Biographies/Georg Graf von Isenburg
From Theatrum Paracelsicum
Georg Graf von Isenburg
Other Names: Georg von Isenburg Graf zu Büdingen und Wächtersbach, Graf Georg von Ysenburg-Ronneburg
Corpus Paracelsisticum, v. 1, ed. Wilhelm Kühlmann and Joachim Telle, Tübingen: Max Niemeyer 2001, 485, 489
Georg von Isenburg/Ysenburg, Graf zu Büdingen und Wächtersbach (geb. 10. September 1528; gest. 29. Juni 1577); verheiratet mit Barbara von Wertheim (1552).
Lit.: Keine Artikel in ADB, NDB oder DBA.
Bodenstein baute bei seiner Widmung nicht auf medizinisch-naturkundliche Neigungen I.s, sondern knüpfte an seine (für die Zeit vor 1565 dokumentierte) ärztliche Tätigkeit für I. an.
Georg von I.s Bruder Wolfgang (1533-1597; ein Freund Wilhelms von Oranien, mit engen Beziehungen zu Pfalzgraf Johann Casimir) zählte spätestens 1583 zu den >Calvinern<; die Vermutung, zwischen Bodensteins Beziehungen zu I. und dem Einzug des Calvinismus in Isenburger Territorien bestehe ein Zusammenhang, scheint jedoch ohne Anhalt.
[489] Ob ich ... verfolgen lassen] Bodenstein erinnert an ärztliche Tätigkeiten für Georg von Isenburg. Diese Tätigkeiten hinterließen »in dem bisher verzeichneten Bestand Korrespondenzen« keine Spuren; auch die Briefregister im Fürst von Isenburgischen Archiv in Schloß Birstein bieten keinen Hinweis auf einen Briefwechsel Georgs von Isenburg mit Bodenstein (so Herr Dr. K. P. Decker, Büdingen, Fürstl. Ysenburg- und Büdingisches Archiv, Brief vom 16. Dezember 1998 an J. T.).
Dokumentiert werden ärztliche Behandlungen Georgs durch Bodenstein, so ergaben die Ermittlungen von Herrn Dr. Decker, durch einen Brief des Grafen Philipp zu Isenburg-Birstein an seinen Bruder, Graf Reinhard, vom 23. Februar 1565 (Büdingen, Fürstl. Ysenburg- und Büdingisches Archiv, »ungeordnetes Konvulut mit Medicinalia«). In diesem Brief ließ Georg seinem Vetter Reinhard mitteilen, daß der »medicus «, den er, Georg, »gebraucht« habe, »zw Basell wonhafftig sey, Doctor Adam von Bodenstein genant«, und daß es bei Podagraleiden »kein[ en] berimteren arzt jnn Deutschlandt« gebe: »Pflegt zur Zeit der Meß, ghein Franckfurdt zu khommen, vnnd ligt bej einem zur herberge, der Junckler genannt«. Laut dieser Mitteilungen Georgs an Reinhard via Philipp hatte Bodenstein (1.) Georgs Podagra mit einem Öl, zu dem »sechzigerlej stuck« (Bestandteile) gehörten, und Bad behandelt und Georg zu einer »pesserung« verholfen, die »vnglaublich« gewesen sei, so daß sogar ein »D[octor]« Palmarius Bodenstein »desfals hab rühmen müssen«, (2.) mit einem anderen Verfahren »das reissen jm schenckel « Georgs »von stundt an gestillet«, und (3.) hat Georg durch Einnahme des Bodensteinschen Öls seinen zerschlagenen Arm geheilt. - Von einer spezifisch Paracelsischen Therapie kann wohl schwerlich die Rede sein.
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