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Erasmus Neustetter (1522–1594) war Domdechant und Domkapitular.
Theatrum Paracelsicum
Normdaten
Wikidata:
Q998390 (Erasmus Neustetter)
Brief-Datenbanken
Frühneuzeitliche Ärztebriefe des deutschsprachigen Raums (1500-1700):
00000494
kostenpflichtige Datenbanken
WBIS (World Biographical Information System):
D524-263-0
Kühlmann/Telle, Corpus Paracelsisticum 2 (2004), 463 (Biogramm)
Sources
| CP1=654$D. Neustettero] Erasmus Neustetter, genannt Stürmer (1522-1594). Der fränkische Adelige und Würzburger Domherr, von 1564 bis 1570 Domdekan, gehörte zu den Mäzenen humanistischer Literaten, darunter neben Posthius auch der bekannte Dichter Petrus Lotichius Secundus (1528-1560). Zu seinen Gästen zählte N. Winckler; erhalten blieben zahlreiche Zeugnisse der Korrespondenz sowie der an N. gerichteten Dichtungen; vgl. ADB, Bd. 23 (1886), S. 557f. (Wegele); Karrer (1993), passim, sowie exemplarisch Stephen Zon: Petrus Lotichius Secundus. Neo-Latin Poet. New York usw. 1983 ( American University Studies I, 13), bes. Kap. 11.
| CP2=463$Neustetterus/Neustetter, Erasmus; genannt Stürmer (geb. 7. November 1522 zu Schönfeld/bei Bamberg; gest. 23. November 1594 zu Würzburg). - Ein hochgestellter Geistlicher in Würzburg (Domkapitular und -dechant seit 1552), Bamberg (Domkapitular seit 1561) und auf der Comburg/bei Schwäbisch Hall (Dechant und Propst seit 1569), der im Zuge seines ungewöhnlich großzügigen Mäzenatentums u. a. Petrus Lotichius Secundus, Johannes Posthius, Paulus Melissus Schedius und Franciscus Modius unterstützte.
Lit.: ADB, Bd. 23 (1886), S.557f. (Wegele); Zon (1983), S.317 u.ö. (zu den Beziehungen zwischen Neustetter und Lotichius); Karrer (1993), S. 36 u.ö. - Kein Artikel in der NDB, Bd. 19 (1999).
N. verbanden enge persönliche Beziehungen mit humanistischen Dichterärzten von hohem Rang (Lotichius, Posthius), ferner Bekanntschaft mit den Ärzten Joachim Camerarius d. J. (Nürnberg), Johann Mathesius, Wilhelm Heibig und dem Schwäbisch Haller Stadtarzt Nicolaus Winckler (siehe Karrer, 1993, s.v. Neustetter). N. war zutiefst humanistisch-literarisch geprägt; über spezifisch medizinisch-naturkundliche Neigungen N.s scheint indes nichts bekannt; und selbst J. Posthius, der mit N. wohl vertrauteste Arzt, gibt in seiner Laudatio auf N. (Heidelberg 1595; Karrer, 1993, Nr. 236) in dieser Hinsicht keinen Wink. Auch Toxites, der >etliche Jahre< vor 1575 mit ihm in Straßburg persönliche Bekanntschaft geschlossen hatte, erblickte in N. den Inhaber hoher geistlicher Ämter, einen Mäzen und Freund von »allen guten Künsten«, aber keinen Laienmediziner oder Leser im >Buch der Natur<.