KassUB 2chem19.1 133

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Author: Moritz Landgraf von Hessen-Kassel
Recipient: Conrad Schuler
Date: 1611 January 14
Place: Marburg
Pages: 1
Language: German
Editor: Edited by Julian Paulus
Source: Kassel, UB, 2° Ms. chem. 19[1, f. 133 (alt f. 125)
Quote as: https://www.theatrum-paracelsicum.com/index.php?curid=341
Names: Johann Eckel


[f. 133r] Responsum

Lieber getrewer, dz jhr endlich vff anhalten meines cammerdieners [Johann Eckel], ewers landtmans, euch mit gestrigem scripto zu communication etzlicher, doch nicht völliger stücke des l[apidis] p[hilosophorum] vnderthenig erbietet, ist an sich selbst von euch als einem ingebornen landkinde, billich vnd loblich. Hettet dabey keines dubij vonnöten gehabt, ob er cammerdiener [Johann Eckel] solches vff vnsern geheiß gethan, sintemal wir vnsere diener in solcher disciplin zu halten pflegen, dz sie von solchen sachen nicht ohne befehl reden dürffen.

Die gesatzte fünff stücke seind herrlich, vnd ist ewer erbietens sehr groß. Halten auch dafür, wer sie nicht beisamen alle haben oder wissen sölle, deme seyen eins oder zwey nichts nütze.

Daß aber medicina universalis pro corpore saltem humano nicht zugleich auch pro lepra metallorum sölle sein, ist vnß ein newes paradoxum. Wir müssen auch gerne bekennen, dz keine aestimatio oder compensatio solcher hohen arcanen geschehen köndte vnd dz der sciens artis & fruens nicht philosophisch handele, wan er ein solches begehre. Widerümb ist keinen hohen fürsten reputirlich, vff blosse hoffnung ohne vorhergangene ocular vnd warhafftige demonstration grosse promissiones vnd ostentationes benevolentiae zuthun. Vnd wird zumal nicht nötig sein, mit vnß deßwegen (als dem landsfürsten) einige conditines vff zu richten, dann so jhr als communicaturus nicht dz vertrawen in justum & aequum cor principis setzet, dz er nach ingenommener warheit thun werde, waß sich gebüret, so ist keine communication nötig. Erwarten derowegen nochmahls, ob jhr richtige communication in scripto, auch zufelliger zeit wa vonnöten ocular demonstration thun werdet, vnß desen in genere erbietendt, da wir vor euch veritatem desideratum erlangen, daß wir es fürstlich zu recompensiren nicht vnderlassen könne noch wollen. Waß sonstet der frembdlinge halber angehenget, verstehn wir nicht, vff wen solches gemeinet. Lassen dasselbe anstehen vnd seind euch mit gnaden gewogen.

Marchburgk am 14. jan. ao. &c. 1611.

Moritz LZH