Preface, 1589, Johann Huser to the Reader of volume 1

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Author: Johann Huser
Recipient: Reader
Type: Preface
Date: 1589
Pages: 4
Language: German
Quote as: https://www.theatrum-paracelsicum.com/index.php?curid=1081
Editor: Edited by Julian Paulus
Source: Paracelsus, Bücher vnd Schrifften, ed. Johann Huser, vol. 1, Basel: Conrad Waldkirch 1589
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[sig. B1v] Hvservs Beneuolo Lectori S.

German lieber Leser/ damit ich dich kurtzlich berichte/ was in diser newen Edition Librorum Theophrasti Paracelsi geleistet sey/ so verstehe also. Demnach seine bißher in Truck außgangene Bücher (wenig außgenommen) nicht allein voller Erraten vnnd Mängel/ welche durch vbersehen der Schreiber vnd Setzer/ wie leichtlich geschicht/ eingerissen: Sondern etliche vorsetzlicher weise hin vnd wider verendert: Etliche gantz vnd gar verkürtzet/ vnd nuhr ad Sensum (dessen doch vilfaltig verfehlet) abgeschriben/ vnd also in Truck verfertiget worden: Jn ettlichen vil Bletter/ Paragraphi vnd Wörter außgelassen/ so von denen/ die sie publicirt/ in den Originalien nicht haben können gelesen werden/ ohne was vnrecht/ vnd manchmal gar widersinns/ welches an vnzehlich viel orten geschehen/ gelesen worden ist: (dann nit ohn/ das deß Paracelsi Handschrifft vberauß vnleßlich/ vnd ein lange vbung vnd grossen fleiß erfordert:) wie dann ein jeder bald gewahr werden kan/ so er der jetzigen Exemplaren eins oder etliche mit den vorigen Conferiren wirt:

Als hab ich erstlich die Bücher/ deren Originalien ich zuhanden bringen können/ gegen denselbigen fleissig vbersehen/ vnnd von vnzählich vil Erroribus repurgirt: wo sie von andern verendert/ restituirt: vnd welche mangelhafftig vnd nur summariè extrahirt/ ergäntzet vnd von wort zu wort von newem abschreiben lassen. Die vberigen aber/ deren Autographa ich nit zuhanden bringen können (weil derselben vil in solcher langer zeit vntergangen/ etlich auch noch von etlichen mögen verhalten werden) vnd deren doch keine getruckte Exemplaria mehr vorhanden: hab ich auß anderen manuscriptis, iisq́ue fide dignis, Exemplaribus vbersehen vnd corrigirt/ vnd dieselben neben den obgemelten/ vnd etlichen anderen so vor niemals publicirt/ vnd mir erst jetzt zugestanden/ dir zu gut/ trewlich in Truck verfertiget.

[sig. B2r] Wie sehr ich mich aber hierinn auch bemühet/ das kein wort des Autoris nachbleiben vnd abgehen solte/ so sind doch ettliche wörter vbrig bliben/ die dermassen verzogen vnd abbreuirt/ daß sie keines weges zu assequiren gewesen. Damit aber gönstiger Leser dir nichts abgienge/ hab ich dieselben wörter/ deren doch nit vil/ wie sie in den Originalien gefunden/ abreissen/ schneiden vnd dem Text inseriren lassen: villeicht gibt sichs/ daß du ohne gefehrd derselben Lection assequirest.

Vnd ob dir an ettlich orten noch einig dubium begegnete/ so wisse daß dasselbig vom Authore also vnd nit anderst/ welches ich auch zu endern bedencken gehabt/ gesetzt ist worden.

Die Defect etlicher Bletter/ etc. so an jren orten memorirt sind/ belangendt/ wisse daß dieselbigen noch zur zeit nit haben können zuwegen bracht werden/ wie auch noch viel Originalien: will aber menniglichen/ weß Würden vnd Standes er sey/ so noch einige Paracelsische Bücher bey sich hette/ hiemit vnderdienstlich vnnd freündtlich gebetten haben/ ehr wölle dieselbigen Gemeinem Nutz zum besten/ welchen ein jeder zufördern schuldig/ zu diesem Werck günstig communiciren: Sollen jhme zu danck ohne sein Vnkosten vnd schaden wider zugeschickt/ vnd darneben verschuldet werden.

Ich hatte wir zwar auch fürgenommen/ bey jedem Buch die Errata, Enderungen vnd Defectus, so in den zuvoraußgangenen Büchern befunden/ zuverzeichnen vnnd Trucken zulassen/ damit der günstig Leser alsbald den vnderscheid der jetzigen vnnd vorigen Edition hette sehen mögen:

Es weren aber derselben in etlichen Büchern so vil zu annotiren gewesen/ daß es ein grossen vbelstandt geben/ auch vil Bögen Papiers eingenommen hette/ vnd were doch niemandt darmit gedient/ weil ettlich Exemplaria vilmahlen vnd an vnderschiedlichen orten getruckt worden/ als die Archidoxen/ da je in einer jeden Edition besondere Errata zubefinden. So sind auch ettliche Bücher zuuor kaum halb außgangen/ als de Morbis Inuisibilibus, die Philosophia magna, etc. wie dann ein jeder bald selbst gewahr werden kan/ so er die jetzigen vnd vorigen Bücher gegen einander Collationieren wirdt.

[sig. B2v] Damit aber/ Gönstiger Leser/ Ich dich auch ferner berichte/ von wannen Mir die Autographa vnd andere manuscripta zugestanden/ so wisse/ daß Erstlich der Durchlauchtige Hochgeborne Fürst vnnd Herr/ Herr Philipp Ludwig/ Pfaltzgraue bey Rein/ etc. auß Jhr F. G. herrlichen Bibliotheca zu Newburg an der Thonaw/ nicht den geringsten theil derselben gnedig mir hatt zukommen lassen.

So hatt ein Ersame Landtschafft deß Ertzhertzogthumbs Kärnten die drey Bücher/ so Theophrastus derselben selbst dedicirt hatt/ auch guttwillig mir mitgetheilt.

Ein fürnemen theil der volkommensten Originalien/ so wol ein grosse anzahl seiner geschriebnen Exemplarien/ hatt hierzu auch guttwillig dargeben der Hochgelerte vnd Weitberüembte Herr Iohan. Scultetus Montanus, Medicus zu Hirschberg inn Schlesien/ mein geliebter Praeceptor: Welche er in seinen vielfaltigen Reisen vor viel jahren zu wegen bracht hatt.

Deßgleichen haben gethan dise Hochgelerten vnd Berühmbten Menner.

D. Ioh. Homelius Secundus, einer Ersamen Landschafft in Steyrmarck Physicus:

D. Elisaeus Röslin/ Medicus zu Haganaw:

D. Lucas Bathodius, Fürstlicher Pfaltzischer Medicus zu Pfaltzburg.

D. Iohan. Hiller/ Fürstlicher Marggräuischer Leibmedicus zu Anspach:

D. Melchior Wiel Physicus zu Solothurn:

M. Bartholomeus Scultetus, Mathematicus vnd deß Rahts zu Görlitz:

Herr Franciscus Krettschmayer/ Medicus zum Sagan:

Laurentz Dehn/ Burger zu Augspurg.

Deßgleichen hat sich der Ehrenuest Hartman Amman/ Patritius Bernensis, mit darleihung eines gutten theils allerley Fragmenten Theophrastischer Handtschrifft gantz gutwillig erzeiget.

So hab ich selbst auch/ von vielen jahren hero/ ein zimlichen theil der Originalien bey mir gehabt.

Diesen allen/ gutthertziger Leser/ so du etwas frucht hierauß

[sig. B3r] schöpffest/ hastu zu dancken: Fürnemlich aber dem Hochwürdigsten in Gott/ Durchleuchtigsten/ Hochgebornen Fürsten vnnd Herrn/ Herrn Ernesten/ Erwehlten vnd Bestettigten zu Ertzbischoffen zu Cöln vnd Churfürsten/ etc. meinem gnedigsten Herrn/ welcher diß Werck gnedigst befördert hatt.

Für mein Person beger ich nit mehr/ denn daß du dir dise mein Arbeit nit wöllest mißfallen lassen: welche/ ob sie schon nullius Ingenij, ist sie mir doch gantz mühselig gewesen/ wegen der gar vnleßlichen Hand des Authoris, darinnen ich dann niemandt zum gehülffen gehabt/ dann meinen Amanuensem, Pavlvm Linck, Medicinae Studiosum, welchers an seinem fleiß nicht mangeln lassen/ vnnd darumb seins Lobs auch würdig ist. Es sollen auch ehester gelegenheit/ anderen Nationen zu gut/ diese Bücher Latine reddirt werden. Vnd wo ich hierinn dein günstiges Gemüt vermercken werde/ will ich dir künfftig/ was mir ferner von Theophrasti vnd andern dergleichen Schrifften zustehen wird/ auch gutwillig communiciren. Befehle also hiemit Dich in Gottes gnedigen schutz/ Theophrastum aber in dein günstigs vnd vnparteyisches vrtheil. Vale.