Difference between revisions of "Biographies/Philipp d.Ä. Graf von Hanau-Lichtenberg"

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| CP2=66-67$Graf Philipp der Ältere (IV.) von Hanau-Lichtenberg (1514 - 19. Februar 1590, regierend seit 1538): Verheiratet mit Eleonore von Fürstenberg (gest. 1544); Grabstätte: Kapelle des Schlosses Lichtenberg/Elsaß. - Im Windschatten protestantischer Bewegungen im benachbarten Straßburg öffnete Ph. seinen Herrschaftsbereich der Reformation (1545); dabei unterhielt er enge Beziehungen mit Martin Butzer und Caspar Hedio (Straßburg) und berief Erasmus Alberus als Prädikanten nach Babenhausen (1544/45). 1556 dann bestärkte ihn Ph. Melanchthon in seinen reformatorischen Bestrebungen (Beinert, 1909, S. 179). </br> Lit.: Beinert (1909), S. 167-182; Siebert (1918/19), S.96f.; Stengel (1937), S. 108 f.; Krebs (1960), S. 175 f. </br> Eine Toxitische Dichtung, die in Ph. den Reformatoren feierte (Elegia ad Philippum comitem ab Hanau', Schmitt, 1888, Nr. 6), zeigt, daß Toxites spätestens 1546 in das nähere Blickfeld Ph.s getreten war; 1564 dann dankte er Ph. für >Rat und Hilfe< (Toxites, Widmung, 1564). </br> Zur Zeit Ph.s stand die adelige Laienmedizin in strotzender Blüte und wurde beispielsweise im familiären Umkreis Ph.s ausweislich einer humanmedizinischen Rezeptsammlung in den Cod. pal. germ. 197 und 245 (Heidelberg, UB) von der Gräfin Helene von Hanau-Münzenberg (1533-1579) gepflegt, so daß die Angabe des Toxites, Ph. sei ein Liebhaber der Arznek gewesen, durchaus beim Wort zu nehmen ist. In dieselbe Richtung deutet der Umstand, daß der Briefwechsel zwischen Ph. und Pfalzgraf Reichard (der Ph. freundschaftlich nahestand und in seinem Widerstand gegen die Kalvinisierung der Grafschaft Hanau- Münzenberg beizustehen suchte; vgl. Sturm, 1968, S. 164-166) alchemische Themen einbeschloß (vgl. Heidelberg, UB, Cpg. 797, Bl. 54r). </br> Auf eine Förderung des jungen Paracelsismus durch Ph. weist die Tatsache, daß Johann Jacob Nietheimer (auch: Niedheimer, Neithammer) in seinen Diensten stand, ein aus Stuttgart gebürtiger Arzt, der in Straßburg wirkte (dokumentiert im Eheregister von St. Thomas unter dem 16. Januar 1571) und hier zum Paracelsistenlager gerechnet worden ist (Calaminus, Vita Gvinterii, 1575, ed. Doli, 1937, S. 39: ein »Schüler des Paracelsus, der chemischen Künsten edle und unedle Steine schmilzt«). Er diente dem Markgrafen Philibert von Baden als >Feldund Leibmedicus< in Frankreich und besaß in Philipp Imsser/Imser (1507/70), Arzt, Mathematicus und Instrumentenbauer, einen namhaften Freund. Seinen wohl markantesten Niederschlag fand Nietheimers Paracelsismus in einem aus mehreren Paracelsica kompilierten Werk, das Nietheimer, nun »Hanauischer Medicus«, im Jahr 1583 sowohl Philipp d. Ä. als auch Philipp d. J. (V.) von Hanau-Lichtenberg (1541-1599, reg. seit 1590) widmete (Paracelsus, Kurtzer [...] Bericht/ Von der [...] Pestilentz, kompiliert von J. J. Nietheimer, Straßburg: B. Jobin 1583; Widmung: »Mittelhauß«, 2. Februar 1583; vgl. Sudhoff, 1894, Nr. 193. - Auch: o.O. 1600, Nürnberg 1674; vgl. Sudhoff, ebd., Nr. 248, 402). Nietheimer gibt sich hier als ein Apologet »hochgradirter Artzneyen/ ex mineralibus & metallis« zu erkennen (Widmung, S. ):( 5r), und in den beiden Grafen medizinische Laien, die »eyn Sonder gefallen vnnd lieb zu der waren Medicin Theophrasti [besessen] vnnd deren gut Probam offt gesehen« hätten (ebd., S. ):( 5V). </br> Eine gewisse Aufgeschlossenheit gegenüber Kritikern der galenistischen Medizin bekunden Ph.s Beziehungen nicht nur zu Toxites und Nietheimer, sondern auch zu dem schwenckfeldisch gesinnten Astromediziner Helisäus Röslin (ca. 1545-1616), der seit 1582 als Stadtarzt in Hagenau lebte und zu eben dieser Zeit Johann Huser einige Paracelsica für dessen (1589/91 erschienene) Paracelsusausgabe leihweise zur Verfügung stellte (Teile, 1992, S.223f.). Röslin kam 1584 in »kundtschafft/ Gnaden vnd Diensten« der Grafen Philipp d. Ä. und Philipp d. J. von Hanau-Lichtenberg, >Liebhabern der Künste<, die ihn fortan »immer« »ermahnet« hätten, seinen Studien »nachzusetzen« (H. R., Widmung an Markgraf Georg Friedrich zu Baden, Buchsweiler, 26. Juni 1609, in: ders., Historischer [...] Diseurs Von heutiger zeit Beschaffenheit, Straßburg: C. Scher für P. Ledertz 1609, S. b), und bald dann richtete Röslin an Philipp d. J., einem »Liebhaber der Künsten vnd Natur geheimnussen « (Vorrede, S. )( 5V), eine Bäderschrift (Des Elsaß [...] gelegenheit [...] inn [...] Mineralien: vnnd[...] der Mineralischen Wassern/ sonderlich dessen zu Niderbronn Hanawischen Liechtenbergischen gebiets/ generation vnd wirckung, Straßburg: B. Jobin 1593; Widmungsvorrede: Hagenau, 1. August 1593). 
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Philipp d.Ä. Graf von Hanau-Lichtenberg



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