Difference between revisions of "Biographies/Johann Siebmacher"

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| Killy=12$Joachim Telle$>Wasserstein der Weisen<: Eine mit Verstexten angereicherte Prosaschrift, die dem panazeenartigen ›Stein‹ der Alchemiker, einer aus ›coaguliertem Wasser‹ bestehenden Arkansubstanz, gewidmet ist. Das anonym publizierte Werk wird gewöhnlich dem Nürnberger Kupferstecher Johann Siebmacher (1561-1610) zugeschrieben, aber auch einem Ambrosius bzw. Johann Ambrosius Siebmacher, Valentin Weigel , Johann Baptist Grosschedel oder Ericus Pfeffer; alle diese Zuschreibungen entbehren Stichhaltigkeit. Man kannte Anfang des 17. Jh. einen Nürnberger ›philosophus und chymicus‹ Johann Siebmacher, doch kommt als Verfasser wohl eher noch der Nürnberger Pfarrer Wolfgang Siebmacher (gest. 1633) in Betracht (Paulus, 1994).
| Paulus1994=382-383$Im 16. und frühen 17. Jahrhundert gab es in Nürnberg nicht weniger als fünf Personen mit dem Namen Hans/Johann Siebmacher. Der erste, Kannengießer, heiratete 1534 und starb 1559. Der zweite lebte um 1537 (Taufe eines Kindes). Der dritte, ebenfalls Kannengießer und vermutlich der von Widemann genannte, heiratete am 23. April 1560 Katharina Rinder, hatte wenigstens sieben Kinder, die zwischen 1561 und 1572 geboren wurden und wurde am 14. Dezember 1572 zu St. Lorenz in Nürnberg bestattet. Der vierte, Gradierer und wohl Schöpfer des bekannten Wappenbuchs, wurde vermutlich 1561 getauft und am 26. März 1612 beerdigt. Der fünfte lebte um 1612 (Taufe eines Kindes). </br> Ein Johann Siebmacher gilt – wohl seit dem 18. Jahrhundert – als Verfasser des <i>Wassersteins der Weisen</i> (Frankfurt 1619). Dieser theoalchemische Traktat wurde im 17. Jahrhundert allerdings auch einem Wolfgang Siebmacher zugeschrieben. </br> Bei diesem mutmaßlichen <i>Wasserstein</i>-Verfasser Wolfgang Siebmacher (Cribarius) handelt es sich offenbar um den Sohn des 1572 verstorbenen Johann Siebmacher. Er wurde am 7. Dezember 1570 in Nürnberg getauft, studierte 1592 in Altdorf, war anschließend Pfarrer an der Kirche St. Leonhard in Nürnberg und geriet später in den Verdacht des „Weigelianismus“, nachdem bei ihm 1622 ein Manuskript mit dem Titel „De glorioso Regno Christi in hoc seculo Mundano et Vltimo Adventu Christi ad Judicium“ konfisziert worden war, das ihm der erblindete, 1611 in Nürnberg getaufte Jude Joseph Hezech aus Posen (Taufname: Paulus Joseph) diktiert hatte. Am 16. April 1623 wurde ihm das Predigen verboten und er aus seinem Pfarramt entfernt. Wolfgang Siebmacher wurde am 30. August 1633 in Nürnberg beerdigt.
| Paulus1994=382-383$Im 16. und frühen 17. Jahrhundert gab es in Nürnberg nicht weniger als fünf Personen mit dem Namen Hans/Johann Siebmacher. Der erste, Kannengießer, heiratete 1534 und starb 1559. Der zweite lebte um 1537 (Taufe eines Kindes). Der dritte, ebenfalls Kannengießer und vermutlich der von Widemann genannte, heiratete am 23. April 1560 Katharina Rinder, hatte wenigstens sieben Kinder, die zwischen 1561 und 1572 geboren wurden und wurde am 14. Dezember 1572 zu St. Lorenz in Nürnberg bestattet. Der vierte, Gradierer und wohl Schöpfer des bekannten Wappenbuchs, wurde vermutlich 1561 getauft und am 26. März 1612 beerdigt. Der fünfte lebte um 1612 (Taufe eines Kindes). </br> Ein Johann Siebmacher gilt – wohl seit dem 18. Jahrhundert – als Verfasser des <i>Wassersteins der Weisen</i> (Frankfurt 1619). Dieser theoalchemische Traktat wurde im 17. Jahrhundert allerdings auch einem Wolfgang Siebmacher zugeschrieben. </br> Bei diesem mutmaßlichen <i>Wasserstein</i>-Verfasser Wolfgang Siebmacher (Cribarius) handelt es sich offenbar um den Sohn des 1572 verstorbenen Johann Siebmacher. Er wurde am 7. Dezember 1570 in Nürnberg getauft, studierte 1592 in Altdorf, war anschließend Pfarrer an der Kirche St. Leonhard in Nürnberg und geriet später in den Verdacht des „Weigelianismus“, nachdem bei ihm 1622 ein Manuskript mit dem Titel „De glorioso Regno Christi in hoc seculo Mundano et Vltimo Adventu Christi ad Judicium“ konfisziert worden war, das ihm der erblindete, 1611 in Nürnberg getaufte Jude Joseph Hezech aus Posen (Taufname: Paulus Joseph) diktiert hatte. Am 16. April 1623 wurde ihm das Predigen verboten und er aus seinem Pfarramt entfernt. Wolfgang Siebmacher wurde am 30. August 1633 in Nürnberg beerdigt.


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Zemla, in: Pseudo-Paracelsus, 119


=== Pre-1800 ===
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=== Other ===
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Penman, Hope and Heresy, 2019, 137-138 (Wolfgang Siebmacher, de glorioso Regno Christi)


=== Portraits ===
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Johann Siebmacher
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  • Theatrum Category: Johann Siebmacher
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Mike A. Zuber: Spiritual Alchemy : From Jacob Boehme to Mary Anne Atwood, Oxford: University Press 2021, 30-39

Zemla, in: Pseudo-Paracelsus, 119

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Other

Penman, Hope and Heresy, 2019, 137-138 (Wolfgang Siebmacher, de glorioso Regno Christi)

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