Letter, 1620-03-07, Johannes Rhenanus to Moritz Landgraf von Hessen-Kassel, KassUB 2chem19.1 129

From Theatrum Paracelsicum
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Author: Johannes Rhenanus
Recipient: Moritz Landgraf von Hessen-Kassel
Date: 1620 March 07
Place: Kassel
Pages: 2
Language: German
Editor: Edited by Julian Paulus
Source: Kassel, UB, 2° Ms. chem. 19[1, f. 129—130 (alt f. 121—122)
Quote as: https://www.theatrum-paracelsicum.com/index.php?curid=340
Names: Josias Homberg; Juliane Landgräfin von Hessen-Kassel
Places: Allendorf


[f. 129r] Durchleuchtiger hochgeborner furste, gnediger herr.

Auff e[uer] f[ürstlich] gn[aden] gnädigen befehlich bin ich so balde nach dem schultheißen von Allendorff gangen, mit ihme von bedeusten sachen ernstlich zureden. Aber alß ich in sein losament kommen, bin ich berichtet worden, daß er den tag zuvor wiederumb naher Allendorff verritten sey, derowegen habe ich so balde an ihn schreiben wollen vnd habe solches schreiben aus vielen mich darzu bewegenden vrsachen ziemblich ernstlich gemacht, darauff er sich dann ercläret, vnd den proceß in originali geschicket, wie e[uer] f[ürstlich] gn[aden] hier bey liegend gn[edig] zuersehen haben.

Mit Josia Hombergern habe ich auch geredt, der dann, wie sie alle gethan haben, in vberkommung des processes facilliret, aber von der arbeytt gerade zu reden, daß er solchen zwar anfangs vnrecht befunden, aber alß er ihme weiter nachgedacht, habe er bedacht, daß die solvirung des waßers von dem wenigern theile des alauns herruhre. Man solle 2 theil alauns zu 1 theil <salpeter> nehmen, hat mir auch verheißen, so ich nicht auff das achte pondus kommen, wolle er mir es helffen laboriren, er habe es mehr alß einmahl gemacht vnd nach inhalt des proceßes gradiret, allein daß er an statt der <venus>, venerem ex marte genommen vnd ieder zeitt aus 1 theil <solis>, 2 theil bekommen. Wie ich nun bißhero in nachsuchung diesen proceß fleißig gearbeitet, auch befunden, daß ein ziemblich theil weißer calck gefallen, ob schon der größte theil des corporis sich solviret, vnd also an dem proceß etwas sey, also wil ich nicht nachlaßen, gedachtem proceß nach dieses secretum, vnd wo desen handgriff stecket zufinden.

Meine gn[edige] f[ürst] vnd fraw, wie auch die f[ürstliche] junge herrschafft belangende, seind selbige, Gott lob, noch alle bey guter leibs gesundtheytt, allein daß f[ürstin] Juliana mit der coryza gestern morgen ziemblich molestiret, auch sich ahn sehen [f. 129v] laßen alß ob ein febricula dabey sey, wie dann in solchen catarrhis sich vielmahlen begibt, hoffe aber es solle nichts zubedeuten haben.

Habe dieses e[uer] f[ürstlich] gn[aden] ich aus vnterthäniger schuldiger pflicht nicht verhalten sollen, selbige sambt derenhertzlieben gemahlin, junger herrschafft vnd frewlein göttlicher protection, mich aber zu dero gnaden vnterthänig empfehlende.

Signatum Caßell im 7ten martij, ao. 1620.

E[uer] f[ürstlich] gn[aden] vnderthäniger gehorsamer diener

Johannes Rhenanus