Biographical Dictionary

From Theatrum Paracelsicum

A

A. H. (fl. 1538–40) war Kupferstecher und Urheber von zwei Paracelsus-Porträts.
Vita: Über den Monogrammisten A. H. ist nichts bekannt, als dass er in den Jahren 1538 und 1540 drei Kupferstiche fertigte, von denen zwei Paracelsus zeigen, der dritte den Arzt Johann Fabricius. Darüber hinaus existiert mit demselben Monogramm ein 1546 datiertes Relief in Kelheimer Stein mit dem Porträt der Barbara Blomberg (1527–1597), das erstmals 1868 von Eduard von Sacken bekannt gemacht wurde und seit Paul Herre (1909) als Fälschung des 19. Jahrhunderts betrachtet wird.
Bezug zu Paracelsus: Die Kupferstiche des Monogrammisten A. H. sind die einzigen bildlichen Darstellungen des Paracelsus, die als authentisch gelten dürfen; man nimmt an, dass sie auf persönlicher Begegnung beruhen.
Die lange Zeit übliche Identifikation des Monogrammisten A. H. mit Augustin Hirschvogel ist stilistisch nicht haltbar. Zwar verwendete Hirschvogel ebenfalls ein Monogramm “A. H.”, doch unterscheiden sich die verwendeten Monogramme. Auch die gelegentlich vorgebrachte Identifizierung mit Albert van der Helle (Eduard von Sacken) gilt als unbegründet. - Das Monogramm “A. H.” auf einem Antonius Häusler zugeschriebenen Gemälde (Bildnis eines Bräutigams, 1534; Museum der bildenden Künste Leipzig, Inv. 947) unterscheidet sich von dem des Künstlers der Paracelsus-Stiche.
Lit.: Adam Bartsch, Le peintre graveur, vol. 9, part 4, Wien 1808, 81–82. - Joseph Heller, Praktisches Handbuch für Kupferstichsammler, 2nd ed., Leipzig 1850, 311. - Charles Le Blanc, Manuel de l’amateur d’estampes, vol. 2, Paris 1856, 361. - Georg Kaspar Nagler, Die Monogrammisten, vol. 1, München 1858, 322–323 n° 665. - Eduard von Sacken, “Ein Portrait der Barbara Blomberg, der Mutter des Don Juan d´Austria”, in: Mittheilungen der k. k. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale 13 (1868), 1–10. - Aberle (1887), 70. - Paul Herre, Barbara Blomberg, die Geliebte Kaiser Karls V. und Mutter Don Juans de Austria, Leipzig: Quelle & Meyer 1909, 122. - Herbert Zschelletzschky, Das graphische Werk Heinrich Aldegrevers, Straßburg 1933, 97. - Gustav Friedrich Hartlaub, “Die Bildnisse von Paracelsus”, in: Kunstrundschau 49:10 (1941), 161–165. - Deutsche Bildnisse 1500–1800 (Ausstellungskatalog Staatliche Galerie Moritzburg Halle), Halle 1961, 89. - Die Kunst der Graphik (Ausstellungskatalog der Albertina Wien), vol. 4, Wien 1968, 132.- Udo Benzenhöfer, Paracelsus, Reinbek 1987, 19, 100, 106-107. - Josef Heinzelmann, “Porträts mit der Signatur »A in H« : Neue Beiträge zum Œuvre Hans Abels”, in: Mainzer Zeitschrift 94/95 (1999/2000), 78–86. - Rubens: A Genius at Work. The Works of Peter Paul Rubens in the Royal Museums of Fine Arts of Belgium Reconsidered, Bruxelles 2007, 80. - Weeks, 2008, 18, 21, 255.
Daniel Achrelius (1644–1692) war Professor der Rhetorik an der Universität Turku/Åbo (Finnland)..
Familie: Achrelius’ Vater war der Professor der Medizin Erik Achrelius (1604-1670), seine Mutter Margareta Isaksdotter war eine Tochter des Bischofs von Turku, Isaacus Rothovius (1572-1652).
Vita: Achrelius wurde 1644 in Turku geboren. Er studierte ab 1662 in Turku, wurde 1672 Magister, 1673 Sekretär der dortigen Akademie, 1679 Professor der Rhetorik und 1687/1688 Rektor. Achrelius starb am 23. April 1692 in Turku.
Veröffentlichungen: Neben über 150 Dissertationen und rhetorischen Lehrbüchern verfasste er auch dichterische Werke, zum Beispiel eine gereimte Prophetens Daniels Vthlägning (1690).
Paracelsismus: In den Contemplationum mundi libri tres (1682), einer Sammlung von Dissertationen, versuchte sich Achrelius an einer eklektischen Synthese aristotelischer und paracelsischer Ideen.
Lit.: Maja Kallinen: “Naturens hemliga krafter: Daniel Achrelius’ 'Contemplationes Mundi'”, in: Historisk tidskrift för Finland 76 (1991), 317-346. - Maija Kallinen: “Daniel Achreliuksen teos Contemplationes mundi libri tres – sen lähdepohja ja tulkintaa”, in: Minerva, Oulun yliopiston historian laitoksen julkaisuja 2 (1991), 3-140, esp. 18-20. - Maija Kallinen: Change and Stability: Natural Philosophy at the Academy of Turku (1640-1713) (Studia historica 41), Helsinki 1995. - Tomas Mansikka: “Paracelsianism in Finland”, in: Western Esotericism in Scandinavia, ed. by Henrik Bogdan and Olav Hammer, Leiden: Brill 2016, 410-416.
Georg Agricola (1494–1555) war Arzt, Humanist und Naturwissenschaftler.
Vita: Agricola wurde am 24. März 1494 in Glauchau geboren. Er studierte ab 1514 in Leipzig. Anschließend war er 1518-1522 in Zwickau zunächst Konrektor der Stadtschule, dann der neu gegründeten Lateinschule, dann Rektor an der aus diesen beiden hervorgegangenen Ratsschule. Es schlossen sich weitere Studien in Leipzig (1522) an, wo er im Haus der Mediziners Heinrich Stromer von Auerbach wohnte. Von Leipzig reiste er über Basel (wo er vermutlich Erasmus von Rotterdam kennenlernte) zum weiteren Studium nach Bologna. In Italien wurde er auch zum Doktor der Medizin promoviert. In Venedig wirkte er 1524-1526 an den dort erscheinenden Galen- und Hippokrates-Ausgaben mit. Anschließend wirkte er zunächst bis 1530 als Stadtarzt und Apotheker in der Bergwerksstadt Joachimsthal (Böhmen), wo er Beziehungen zu Johann Mathesius unterhielt, dann ab 1533 bis zu seinem Tod in Chemnitz an, wo er als Stadtarzt, Stadtapotheker und als Bürgermeister (1546, 1547, 1551 und 1553) tätig war. Agricola starb am 21. November 1555 in Chemnitz. Grabstätte: Zeitz, Dom (nicht erhalten).
Veröffentlichungen:
– Georg Agricola, Libellus de prima ac simplici institutione grammatica, Leipzig: Melchior Lotter, 1520 (VD16 A 931); dedication to Paul Mühlpfordt and Erasmus Bärensprung; no casualia. (Latin grammar)
– Georg Agricola, Bermannus, sive de re metallica, Basel: Johann Froben (heirs), 1530 (VD16 A 910); dedication to Heinrich von Conritz (by Petrus Plateanus); casualia by Desiderius Erasmus.
– Georg Agricola, Oration Anrede vnd vormanunge/ von Kriegsrüstung vnd Heerzuge widder den Türcken geschrieben, Dresden: Wolfgang Stöckel, 1531 (VD16 A 926); dedication to Ferdinand I, Archduke of Austria (by Laurentius Berman); no casualia.
Libri quinque De Mensuris et ponderibus, 1533 (VD16 A 916).
Epistola ad Plateanum, 1534 (VD16 A 914).
De bello adversus Turcam suscipiendo, 1538 (VD16 A 924).
De ortu & causis subterraneorum Lib[ri] V, 1546 (VD16 A 928).
De animantibus subterraneis Liber, 1549 (VD16 A 906).
De peste libri tres (VD16 A 930).
De re metallica libri XII, 1556 (VD16 A 933).
Vom Bergkwerck xij Bücher, 1557 (VD16 A 935).
Bezug zu Paracelsus: Direkte Beziehungen zu Paracelsus gibt es keine.
Lit.: Neue Deutsche Biographie, vol. 1 1953, 98-100: “Agricola, Georgius” (by Wilhelm Pieper) (online, free). - Lothar Suhling, Norman Pohl, in: Killy/Kühlmann, 1 (2006), 46−48. - Gerhard Dohrn-van Rossum, in: Verfasserlexikon – Frühe Neuzeit in Deutschland 1520-1620, 1 (2011).
Johannes Agricola war Reformator und Vertrauter Luthers.
Er wurde am 20. April 1494 in Eisleben(?) geboren und starb am 20. April 1492 in Eisleben.
Rudolph Agricola.
Er wurde 1490 in Wasserburg am Bodensee geboren und starb am 4. März 1521 in Krakau
Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim war Theologe, Jurist und Arzt.
Er wurde am 14. September 1486 in Köln geboren und starb am 18. Februar 1535 in Grenoble
Erasmus Alberus war Theologe, Reformator und Kirchenlieddichter.
Er wurde um 1500 in Bruchenbrücken geboren und starb am 5. Mai 1553 in Neubrandenburg
Nicolaus Albinus war Arzt, persönlicher Bekannter des Paracelsus und Besitzer von Paracelsus-Texten. Albinus führte auch den Namen Weyß.
Er wurde möglicherweise um 1490 in Johnsdorf (Schlesien) geboren und starb nach 1554, vermutlich nach 1559
Familie: Albinus hatte einen Bruder Caspar (“Caspar Weyß von Ionsdorf”). Urkundlich belegt ist eine 1540 geschlossene Ehe mit Kunigunde, Tochter des Matthias Aichinger (Angehöriger des Inneren Rats zu Regensburg, gestorben 1539) und einer Angehörigen der Patrizierfamilie Ammann. Einer Regensburger Legende zufolge war Albinus wegen Misshandlung seiner Frau zeitweilig ins Gefängnis gekommen und hatte Urfehde schwören müssen. - Vermutlich ein Verwandter ist Johannes Albinus aus Johnsdorf, der 1551/52 in Ingolstadt zum Doktor der Medizin promoviert wurde.
Vita: Er studierte an der Universität Wien (1525) und wurde an der Universität Padua zum Doktor der Medizin promoviert (1533). An das Studium schloss sich ein Aufenthalt in Kärnten an, möglicherweise als Arzt in Diensten von Kaiser Ferdinand I. Später war er als Stadtarzt in Regensburg tätig (urkundlich erwähnt 1548).
Paracelsismus: Er war Besitzer der Wiener Handschrift Cod. 11198 und Urheber der Wiener Handschrift Cod. 11548: “Empirica ad varia Egritudium genera ... per Nicolaum Albinum suis discipulis proposita. Mundus regitur opinionibus. Sum Nicolai Albini a Jonnsdorff artium et medicinae Doctoris.”; fol. 175r: “finis in vigilia sacrali Joannis Baptiste Anno 1531 .24. die junii...” Die Handschrift, die unter anderem Texte von Paracelsus und Johannes Magenbuch enthält, kam über die Fugger-Bibliothek in die Österreichische Nationalbibliothek. Offenbar hat Albinus Paracelsus persönlich gekannt: Eine Heidelberger Handschrift (cpg 782, fol. 111r) enthält ein medizinisches Rezept von Paracelsus, das sich ausdrücklich auf Albinus als Augenzeugen beruft. Weitere Rezepte, die sich auf Albinus berufen, sind in vatikanischen (ehemals Heidelberger) Handschriften enthalten (cpl 1325, cpl 1876), die aus dem Besitz des Regensburger Arztes Ambrosius Prechtl stammen.
Netzwerk: Bei seiner Promotion waren als Zeugen anwesend: Johannes Boner (ca. 1516-1562), ein Sohn von Severin Boner (1487-1549) bzw. Neffen von Franz Boner (1499-1552), sowie Wolfgang Graf von Salm (um 1514-1555, seit 1541 Fürstbischof von Passau). Zum undatierten, jedoch wohl 1559 vorgenommenen Eintrag des Johannes Montanus in das Stammbuch des Conrad Gessner notierte der letztere: “Theophrasti assecla. Ait Ratisbone esse medicum 70 ὲ τῶν Nicol. Albinum, Theophrasti discipulum qui multa feliciter ex illius prescriptis agat. Persuasisse se cum Laurentio Grillo.”
Lit.: Christian Gottlieb Gumpelzhaimer: Regensburg’s Geschichte, Sagen und Merkwürdigkeiten von den ältesten bis auf die neusten Zeiten, vol. 2, Regensburg: Friedrich Pustet 1837, 888-889 (Google Books). — Dominicus Mettenleiter: Musikgeschichte der Oberpfalz, Amberg: Fedor Pohl 1867, 31 (Google Books). — Tabulae codicum manu scriptorum praeter graecos et orientales in bibliotheca palatina Vindobonensi asservatorum, vol. 7, Wien: Carl Gerold 1875, 5-6 (Google Books). — Karl Sudhoff: Paracelsus-Handschriften gesammelt und besprochen, Berlin: Georg Reimer 1899, 178 (Google Books). — Casimir von Miaskowski: “Erasmiana” [part 2 of 4], in: Jahrbuch für Philosophie und spekulative Theologie 15, no. 1 (1901), 105-124, esp. 114 (Google Books). — Rudolf Freytag: Regensburger Apotheken, Regensburg 1925, 37. — Paul Lehmann: Eine Geschichte der alten Fuggerbibliotheken, vol. 2, Tübingen 1960, 586 (online, free). — Hermann Menhardt: Verzeichnis der altdeutschen literarischen Handschriften der Österreichischen Nationalbibliothek, vol. 3, Berlin: Akademie-Verlag 1961, 1227 (online, free). — Richard J. Durling: “Conrad Gesner’s Liber amicorum 1555-1565”, in: Gesnerus 22, no. 3-4 (1965), 134-159, esp. 136 (DOI: 10.5169/seals-520791, free). — Peter Assion and Joachim Telle: “Der Nürnberger Stadtarzt Johannes Magenbuch : Zu Leben und Werk eines Mediziners der Reformationszeit”, in: Sudhoffs Archiv 56, no. 4 (1972), 353-421, esp. 407 (online). — Ludwig Schuba: Die medizinischen Handschriften der Codices Palatini latini in der Vatikanischen Bibliothek, Wiesbaden: Otto Harrassowitz 1981, 431-433, 483-484 (DOI: 10.11588/diglit.12917, free). — Monika Franz: “Die Handschriften aus dem Besitz des Philipp Eduard Fugger mit Berücksichtigung der Handschriften des Johannes Schöner in der Österreichischen Nationalbibliothek”, in: Codices Manuscripti 14, no. 2-3 (1988), 61-133, esp. 98. — Sven Limbeck: “Paracelsus in einer frühneuzeitlichen Historiensammlung : Die »Rhapsodia vitae Theophrasti Paracelsi« von Peter Payngk”, in: Analecta Paracelsica, ed. by Joachim Telle, Stuttgart: Franz Steiner 1994, 1-58, esp. 18-19.
Johann Albrecht (Wimpinaeus) (um 1539 – nach 1576) war Arzt und Publizist.
Vita: Johann Albrecht, genannt Wimpinaeus, wurde um 1539 geboren. Er studierte ab 1561 in Ingolstadt Medizin und wurde in Italien zum Doktor der Medizin promoviert. Ein Aufenthalt in Polen schloss sich an. Albrecht trat in die Dienste von Herzog Albrecht V. von Bayern und begleitete dessen Sohn Ernst 1574 nach Rom. Er starb nach 1576.
Veröffentlichungen:
De concordia Hippocraticorum et Paracelsistarum, München: Adam Berg, 1569 (VD16 A 1278); dedication to William V, Duke of Bavaria.
– Paracelsus, Archidoxa/ zwölff Bücher, ed. by Johann Albrecht (Wimpinaeus), München: Adam Berg, 1570 (VD16 P 393); dedication to William V, Duke of Bavaria.
– Paracelsus, Archidoxa ex Theophrastia, ed. by Johann Albrecht (Wimpinaeus), München: Adam Berg, 1570 (VD16 P 392); dedication to Albert V, Duke of Bavaria; casualia by Adam Berg.
– Paracelsus, Etliche Tractetlein zur Archidoxa gehörig, München: Adam Berg, 1570 (VD16 P 629); no dedication; no casualia.
Paracelsismus: Um 1565 wandte sich Albrecht der Paracelsischen Medizin zu, was ihm die Gegnerschaft anderer Ärzte am Hof von Herzog Albrecht V. einbrachte. 1569 veröffentlichte er eine Schrift De concordia Hippocraticorum et Paracelsistarum (München 1569), bei der es sich um einen frühen Versuch der Vermittlung zwischen der „alten“ Medizin und der „neuen“ Lehre des Paracelsus handelte. Zudem gehörte er zu den frühen Paracelsus-Herausgebern (Archidoxa, München 1570). Spätestens seit 1569 war Albrecht mit dem Paracelsisten und Nürnberger Stadtarzt Heinrich Wolff eng befreundet.
Albrecht ist wohl nicht identisch mit Johannes Albertus Wimpinensis, der in den 1560er Jahren an der Universität Ingolstadt tätig war.
Peter Algeuer (Algewer) war Pfarrer oder Diakon in Memmingen. Algeuer wurde auch “Gabelpfaff” genannt.
Juan Almenar war Arzt in Valencia.
Er lebte um 1502.
Bonifacius Amerbach war Jurist, Humanist und Vertrauter des Erasmus.
Valentius Antrapassus Sileranus war Paracelsist. Der Name ist mit ziemlicher Sicherheit ein Pseudonym.
Argula von Grumbach war Reformatorin.
Sie wurde um 1492 auf Burg Ehrenfels (Bayern; heute zu Beratzhausen) geboren und starb um 1554 in Zeilitzheim bei Schweinfurt
Ludovico Ariosto war Humanist und Dichter.
Er wurde am 8. September 1474 in Reggio nell'Emilia geboren und starb am 6. Juli 1533 in Ferrara
Lit.: Henry Peter Bayon: “Paracelsus: Personality, Doctrines, and His Alleged Influence in the Reform of Medicine”, in: Proceedings of the Royal Society of Medicine 35, no. 1 (1941), 69-76, esp. 72 (online, free)


B

Hans Bär (Hanns Bär, Hans Ber) war vielleicht ein Diener des Paracelsus in Basel.
Paracelsismus: Bär nahm am 21. September 1527 Paracelsus' Gehaltsauszahlung der Kasse in Empfang.
Ludwig Bär (Baer, Ber, Berus, Bör, Ursinus) war Humanist und Theologe.
Er wurde am 24. Mai 1479 in Basel geboren und starb am 14. April 1554 in Freiburg im Breisgau
Oswald Bär (Ber, Berus, Berr; Meister Oswald) war Arzt, Professor der Medizin und mehrmals Rektor der Universität Basel.
Er wurde 1492 in Brixen geboren und starb im März 1567 in Basel


Verfasser eines Paracelsus-Gedichts, in: Bartholomaeus, Libellus poematum, Görlitz 1571

Wojciech Baza (Albert Basa, Albertus Saxonis de Posnania, Albertus Baza Saxonis senior, Wojciech Oman z Poznania, Albertus Sachs, Albertus Oman Posnaniensis, Posnanita) war Arzt und Leibarzt polnischer Könige.
Er starb 1569
Philipp Begardi war Arzt in Worms.
Er lebte um 1539.
Blasius Beham (Blasius Behaim, Blasius Bohemus, Blasy Beham, Blažkom z Borotína) war Stadtrichter in Pressburg und ein persönlicher Bekannter des Paracelsus.
Er starb 1550 oder später in Pressburg.
Paracelsismus: Beham bewirtete Paracelsus am 24. September 1537 in Pressburg.
Lit.: János Németh: “Sprachgebrauch im Ödenburger und Pressburger Prozessrecht an der Wende des 16./17. Jahrhunderts”, in: Beiträge zur Rechtsgeschichte Österreichs 8, no. 1 (2018), 135-172, esp. 152, 154, 159 (DOI: 10.1553/BRGOE2018-1s135, free)
Abraham Behem war Arzt.
Behem wurde wohl um 1545 in Görlitz geboren. Er starb am 31. März 1599 in Görlitz.
Familie: Abraham Behem war der Sohn des Görlitzer Apothekers Georg Böhm und dessen 1583 gestorbener Frau (Name unbekannt). Behem hatte einen Bruder Hans und eine Schwester Sara. Diese war verheiratet mit Michael Scholz bzw. Michael Weißscholz, einem Stiefbruder von Bartholomäus Scultetus (Bartholomäus’ Vater Martin, 1467-1558, führte neben dem Familiennamen Scholz auch den Namen Weißscholz). Abraham Behem war verheiratet mit Helene, verwitwete Theisener (Teisner, Theisner, Theißner), Tochter des Stadtschreibers Paul Schneider (gest. 1545).
Vita: Behem studierte ab 1563/64 in Basel Medizin, wo er gemeinsam mit Fabian von Weißenfels aus Meißen immatrikuliert wurde. Spätestens ab Ende der 1560er Jahre war er in Görlitz als Arzt tätig; Anna von Sachsen erkundigte sich gelegentlich nach einer Rezeptur, mit der er den kurfürstlich-sächsischen Rat Christoph von Carlowitz (1507-1578) behandelt hatte.
Paracelsismus: Behem gehörte in den 1560er Jahren in Görlitz zu einem Kreis von Anhängern des Paracelsus, den Bartholomäus Scultetus 1570 in seinem Tagebuch wohl scherzhaft als "Collegium medicorum sectae Paracelsi" bezeichnete. Diesem Kreis gehörten laut Scultetus zum einen Abraham Behem und Georg Roth, zum anderen Johannes Hiller und Franz Kretschmer und drittens Martin Faber (Schmidt) aus Königsberg "mit seinen gesellen" an.
Netzwerk: Behem wurde 1563/64 gemeinsam mit Fabian von Weißenfels in Basel immatrikuliert. In Begleitung von Georg Marquard suchten sie 1564 Conrad Gessner auf; alle drei trugen sich in dessen Stammbuch ein. 1590 war Behem zu Gast im Convivium Musicum des Bartholomäus Scultetus, mit dem er entfernt verwandt war. Im Jahr 1579 verfasste Behem einen an Valentin Weigel gerichteten Brief, in dem er zu theologischen Fragen Stellung nimmt; eine persönliche Bekanntschaft mit Weigel ist nicht gesichert.
Behem ist nicht identisch mit Abraham Böhm aus Görlitz (Sohn von Franz Böhm), 1555-1569 Cancellarius des Kollegiatsstift St. Petri in Bautzen. — Mit ziemlicher Sicherheit unzutreffend ist die Identifizierung des Schreibers “MAB” (Leiden, Voss. chym. F.18) mit Abraham Behem.
Lit.: Ernst Koch, Moskowiter in der Oberlausitz, in: Neues Lausitzisches Magazin 83 (1907), 1-90, esp. 75 n.2. — Max Gondolatsch, Der Personenkreis um das Görlitzer Convivium, in: Neues Lausitzisches Magazin 112 (1936), 76-155, esp. 101 n° 30. — Richard J. Durling, Conrad Gesner's Liber amicorum 1555-1565, in: Gesnerus 22:3-4 (1965), 134-159, esp. 136. — CP 3, 525-526, 788. — Andrew Weeks, Boehme’s Life and Times before 1613, in: Jacob Boehme, Aurora, ed. Andrew Weeks, Leiden/Boston 2013, 5-12. — Leigh T.I. Penman, Boehme’s Intellectual Networks and the Heterodox Milieu of His Theosophy, 1600–1624, in: An Introduction to Jacob Boehme, ed. Ariel Hessayon and Sarah Apetrei, New York/London 2014, 57-76, esp. 59, 68.
Jacques de Béthencourt war Arzt in Rouen.
Er lebte um 1527.
Theodor Birckmann war Verleger.
Er wurde am 21. Dezember 1534 in Köln und starb am 15. September 1586.
Diethelm Blarer von Wartensee (Blarer von Wart(en)see, Blauer, Blaurer, Blauron) war Abt von St. Gallen.
Er wurde 1503 auf Schloss Wartensee (Kanton St. Gallen) geboren und starb am 18. Dezember 1564 in Rorschach
Ludwig II. Blarer von Wartensee (Ludwig Blarer, Ludwig Plarer, Ludovicus Blarer) war Abt von Einsiedeln.
Er wurde 1483 in Konstanz geboren und starb am 26. Februar 1544.
Anna Bletz von Rotenstein war Äbtissin von Rottenmünster bei Rottweil.
Adam von Bodenstein war Arzt, Schriftsteller, Herausgeber.
Bodenstein wurde 1528 in Kemberg geboren und starb am 31. März 1577 (Palmsonntag) in Basel.
Familie: Sein Vater war der Theologe Andreas Bodenstein genannt Karlstadt (1486-1541). Bodenstein heiratete 1547 Esther Wyss (gest. 1564) und 1565 Maria Jacobea Schenck zu Schweinsberg (gest. 1618). Er hatte mindestens 15 Kinder.
Vita: Ab ca. 1544 Studium der Medizin in Basel (dort 1548 Magister artium), in Ferrara 1550 Promotion zum Doktor der Medizin. 1551 Aufenthalt in Wien, ab 1553 als "Diener von Haus aus" (das heißt: ohne ständige Präsenzpflicht am Hof) tätig für Ottheinrich, Pfalzgraf bei Rhein (1502-1559, seit 1556 Kurfürst von der Pfalz). 1558 wurde Bodenstein in das Basler Consilium facultatis medicae aufgenommen. Bodenstein beteiligte sich in Basel an Religionsstreitigkeiten, ergriff Partei für Jean Calvin und Théodore de Bèze und bezichtigte in diesem Zusammhang Sebastian Castellio der Häresie. Wegen Bodensteins Herausgabe zahlreicher Paracelsus-Schriften kam es zum Konflikt mit der medizinischen Fakultät, aus der er 1564 ausgeschlossen wurde. An diesem Beschluss war maßgeblich Theodor Zwinger beteiligt. Auf der Flucht vor der Pest hielt er sich 1564 in Frankfurt am Main auf, wo er mehrere Patienten behandelte. Bodenstein starb 1577 in Basel an der Pest.
Veröffentlichungen: Bodenstein veröffentlichte zunächst 1557 die deutsche Übersetzung einer Practica von Luca Gaurico (Weyssagung Sibylle Tyburtine) sowie eine astromedizinische Schrift über das Podagra. 1559 folgten alchemistische Texte (Isagoge). Abgesehen von einer Schrift zur Bekämpfung der Pest (1577), veröffentlichte Bodenstein von 1560 bis 1576 ausschließlich Paracelsische Schriften in über 40 Ausgaben sowie ein Paracelsus-Lexikon (Onomasticon, 1566/1575).
Paracelsismus: Um 1556 wurde Bodenstein in Basel durch eine von Cyriacus Leger stammende paracelsische Arznei geheilt und zur gleichen Zeit von Pfalz Ottheinrich ermuntert, "Theophrasti Schrifften zu lesen"; dies führte zu Bodensteins 'Paracelsischer Wende', verbunden mit einer Beschäftigung mit transmutatorischer Alchemie. Paracelsus blieb in Bodensteins Schriften bis 1559 ungenannt. 1560 begann er mit der Herausgabe zahlreicher Schriften des Paracelsus (und Pseudo-Paracelsus). Bodenstein war vor der Herausgabe der nicht-theolgischen Schriften durch Johann Huser (1589-1591) neben Michael Toxites der wichtigste Herausgeber Paracelsischer Schriften.
Netzwerk: In seiner Jugend (1542) Bekanntschaft mit dem Basler Wundarzt Jost Stöckli. Tätigkeit am Hofe von Ottheinrich von der Pfalz (ab 1553). Heilung durch Cyriacus Leger. In Basel beschäftigte sich Bodenstein Anfang der 1560er Jahre gemeinsam mit Ludwig Wolfgang von Hapsperg und Johannes Acronius intensiv mit Alchemie und schloss Bekanntschaft mit Denis Zecaire. Um 1570 widmete er sich gemeinsam mit dem französischen Gesandten Pierre de Grantrye und auf dessen Kosten der praktischen Alchemie (Goldgewinnung). Dieser strengte 1572/73 in Basel einen Prozess auf Schadenersatz gegen Bodenstein an. Bodenstein unterhielt zu vielen bekannten Persönlichkeiten Basels und widmete seine Werke zahlreichen Adligen. Ein Briefwechsel verband ihn mit den Brüden Alexander und Leonhard Thurneisser. Persönliche Bekanntschaft verband Bodenstein mit Paracelsisten wie Alexander von Suchten, Johann Huser, Michael Toxites, Samuel Schlegel, Gerhard Dorn, Georg Forberger und anderen; Michael Toxites hatte sich um 1562/63 in Basel bei Bodenstein aufgehalten und sah sich selbst als dessen Schüler. Eine enge Zusammenarbeit verband ihn mit dem Basler Drucker Pietro Perna. Zu Bodensteins Gegnern zählte zunächst Theodor Zwinger (der seine Haltung später änderte), dann Bernhard Dessenius und Jacques Gohory.
Lit.: CP 1, 104-110 (Biographie). - CP 2, 87. - Killy 1, ## (Joachim Telle). - VL Frühe Neuzeit 1, ## (Joachim Telle).
Valentin Boltz (Botz von Ruffach) war Pfarrer, Übersetzer, Dramatiker und Miniaturenmaler; er war Widmungsadressat einer theologischen Schrift des Paracelsus.
Er wurde vor 1515 in Rufach (Elsass) geboren und starb am 26. Juli 1560 in Binzen bei Schorndorf
Franz Boner war Kaufmann und Patient des Paracelsus. Franciszek Boner
Er wurde 1499 oder 1500 geboren und starb am 5. August 1552
Hieronymus Boner war Obristmeister von Colmar und Humanist.
Er wurde um 1490 in Türkheim(?) geboren und starb um 1556.
Johannes von Brandt (Hans, Hanns, Johann; von Prandt, von Brant, van Brant) war katholischer Pfarrer, Alchemist.
Er starb 1542