KassUB 2chem19.1 154

From Theatrum Paracelsicum
Revision as of 11:27, 31 August 2022 by JP (talk | contribs)
Author: Heinrich Dauber
Recipient: Moritz Landgraf von Hessen-Kassel
Date: 1612 January 20
Place: Herborn
Pages: 2
Language: German
Editor: Edited by Julian Paulus
Source: Kassel, UB, 2° Ms. chem. 19[1, f. 154—155 (alt f. 146—147)
Quote as: https://www.theatrum-paracelsicum.com/index.php?curid=352
Names: Hans Ulrich Eglin; Wilhelm Dauber; Johann Krug
Places: Kassel

[f. 154r] Durchleuchtiger hochgeborner furst, e[uer] f[ürstlich] gn[aden] seindt meine vnterthänige gehorsame vnd willige dienste jder zeit zuvoran. Gnediger herr &c.,

Nach meinem abzug von Caßell bin ich auf achtzehen dage am rucken schwach gelegen, dz ich in meinen vorhabenden proben etwas bin gehindert worden. Was nun erstlich das particular anlangt, welches D[octor] Eglini sohn [Hans Ulrich Eglin] zu Caßel vorgenommen hat, so hab ich solches widerum zum zweitenmahl zu werck gericht, jch hab aber mein begeren nach außag der ersten proben nicht erfullen können. Es ist ein güldischer spiritus, aber gantz fluchtig, welcher zwar in dreyen dagen sich nicht gentzlich will bannen vnd figiren laßen. Doch finden sich bestendig in der marck vier lot goldes augment vnd zuwachs, derwegen man drej theil gold zu einem theil silber nemen muß, so hat man den proceß richtig vnd bestendig. Jch hielte aber gentzlich dafur, wen man die lunam fixam hiezu brauchte, so solte der proceß mit dme pars cum part auch wohl angehen; kunfftig aber kan man dißen dingen neher kommen. Was den die praeparation des vniversals anlangt, vnd desselben solvirwaßers, so soll e[uer] f[ürstlich] gnaden mein sohn Wilhelm solches alles coram zeigen, vnd dieweil ich dabey selbst gern sein wolte, damit mein sohn nicht fehle, [f. 154v] so könte solches numehrzu Marpurgk in der nähe geschehen. Stehet darumb bey e[uer] f[ürstlich] gn[aden] wen dieselbe vns deswegen gen Marpurgk beschreiben werden welches nunmehr erstes dages geschehen kan, vnterdesen will ich in dem vorhabenden particular noch etliche proben vornehmen, zu erfahren, wie hoch das augment ferner gebracht werden kan. Gefelt es e[uer] f[ürstlich] gn[aden] mir von der luna fixa <ein halbes> lot zuzuschicken, so will ich hierauf eine prob versuchen, ob dieselbe mehr thun werde, als die gemeine luna. Die prob des Franckenberger ertzes betreffend, so warte ich alle dag auf Johan Krugen antwort so soll dieselbige grose prob auch ins werck gerichtet werden, dz nicht allein dz kupfer sonder auch das silber zu nutz gebracht werde.

Thu e[uer] f[ürstlich] gn[aden] sampt dem gantzen vaterland in den schutz des almechtigen hiermit vnterthänig befehlen.

Datum zu Herborn den 20ten januarij, anno 1612.

E[uer] f[ürstlich] gnaden vnterthäniger gehorsamer

Henrich Dauber, philosophiae professor zu Herborn