Difference between revisions of "Dedication, 1604-05-01, Johann Thölde to Nicolaus Maius"

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(Created page with "{{InfoboxParatext | Author=Johann Thölde | Recipient=Nicolaus Maius | Type=Dedication | Date=1604-05-01 | Place=Leipzig | Pages=12 | Language=deu | Editor=Julian Paulus | Source=Basilius Valentinus, TriumphWagen ANTIMONII, ed. Johann Thölde, Leipzig: Jacob Apel 1604, f. (I)2r—(I)7v | ReprintedFrom= | Description= | Abstract= | Names= | Places= | Texts= | Authorities= | Note= | ID= }} Dem Edlen/ Vehsten/ vnd Hochgelarten Herrn {{MarkupAntiqua|Nicolao Majo}}/ Röm[isc...")
 
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{{MarkupInitial|Edler}}/ Vehster/ vnd hochgelarter Herr/ Euch sind mein bereitwillig dienstbestes fleisses jederzeit zuvor/ Großgünsti[g]er geneigter Förderer/ Es sagt der weise/ Geistliche Zuchtmeister Jesus Syrach/ inn seinem 38. Capitel/ mit folgenden worten:  
{{MarkupInitial|Edler}}/ Vehster/ vnd hochgelarter Herr/ Euch sind mein bereitwillig dienstbestes fleisses jederzeit zuvor/ Großgünsti[g]er geneigter Förderer/ Es sagt der weise/ Geistliche Zuchtmeister Jesus Syrach/ inn seinem 38. Capitel/ mit folgenden worten:  


[f. (I)2v] Der HERR lesst Artzeney aus der Erden wachsen/ vnd ein Vernünfftiger verachtt sie nicht. Ward doch das bitter Wasser süeß durch ein Holtz/ Auff daß man seine krafft erkennen solte/ Vnd Er hat solche Kunst den Menschen gegeben/ daß er gepreiset würde in seinen Wunderthaten. Damit heilet er vnd vertreibt die Schmertzen/ vnnd der Apotecker macht Artzney darauß. Summa/ Gottes Werck kan man nit alle erzelen/ Vnd Er gibt alles was gut ist auff Erden.
{{Pagemark|f. (I)2v}} Der HERR lesst Artzeney aus der Erden wachsen/ vnd ein Vernünfftiger verachtt sie nicht. Ward doch das bitter Wasser süeß durch ein Holtz/ Auff daß man seine krafft erkennen solte/ Vnd Er hat solche Kunst den Menschen gegeben/ daß er gepreiset würde in seinen Wunderthaten. Damit heilet er vnd vertreibt die Schmertzen/ vnnd der Apotecker macht Artzney darauß. Summa/ Gottes Werck kan man nit alle erzelen/ Vnd Er gibt alles was gut ist auff Erden.


[f. (I)3r] Hierauß nun abzunemen/ Daß alle Artzeneyen meistestheils aus der Erden herfür kommen/ vnd von Gott vnserm Schöpffer dem Menschen zu gute nach dem Fall vnserer ersten Eltern/ solche der Erden/ alß gewisse Früchte vnnd Hülffßmittel zugebehren einverleibet/ welche weiter dem Artzte vnter die Hand gegeben/ dieselbe zu pr{{MarkupAntiqua|æ}}pariren vnd also zuzurichten/ dadurch die schmertzen des Menschens hinweg genommen/ vnd die Leibskranckheiten/ so durch vnsere Sünde verursachet/ können geheilet werden.
{{Pagemark|f. (I)3r}} Hierauß nun abzunemen/ Daß alle Artzeneyen meistestheils aus der Erden herfür kommen/ vnd von Gott vnserm Schöpffer dem Menschen zu gute nach dem Fall vnserer ersten Eltern/ solche der Erden/ alß gewisse Früchte vnnd Hülffßmittel zugebehren einverleibet/ welche weiter dem Artzte vnter die Hand gegeben/ dieselbe zu pr{{MarkupAntiqua|æ}}pariren vnd also zuzurichten/ dadurch die schmertzen des Menschens hinweg genommen/ vnd die Leibskranckheiten/ so durch vnsere Sünde verursachet/ können geheilet werden.


Welches/ so der liebe Gott dem Menschen mildiglich auß der Erden mitteilet/ alles sehr gut ist/ vnd viel hohe Tugenden inn sich verborgen halten/ so nicht alle können begriffen noch erzehlt werden.
Welches/ so der liebe Gott dem Menschen mildiglich auß der Erden mitteilet/ alles sehr gut ist/ vnd viel hohe Tugenden inn sich verborgen halten/ so nicht alle können begriffen noch erzehlt werden.


[f. (I)3v] Wann mir dann vnter andern alten schrifften eines gewesenen Benedicter Mönchs/ welcher von vielen sachen der Artzney wunderbarlich geschrieben/ ein Tractat vom {{MarkupAntiqua|Antimonio}} oder Spießglaß zu lesen vorkommen/ wie derselbe als ein Mineral vnd Erdgewechß/ von seiner gifft abzuscheiden/ vnd durch vielerley art vnnd mittel zu einer guten Artzney zu bereiten sey: Vnd ich denn vielfaltig ersucht vnd bittlich angelangt worden/ sonderlich von vornehmen gelerten Leuten/ solchs des Benedicter Mönchs {{MarkupAntiqua|fr[atris] Basilij Valentini}} seine nachstendige schrifften/ dero ich zu publicirung derselben hiebevor einen anfang gemacht/ vollend in Druck zu fördern.
{{Pagemark|f. (I)3v}} Wann mir dann vnter andern alten schrifften eines gewesenen Benedicter Mönchs/ welcher von vielen sachen der Artzney wunderbarlich geschrieben/ ein Tractat vom {{MarkupAntiqua|Antimonio}} oder Spießglaß zu lesen vorkommen/ wie derselbe als ein Mineral vnd Erdgewechß/ von seiner gifft abzuscheiden/ vnd durch vielerley art vnnd mittel zu einer guten Artzney zu bereiten sey: Vnd ich denn vielfaltig ersucht vnd bittlich angelangt worden/ sonderlich von vornehmen gelerten Leuten/ solchs des Benedicter Mönchs {{MarkupAntiqua|fr[atris] Basilij Valentini}} seine nachstendige schrifften/ dero ich zu publicirung derselben hiebevor einen anfang gemacht/ vollend in Druck zu fördern.


Vnd dann großgünstiger Herr/ von E[uer] E[hrenvest] Vehste vnd Hochg[eboren] G[naden] [f. (I)4r] ebener massen inn Schrifften ein solchs von mir begehret worden. Vnd ob ich aber wol noch zur zeit mit dem H[errn] Hauptmann in Persönlicher kundschafft nit gewesen/ Jedoch hab ich keine vrsach vberkommen mögen/ dieses Begeren dem Herrn/ so wol auch andern vornemen guten Leuten wegen nachfolgen motiuen füglichen abzuschlagen/ Vnangesehen/ wie hefftig das {{MarkupItalics|Studium Chymicum}} von dem meisten hauffen trefflich angefeindet/ verachtt vnd vernichtet wird (wie dann ich für mein wenige Person bis vff gegenwertige Stunde dieses orts/ vielfaltige schmertzliche/ stachlinge vnd hinderrückliche Nachrede verdulden vnd erleiden müssen) welchs aber wann die vnverstendige blinde Welt recht sehen könte/ villeicht sich eines bessern bedencken möchten. [f. (I)4v] Bin auch durch solch neidhafftiges Anstechen gäntzlich entschlossen gewesen/ nichts mehr von Chymischen Schrifften durch den Druck zu befördern/ Sondern was dißfallß meiner wenigen Person zukommen/ für mich zu behalten/ damit ich mit solchen spöttischen anstechenden worten möchte verschonet bleiben. So sind doch viel ehrlicher vornehmer Leut hinwiederumb gewesen/ welche ein trewhertzig verlangen tragen/ außzuforschen/ Was die verborgene Natur heimlich in vnd mit sich füret/ Alß Geistliche vnd Weltliche/ auch Adelßpersonen/ {{MarkupAntiqua|Professores}} der hohen Schulen/ {{MarkupAntiqua|Doctores}} vnnd andere mehr/ wie auff den Fall gnugsamer Beweiß darzuthun/ welche mich schrifftlich vnd [f. (I)5r] mündlich ersucht/ vnd mit erinnerung meines Gewissens angehalten vnnd gebeten/ mich an nichts dißfalls zu kehren/ noch jrrig machen zu lassen/ das Toben der vnverstendigen Verfolger vnd Feinde solcher sachen/ Sondern die nachstendigen Philosophische Schrifften trawhertzig vollend zu publiciren/ vnd den wahren {{MarkupAntiqua|filijs Doctrinae}} zu gut/ vnd welche dem {{MarkupAntiqua|Studio Chymico}} von hertzen obligen/ nicht zu hinderhalten.
Vnd dann großgünstiger Herr/ von E[uer] E[hrenvest] Vehste vnd Hochg[eboren] G[naden] {{Pagemark|f. (I)4r}} ebener massen inn Schrifften ein solchs von mir begehret worden. Vnd ob ich aber wol noch zur zeit mit dem H[errn] Hauptmann in Persönlicher kundschafft nit gewesen/ Jedoch hab ich keine vrsach vberkommen mögen/ dieses Begeren dem Herrn/ so wol auch andern vornemen guten Leuten wegen nachfolgen motiuen füglichen abzuschlagen/ Vnangesehen/ wie hefftig das {{MarkupItalics|Studium Chymicum}} von dem meisten hauffen trefflich angefeindet/ verachtt vnd vernichtet wird (wie dann ich für mein wenige Person bis vff gegenwertige Stunde dieses orts/ vielfaltige schmertzliche/ stachlinge vnd hinderrückliche Nachrede verdulden vnd erleiden müssen) welchs aber wann die vnverstendige blinde Welt recht sehen könte/ villeicht sich eines bessern bedencken möchten. {{Pagemark|f. (I)4v}} Bin auch durch solch neidhafftiges Anstechen gäntzlich entschlossen gewesen/ nichts mehr von Chymischen Schrifften durch den Druck zu befördern/ Sondern was dißfallß meiner wenigen Person zukommen/ für mich zu behalten/ damit ich mit solchen spöttischen anstechenden worten möchte verschonet bleiben. So sind doch viel ehrlicher vornehmer Leut hinwiederumb gewesen/ welche ein trewhertzig verlangen tragen/ außzuforschen/ Was die verborgene Natur heimlich in vnd mit sich füret/ Alß Geistliche vnd Weltliche/ auch Adelßpersonen/ {{MarkupAntiqua|Professores}} der hohen Schulen/ {{MarkupAntiqua|Doctores}} vnnd andere mehr/ wie auff den Fall gnugsamer Beweiß darzuthun/ welche mich schrifftlich vnd {{Pagemark|f. (I)5r}} mündlich ersucht/ vnd mit erinnerung meines Gewissens angehalten vnnd gebeten/ mich an nichts dißfalls zu kehren/ noch jrrig machen zu lassen/ das Toben der vnverstendigen Verfolger vnd Feinde solcher sachen/ Sondern die nachstendigen Philosophische Schrifften trawhertzig vollend zu publiciren/ vnd den wahren {{MarkupAntiqua|filijs Doctrinae}} zu gut/ vnd welche dem {{MarkupAntiqua|Studio Chymico}} von hertzen obligen/ nicht zu hinderhalten.


Durch solches sie mich entlich wiederumb standhafftig auffgemuntert/ vnd zu einem andern/ jhnen zu {{MarkupAntiqua|gratificiren}}/ mich bewegen lassen/ vnd diesen {{MarkupAntiqua|Tractatum de}} {{MarkupAntiquaSmallcaps|Antimonio}} des Herrn {{MarkupItalics|Fratris Basilij Valentini}}/ männliglich zu nutz vnd gutem in Druck befördert/ zu [f. (I)5v] einem newen Anfang/ bis etwa Gott gnade gibt/ daß die andern Schrifften/ wann Zeit vnd raum solchs verstatten wird/ auch hernacher folgen mögen.
Durch solches sie mich entlich wiederumb standhafftig auffgemuntert/ vnd zu einem andern/ jhnen zu {{MarkupAntiqua|gratificiren}}/ mich bewegen lassen/ vnd diesen {{MarkupAntiqua|Tractatum de}} {{MarkupAntiquaSmallcaps|Antimonio}} des Herrn {{MarkupItalics|Fratris Basilij Valentini}}/ männliglich zu nutz vnd gutem in Druck befördert/ zu {{Pagemark|f. (I)5v}} einem newen Anfang/ bis etwa Gott gnade gibt/ daß die andern Schrifften/ wann Zeit vnd raum solchs verstatten wird/ auch hernacher folgen mögen.


Wann mir dann außer des {{MarkupAntiqua|Basilij}} Schrifften/ auch noch andere {{MarkupAntiqua|Scripta}} zukommen/ dorinnen von der {{MarkupAntiqua|tinctur Medicin}} vnd Artzneyen des {{MarkupAntiqua|Antimonij}} gehandelt wird/ Alß insonderheit des Herrn {{MarkupAntiqua|Rogeri Baconis}}/ eines gebornen Engeländers/ welche zu einer gutenweiterer erleuterung/ vnd nachsinnung des {{MarkupAntiqua|Basilij}} Schrifften sehr dienstlich/ Hab ich für gut vnnd rahtsam angesehen/ solche des Herrn {{MarkupAntiqua|Rogeri Baconis}} schrifften {{MarkupAntiqua|De Antimonio}}/ so wol auch anderer vornehmer Leute hinderlassenschafft/ so {{MarkupAntiqua|de lapide Philoso-}} [f. (I)6r] {{MarkupAntiqua|phico}} tractiren/ Vornemlich aber die {{MarkupAntiqua|Theoria}} vnnd {{MarkupAntiqua|Practica}}/ des Edlen hochgelarten Herrn {{MarkupAntiqua|Georgij Phaedronis Rodocheri}}/ Neben noch einem andern {{MarkupAntiqua|Tractatu}} von dem vhralten Ritterkriege. Auch was der vortreffliche {{MarkupAntiqua|Philosophus M. Johannes Isaacus}} aus Holland/ {{MarkupAntiqua|de plumbo Philosophorum}} hinterlassen/ neben dergleichen mehr.
Wann mir dann außer des {{MarkupAntiqua|Basilij}} Schrifften/ auch noch andere {{MarkupAntiqua|Scripta}} zukommen/ dorinnen von der {{MarkupAntiqua|tinctur Medicin}} vnd Artzneyen des {{MarkupAntiqua|Antimonij}} gehandelt wird/ Alß insonderheit des Herrn {{MarkupAntiqua|Rogeri Baconis}}/ eines gebornen Engeländers/ welche zu einer gutenweiterer erleuterung/ vnd nachsinnung des {{MarkupAntiqua|Basilij}} Schrifften sehr dienstlich/ Hab ich für gut vnnd rahtsam angesehen/ solche des Herrn {{MarkupAntiqua|Rogeri Baconis}} schrifften {{MarkupAntiqua|De Antimonio}}/ so wol auch anderer vornehmer Leute hinderlassenschafft/ so {{MarkupAntiqua|de lapide Philoso-}} {{Pagemark|f. (I)6r}} {{MarkupAntiqua|phico}} tractiren/ Vornemlich aber die {{MarkupAntiqua|Theoria}} vnnd {{MarkupAntiqua|Practica}}/ des Edlen hochgelarten Herrn {{MarkupAntiqua|Georgij Phaedronis Rodocheri}}/ Neben noch einem andern {{MarkupAntiqua|Tractatu}} von dem vhralten Ritterkriege. Auch was der vortreffliche {{MarkupAntiqua|Philosophus M. Johannes Isaacus}} aus Holland/ {{MarkupAntiqua|de plumbo Philosophorum}} hinterlassen/ neben dergleichen mehr.


Nicht zu dem ende/ Alß wenn andere Leute auch nichts wüsten/ haben/ noch verstehen möchten/ Auch nicht zu einem solchen Verstand/ Mir einen sondern Ruhm für andern dadurch zu erwecken. Nein: Sondern allein zu dem Ende/ Damit solche vornehme Schrifften nit gäntzlich zu grunde sincken/ oder durch Vntrauw [f. (I)6v] verfelschet/ vnd einem jeden möchten ersprießlich/ vnnd zu einer guten nachrichtung behülfflich seyn/ vnd ein beförderung erzeigen seines Vornemens.
Nicht zu dem ende/ Alß wenn andere Leute auch nichts wüsten/ haben/ noch verstehen möchten/ Auch nicht zu einem solchen Verstand/ Mir einen sondern Ruhm für andern dadurch zu erwecken. Nein: Sondern allein zu dem Ende/ Damit solche vornehme Schrifften nit gäntzlich zu grunde sincken/ oder durch Vntrauw {{Pagemark|f. (I)6v}} verfelschet/ vnd einem jeden möchten ersprießlich/ vnnd zu einer guten nachrichtung behülfflich seyn/ vnd ein beförderung erzeigen seines Vornemens.


{{MarkupInitial|Weeil}} mir nun aber sonderlich bewust/ daß Ewer E[hren] Vehst vnd Hochgelarte Gunsten zu allen freyen Künsten ein trefflich beliebnüs tragen/ solche auch jederzeit/ biß auff gegenwertige Stunde mercklich befördert/ Auch insonderheit der Edlen hochgelobten Berckwerck Keyserlicher May[estä]t alß ein Oberhaupt trawer Vorsteher seyn: Alß bin ich bewogen worden/ Diesen {{MarkupAntiqua|Tractatum}} des {{MarkupAntiqua|fratris Basilij}} vnter Ewer E[hren] Vehst vnd Hochgelarte G[unsten] Tittel vnd Namen offentlich zu publiciren. [f. (I)6v] Vnd ob wol dasselbe kein weitleufftig Werck vnnd Buch/ So weis ich doch/ Daß etwas darinnen zu finden seyn wird/ welchs viel Leute noch nicht erkandt/ vnd auch bey denen/ so da Kunst vnd Weißheit der wahren {{MarkupAntiqua|Medicin}} lieben/ nicht gäntzlich ohne frucht vergeblich abgehen wird.
{{MarkupInitial|Weeil}} mir nun aber sonderlich bewust/ daß Ewer E[hren] Vehst vnd Hochgelarte Gunsten zu allen freyen Künsten ein trefflich beliebnüs tragen/ solche auch jederzeit/ biß auff gegenwertige Stunde mercklich befördert/ Auch insonderheit der Edlen hochgelobten Berckwerck Keyserlicher May[estä]t alß ein Oberhaupt trawer Vorsteher seyn: Alß bin ich bewogen worden/ Diesen {{MarkupAntiqua|Tractatum}} des {{MarkupAntiqua|fratris Basilij}} vnter Ewer E[hren] Vehst vnd Hochgelarte G[unsten] Tittel vnd Namen offentlich zu publiciren. {{Pagemark|f. (I)6v}} Vnd ob wol dasselbe kein weitleufftig Werck vnnd Buch/ So weis ich doch/ Daß etwas darinnen zu finden seyn wird/ welchs viel Leute noch nicht erkandt/ vnd auch bey denen/ so da Kunst vnd Weißheit der wahren {{MarkupAntiqua|Medicin}} lieben/ nicht gäntzlich ohne frucht vergeblich abgehen wird.


Wil verhoffen/ E[uer] E[hren] Vehst vnd Hochgelarte Gunsten werden diese meine wohlmeinende {{MarkupAntiqua|Dedication}} alß ein Hochverstendiger in allem guten vormercken/ vnnd diese geringe Verehrung zu einer wolmeinenden danckbarkeit der Kundschafft/ durch schrifftliche Abwechselung angefangen/ bis zu ferner vnnd weiterer gelegenheit/ einer bessern Vergeltung/ auff vnnd annehmen/ vnnd mich Jhnen im [f. (I)7r] besten lassen befohlen seyn/ Mit entfehlung Göttlicher gnaden zu ewiger vnnd zeitlicher Wolfahrt. Geben in Leipzig/ den ersten Tag des Meyen/ Jm Jahr 1604.
Wil verhoffen/ E[uer] E[hren] Vehst vnd Hochgelarte Gunsten werden diese meine wohlmeinende {{MarkupAntiqua|Dedication}} alß ein Hochverstendiger in allem guten vormercken/ vnnd diese geringe Verehrung zu einer wolmeinenden danckbarkeit der Kundschafft/ durch schrifftliche Abwechselung angefangen/ bis zu ferner vnnd weiterer gelegenheit/ einer bessern Vergeltung/ auff vnnd annehmen/ vnnd mich Jhnen im {{Pagemark|f. (I)7r}} besten lassen befohlen seyn/ Mit entfehlung Göttlicher gnaden zu ewiger vnnd zeitlicher Wolfahrt. Geben in Leipzig/ den ersten Tag des Meyen/ Jm Jahr 1604.


E[uer] E[hren]vehst vnd Hochgel[arte] Gunsten Dinestwilliger
E[uer] E[hren]vehst vnd Hochgel[arte] Gunsten Dinestwilliger


Johann Thölde.
Johann Thölde.
{{Apparatus}}

Revision as of 15:27, 29 September 2022

Author: Johann Thölde
Recipient: Nicolaus Maius
Type: Dedication
Date: 1 May 1604
Place: Leipzig
Pages: 12
Language: German
Quote as: https://www.theatrum-paracelsicum.com/index.php?curid=799
Editor: Edited by Julian Paulus
Source: Basilius Valentinus, TriumphWagen ANTIMONII, ed. Johann Thölde, Leipzig: Jacob Apel 1604, f. (I)2r—(I)7v
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Dem Edlen/ Vehsten/ vnd Hochgelarten Herrn Nicolao Majo/ Röm[isch] Keyserlicher/ Auch zu Vngern vnd Böhmen Königlicher Majestat Raht/ vnd Hauptmann in S[anct] Joachimßthal/ Erbseß zu Sohlin/ Meinem großgünsti[g]en Herrn/ vnd geneigten Förderer/ &c.

Edler/ Vehster/ vnd hochgelarter Herr/ Euch sind mein bereitwillig dienstbestes fleisses jederzeit zuvor/ Großgünsti[g]er geneigter Förderer/ Es sagt der weise/ Geistliche Zuchtmeister Jesus Syrach/ inn seinem 38. Capitel/ mit folgenden worten:

[f. (I)2v] Der HERR lesst Artzeney aus der Erden wachsen/ vnd ein Vernünfftiger verachtt sie nicht. Ward doch das bitter Wasser süeß durch ein Holtz/ Auff daß man seine krafft erkennen solte/ Vnd Er hat solche Kunst den Menschen gegeben/ daß er gepreiset würde in seinen Wunderthaten. Damit heilet er vnd vertreibt die Schmertzen/ vnnd der Apotecker macht Artzney darauß. Summa/ Gottes Werck kan man nit alle erzelen/ Vnd Er gibt alles was gut ist auff Erden.

[f. (I)3r] Hierauß nun abzunemen/ Daß alle Artzeneyen meistestheils aus der Erden herfür kommen/ vnd von Gott vnserm Schöpffer dem Menschen zu gute nach dem Fall vnserer ersten Eltern/ solche der Erden/ alß gewisse Früchte vnnd Hülffßmittel zugebehren einverleibet/ welche weiter dem Artzte vnter die Hand gegeben/ dieselbe zu præpariren vnd also zuzurichten/ dadurch die schmertzen des Menschens hinweg genommen/ vnd die Leibskranckheiten/ so durch vnsere Sünde verursachet/ können geheilet werden.

Welches/ so der liebe Gott dem Menschen mildiglich auß der Erden mitteilet/ alles sehr gut ist/ vnd viel hohe Tugenden inn sich verborgen halten/ so nicht alle können begriffen noch erzehlt werden.

[f. (I)3v] Wann mir dann vnter andern alten schrifften eines gewesenen Benedicter Mönchs/ welcher von vielen sachen der Artzney wunderbarlich geschrieben/ ein Tractat vom Antimonio oder Spießglaß zu lesen vorkommen/ wie derselbe als ein Mineral vnd Erdgewechß/ von seiner gifft abzuscheiden/ vnd durch vielerley art vnnd mittel zu einer guten Artzney zu bereiten sey: Vnd ich denn vielfaltig ersucht vnd bittlich angelangt worden/ sonderlich von vornehmen gelerten Leuten/ solchs des Benedicter Mönchs fr[atris] Basilij Valentini seine nachstendige schrifften/ dero ich zu publicirung derselben hiebevor einen anfang gemacht/ vollend in Druck zu fördern.

Vnd dann großgünstiger Herr/ von E[uer] E[hrenvest] Vehste vnd Hochg[eboren] G[naden] [f. (I)4r] ebener massen inn Schrifften ein solchs von mir begehret worden. Vnd ob ich aber wol noch zur zeit mit dem H[errn] Hauptmann in Persönlicher kundschafft nit gewesen/ Jedoch hab ich keine vrsach vberkommen mögen/ dieses Begeren dem Herrn/ so wol auch andern vornemen guten Leuten wegen nachfolgen motiuen füglichen abzuschlagen/ Vnangesehen/ wie hefftig das Studium Chymicum von dem meisten hauffen trefflich angefeindet/ verachtt vnd vernichtet wird (wie dann ich für mein wenige Person bis vff gegenwertige Stunde dieses orts/ vielfaltige schmertzliche/ stachlinge vnd hinderrückliche Nachrede verdulden vnd erleiden müssen) welchs aber wann die vnverstendige blinde Welt recht sehen könte/ villeicht sich eines bessern bedencken möchten. [f. (I)4v] Bin auch durch solch neidhafftiges Anstechen gäntzlich entschlossen gewesen/ nichts mehr von Chymischen Schrifften durch den Druck zu befördern/ Sondern was dißfallß meiner wenigen Person zukommen/ für mich zu behalten/ damit ich mit solchen spöttischen anstechenden worten möchte verschonet bleiben. So sind doch viel ehrlicher vornehmer Leut hinwiederumb gewesen/ welche ein trewhertzig verlangen tragen/ außzuforschen/ Was die verborgene Natur heimlich in vnd mit sich füret/ Alß Geistliche vnd Weltliche/ auch Adelßpersonen/ Professores der hohen Schulen/ Doctores vnnd andere mehr/ wie auff den Fall gnugsamer Beweiß darzuthun/ welche mich schrifftlich vnd [f. (I)5r] mündlich ersucht/ vnd mit erinnerung meines Gewissens angehalten vnnd gebeten/ mich an nichts dißfalls zu kehren/ noch jrrig machen zu lassen/ das Toben der vnverstendigen Verfolger vnd Feinde solcher sachen/ Sondern die nachstendigen Philosophische Schrifften trawhertzig vollend zu publiciren/ vnd den wahren filijs Doctrinae zu gut/ vnd welche dem Studio Chymico von hertzen obligen/ nicht zu hinderhalten.

Durch solches sie mich entlich wiederumb standhafftig auffgemuntert/ vnd zu einem andern/ jhnen zu gratificiren/ mich bewegen lassen/ vnd diesen Tractatum de Antimonio des Herrn Fratris Basilij Valentini/ männliglich zu nutz vnd gutem in Druck befördert/ zu [f. (I)5v] einem newen Anfang/ bis etwa Gott gnade gibt/ daß die andern Schrifften/ wann Zeit vnd raum solchs verstatten wird/ auch hernacher folgen mögen.

Wann mir dann außer des Basilij Schrifften/ auch noch andere Scripta zukommen/ dorinnen von der tinctur Medicin vnd Artzneyen des Antimonij gehandelt wird/ Alß insonderheit des Herrn Rogeri Baconis/ eines gebornen Engeländers/ welche zu einer gutenweiterer erleuterung/ vnd nachsinnung des Basilij Schrifften sehr dienstlich/ Hab ich für gut vnnd rahtsam angesehen/ solche des Herrn Rogeri Baconis schrifften De Antimonio/ so wol auch anderer vornehmer Leute hinderlassenschafft/ so de lapide Philoso- [f. (I)6r] phico tractiren/ Vornemlich aber die Theoria vnnd Practica/ des Edlen hochgelarten Herrn Georgij Phaedronis Rodocheri/ Neben noch einem andern Tractatu von dem vhralten Ritterkriege. Auch was der vortreffliche Philosophus M. Johannes Isaacus aus Holland/ de plumbo Philosophorum hinterlassen/ neben dergleichen mehr.

Nicht zu dem ende/ Alß wenn andere Leute auch nichts wüsten/ haben/ noch verstehen möchten/ Auch nicht zu einem solchen Verstand/ Mir einen sondern Ruhm für andern dadurch zu erwecken. Nein: Sondern allein zu dem Ende/ Damit solche vornehme Schrifften nit gäntzlich zu grunde sincken/ oder durch Vntrauw [f. (I)6v] verfelschet/ vnd einem jeden möchten ersprießlich/ vnnd zu einer guten nachrichtung behülfflich seyn/ vnd ein beförderung erzeigen seines Vornemens.

Weeil mir nun aber sonderlich bewust/ daß Ewer E[hren] Vehst vnd Hochgelarte Gunsten zu allen freyen Künsten ein trefflich beliebnüs tragen/ solche auch jederzeit/ biß auff gegenwertige Stunde mercklich befördert/ Auch insonderheit der Edlen hochgelobten Berckwerck Keyserlicher May[estä]t alß ein Oberhaupt trawer Vorsteher seyn: Alß bin ich bewogen worden/ Diesen Tractatum des fratris Basilij vnter Ewer E[hren] Vehst vnd Hochgelarte G[unsten] Tittel vnd Namen offentlich zu publiciren. [f. (I)6v] Vnd ob wol dasselbe kein weitleufftig Werck vnnd Buch/ So weis ich doch/ Daß etwas darinnen zu finden seyn wird/ welchs viel Leute noch nicht erkandt/ vnd auch bey denen/ so da Kunst vnd Weißheit der wahren Medicin lieben/ nicht gäntzlich ohne frucht vergeblich abgehen wird.

Wil verhoffen/ E[uer] E[hren] Vehst vnd Hochgelarte Gunsten werden diese meine wohlmeinende Dedication alß ein Hochverstendiger in allem guten vormercken/ vnnd diese geringe Verehrung zu einer wolmeinenden danckbarkeit der Kundschafft/ durch schrifftliche Abwechselung angefangen/ bis zu ferner vnnd weiterer gelegenheit/ einer bessern Vergeltung/ auff vnnd annehmen/ vnnd mich Jhnen im [f. (I)7r] besten lassen befohlen seyn/ Mit entfehlung Göttlicher gnaden zu ewiger vnnd zeitlicher Wolfahrt. Geben in Leipzig/ den ersten Tag des Meyen/ Jm Jahr 1604.

E[uer] E[hren]vehst vnd Hochgel[arte] Gunsten Dinestwilliger

Johann Thölde.

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