Difference between revisions of "Biographies/Melchior Dors"

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| CP1=186, 191-192$Dors (auch: Dorss, Dorß), Melchior (gest. 1573); Apotheker zu Kolmar. </br> Im Kolmarer Stadtarchiv befindliche Archivalien bieten laut einer Mitteilung von Herrn Direktor J.-M. Schmitt (Kolmar, Brief vom 16. Dezember 1998 an J. T.) über D. folgende Informationen: Im Jahre 1540 kaufte D. die Offizin eines Apothekers namens Wilhelm (GG 208, Nr. 42). - 1541 erlangte der »Apoteckger« D. das Bürgerrecht (Livre des bourgeois de Colmar 1512-1609, Nr. 494). - 1545 leistete D. den Apothekereid (BB 51, 11/1545, S. 311-313). - 1546 und 1566 wählte man D. zum Schöffen (Membres du Magistrat de Colmar, conseillers et maîtres des corporations de Colmar 1408-1600, S. 73). - 1573 wurde D. zu den Verstorbenen gezählt (Registre des inhumations, 1573, S. 11). </br> Diese Informationen ergänzt eine Mitteilung des Kolmarer Stadtarchivs an Bittel (1943, S. 184): »Nach einem Schreiben des Rats aus Ingersheim [sei D.] dort am 1. Juni 1573 verstorben [...]. Wegen namhafter Schulden müsse die Witwe zum Verkauf der Habe schreiten und Kolmar solle mit seiner Forderung Geduld haben (Liber miss. 1570 ff, S. 305)«. - Das »Totenfallregister von St. Martin« bietet 1573 einen D. betreffenden Eintrag. - »Ein Dokument im Stadtarchiv [Kolmar] enthält eine Beschuldigung des Arztes Philipp von Herttensheim gegen den Apotheker Melchior und dessen Erwiderung«. </br> D. unterhielt mit Bodenstein von >Freundschaft< und >Liebe< geprägte Beziehungen (siehe Nr. 15) und verfolgte in der >kunst medicina< alchemische Zielsetzungen. </br> In der Sicht Bodensteins nahm sich sein >Bruder< D. 1562/63 als ein Altparacelsist aus, habe er doch seine Paracelsica »schon vor langem« erlangt bzw. schon »lange iar« gehütet. Die Vermutung, es bestünden zwischen den D.schen Paracelsica und dem Aufenthalt Hohenheims in Kolmar 1528 nähere Zusammenhänge (Sudhoff, 1894, S. 69), blieb allerdings ungesichert, so insbesondere die Behauptung (Sudhoff, Einleitung, in: Paracelsus, ed. Sudhoff, Bd. 6, 1922, S. 10, 29), D. habe die Widmungsexemplare zweier Chirurgica Hohenheims für die Kolmarer >Stettmeister< Hieronymus Boner und Konrad Wickram aus dem Jahr 1528 besessen und diese beiden Schriften (Zehn Bücher von Blattern; Sieben Bücher von offenen Schäden) A. von Bodenstein für einen Abdruck zur Verfügung gestellt. Einzelheiten liegen im Dunkel, doch kann kein Zweifel sein, daß Bodensteins Paracelsicaausgaben von D. durch Textvermittlung unterstützt worden sind.  </br> Beachtung verdienten künftig mündliche Mitteilungen von D. an den Alchemoparacelsisten Hieronymus von Barnichhusen (Leodiensis/von Lüttich). Laut ihrer Wiedergabe durch Hieronymus Leodiensis gelangten die D.schen Paracelsica in die Hände des M. Toxites: »So ist zu Colmar ain altter apoteckher gewest [...], der hat bey ein ander gehabtt lange jar liggendt verborgen Theophrasti aigne handtschrifften ain gantzen poschen. Dieses hat Toxites erfaren vnd hat sich mit gelegenhait an diesen apoteckher begeben vnd durch verhaissung etlicher 100 fl[orinen] diese schrifften all von dem apoteckher bracht [...] Der apoteckher [...] hat mir [Hieronymus] selbst gesagt, das ihn Toxites mehrer thailß drumb [um das in Aussicht gestellte Geld] betrogen hab« (Brief an Barbara Fugger, 19. August 1588, in: München, SB, Cgm. 4233, Bl. lr, 2r"v).  </br> Das Schicksal der Paracelsicasammlung D. ist ungewiß; ob es sich bei jenen Paracelsica, die ca. 1573/74 von Pietro Perna (Basel) in Kolmar gekauft worden sind (vgl. Sudhoff, 1894, S. 307f.), um D.schen Besitz handelte, steht dahin; auch über den Verbleib des (an seinen Schwiegersohn K. Waldkirch gelangten) Schriftennachlasses von P. Perna (gest. 1582) scheint nichts bekannt (Mitteilungen von C. Gilly, Basel 1998, an J. T.). - Einen Druck aus des D. Besitz hütet die Stiftsbibliothek Einsiedeln. </br> </br> [186] In der Geschichte der Überlieferung der Werke Hohenheims spielen Bodensteins Paracelsica eine bedeutende Rolle; indes liegen die Provenienzen der einst in Bodensteins Hand gelangten Paracelsica ebenso im Dunkel wie ihr weiteres Schicksal. Auch die Rolle der Paracelsica aus dem Besitz von M. Dors (siehe Nr. 15) für die Bodensteinschen Paracelsuseditionen ist ungeklärt.
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Latest revision as of 10:17, 26 April 2024



Melchior Dors
First Names: Melchior
Given Names: Dors, Dorss, Dorß



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