Quad 1609 Herligkeit

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Bibliography

Quad von Kinckelbach, Matthis: Teutscher Nation Herligkeitt. Köln: Wilhelm Lutzenkirchen 1609, S. 69–70

[Google Books]

Text

[p. 69]

In dieser Statt Saltzburg siehet man auch die begrebnus des weitbekanten vnd erhabenen Doctoris Philippi Theophrasti mit dem zunahmen Paracelsi/ des furtrefflichen Medici/ Mathematici/ Chimisten/ Caballisten/ Philosophen/ vnd tieffsinnigen erkunder der Naturen/ welcher vormals etliche jahren in der vniuersitet zu Basel/ vff der Statt besoldung/ mit verwunderung vieler menschen/ die Medicinam/ vff eine newe vnd den Alten schier gantz widerwertige weise geleret sol nit allein dem Galeno fast zuwider/ sonder auch den Auicennam alda in offentlicher vniuersitet verbrant haben. In seinem sterb beth hat er all sein gut (welches nicht gering gewesen) den armen besetzt/ vnd anno 1541 den 24 Sept. ist er wie man vermutet/ seliglich verscheiden/ vnd alhie zur Erden bestattet worden. Er ist seines herkommen halben ein Edler auß dem geschlecht von Brombast gewesen/ vnd ein Naturlicher aus einem Commentheur Teutsches Ordens zu Adenaw in der Eyffel/ alda auch das Wapen noch in der Kirchen gefunden wirdt. Er ist al sein leben ein Einsidler vnd ohn frawen erkantnus gewesen: wil solches wol seiner keuschheit nicht vnzugemessen lassen/ jedoch werden noch wol tausent sein so dieses nit wissen: Nach dem sein Vatter gesehen das ein sonderlicher vnd kein gemeiner geist vnd verstand in jhm stecken thet/ hat er jhn (damit er sich durch verweibung nicht verdurbe) in der jugent castriren lassen (Ich denck aber wol/ weil der vatter ein Ordens Herr gewesen/ wird er den stam durch diesen gern zeitlich abgehawen han) vnd jhn auff das studiren gehalten/ auch daran nixt gesparet. Er hat viel wundere vnd seltzame Schrifften nachgelassen/ deren Ich zimlich viel gesehen/ aber nur etwas dauon gelesen. Er ist heut zu tag varijs variorum iudicijs vnderworffen. die jn erheben wollen/ sollen schier gantz einen Abgot von jhm machen: die anderen so jhm zuwider/ sollen schier einen gantzen atheum auß jhn machen/ vnd ich hab etliche argumenta sehr hog verstendiger leuth wider jhn gelesen/ die mir (vnd wan ich schon ein Ertz Paracelsist were) schwerlich vnd muhlich solten sein zu wider legen/ wil vnder vielen nur eins hiehin setzen/ welches aber allein den gelerten wird gepredigt sein: Judicium sapientum (spricht der autor) de Paracelso qui arroganter Theophrastum se vocitarit Impius fuit & blasphemus in Deum (videatur Archidoxis magica, liber Azoth, et de efficacia characterum) contumeliosus in naturam, omnium bonorum turpis et scurrilis calmniator. videatur Paragranum etc quare in numero Philosophorum et saniorum medicorum non est habendus. hoc iudicium si cui dat nauseam


[p. 70]

is tam diu vomat ac singultiat, quousque praedictos Paracelsi libros totum perlegerit, et à colluuijs Paraceltica fordidus ventriculus fuerit expurgatus. A castis ihitur et pijs scholis sit relegatus grex Paracelsicus. Diß ist ein scharpffe red/ wer kan sie fassen. fur mein person wurd ich vom gantzen opere Brombastico sagen/ welches Reuchlinus seliger von den Talmudischen Buchern auch sagte/ al sind sie schon vielen sehr schedlich zu lesen so wurd mich gleichwols bedawren das man seine bucher drumb vertilgen solt/ dieweil auch noch etwas gutes vnnd nutzliches daraus mag erschopfft werden aber wan es mir von wegen der vnfreiheit des orts gestattet wurde mein geringes iudicium auch vber den guten Phisicuncum zu geben/ so wurde Ich zwar noch einige seiner tugent herfur bringen deren jn niemant lichtlich wurd priuiren kunnen oder auch begeren: vnd hergegen auch so viel kindische vnd abergleubische tatelungen/ welche einem alten weibe am Spinrocken vber gnug angestanden hetten/ ich geschweig einem so ernsthafften Philosopho. das ein sonderlichs ingenium in jm gesteckt habe/ vel ipse frons arguit/ dan er vber alle massen caluus gewesen/ vnd seine physiognomej einen rechten spiritum magicum mit bringt mti grosser grauitet dan des Cornelij Agrippe oder Alberti so viel hieuon.