Difference between revisions of "Biographies/Johann Hiskia Cardilucius"

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| VL17=2$Tobias Bulang$'''Vita''' Über die ersten 30 Lebensjahre des Sohnes eines ev.-luth. Pfarrers im thüringischen Hohenbebra, Nicolaus Harprecht oder Hartbrecht (1630 wegen heterodoxer Lehren vom Dienst suspendiert), ist wenig bekannt. Eigenen Angaben gemäß begab sich C. auf Reisen (Schweden, Finnland, England), auf denen er mit berühmten Medicis und Artisten (Wc3.2, 713) zusammentraf (belegt ist die Bekanntschaft mit Samuel Hartlib und Kenelm Digby) und mit dem chemiatrischen Laborieren vertraut wurde. Seit dieser Zeit nannte er sich C. − vereinzelt finden sich Hinweise darauf, dass bereits der Vater den Namen Herzschein getragen habe (Marxer 2000, 14). 1661 oder 1662 begann er mit der Bereitung chemiatrischer Arzneimittel, 1663 bis 1664 betrieb er nach eigener Aussage in den Niederlanden med. Studien. </br> Ob C. eine Universität besuchte, muss offen bleiben. Obgleich er von sich selbst als Student spricht, sich auf sein med. studium dogmaticum beruft, seine Wanderjahre zudem als peregrinatio academica bezeichnet (Wc5, A 4r), sind weder eine Immatrikulation noch ein Universitätsabschluss archivalisch nachweisbar. In den C.’ Leben prägenden Auseinandersetzungen mit den med. Autoritäten wird das Fehlen eines solchen Nachweises wiederholt problematisiert. Den vollständigen Lehrplan eines Medizinstudiums hat C. wohl nicht durchlaufen. </br> Zwischen den Jahren 1667 und 1670 ließ sich C. in Mainz nieder, wo er in der Entourage von Kf. Johann Philipp von → Schönborn auch mit Gottfried Wilhelm → Leibniz Umgang pflegte. Hier wurde er am 12. 9. 1669 durch den am kfl. Hof verkehrenden ksl. Hofpfalzgrafen Johann Christian von Boineburg mit dem Titel eines comes palatinus ausgezeichnet. Vermutlich empfing er bei der Verleihung den Doktortitel, wäre somit doctor bullatus ohne Universitätsabschluss und bezeichnete sich in seiner ersten Publikation (Wc1.1; 1670) als Phil[osophiae] et Med[icinae] Doctor[ ] (Marxer, 20). In MainzMainz zeichnen sich erstmals deutlich die Koordinaten von C.’ Erwerbsbiographie ab. </br> Trotz Einschränkungen seiner Tätigkeiten durch lokale Medizinalordnungen und Apothekengesetze und trotz des Widerstands der ansässigen Ärzteschaft − Einkünfte aus Apothekenvisitationen und Gutachtertätigkeit kamen für C. somit nicht in Frage − gelang es C. immer wieder, durch publizistische Tätigkeit, Verfertigung und Verkauf von chemiatrisch hergestellten Arzneimitteln, die er in den Vorreden seiner Schriften geschickt bewarb, und Behandlung einzelner Patienten sein Auskommen zu finden. Unterstützend wirkten dabei abwechselnd, mitunter ergänzend fürstliche oder städtische Patronage sowie sorgsam gepflegte Expertennetzwerke und Freundeskreise. </br> In Mainz übersetzte C. lat. Fachprosa ins Dt. und verfasste eigene med.-pharmazeutische Schriften. Er stellte chymische Präparate auf anorganischer Grundlage her (schwefel-, antimon-, gold-, silber-, quecksilber- und kupferhaltige Arzneimittel), die er zum Verkauf anbot und mit denen er Patienten behandelte. Mit dem Tod seines Gönners Boineburg (1672) und dem Wegzug weiterer Vertrauter nach dem Tod des Kurfürsten (1673) verschlechterte sich C.’ Lage. Er richtete sich auf einen Umzug nach Frankfurt/Main ein, und betätigte sich zwischenzeitlich noch in Nürnberg, wo er aus dem Ärztekollegium ausgeschlossen wurde, von der Stadt jedoch wegen seines guten Rufs die Aufenthaltserlaubnis erhielt. </br> Im März 1677 traf C. Franziskus Mercurius van Helmont, verließ mit ihm Nürnberg und ließ sich in Frankfurt nieder. Er nahm mit den gewohnten Tätigkeiten auch hier die Auseinandersetzung mit der städtischen Ärzteschaft auf. Nach einer Reise nach Paris, bei der er Alchemiker besuchte, wählte er 1679 schließlich seinen endgültigen Wohnsitz in Nürnberg, wo er gute Kontakte zum Verlagshaus Endter unterhielt. Trotz eines ärztlichen Praktizierverbots und heftiger Polemik aus der Ärzteschaft (bes. durch den Nürnberger Arzt Johann Paul Wurffbain: Marxer, 31) nahm C. Patienten an und wurde 1680 zum fürstlich-württembergischen Rat und Leibmedicus berufen. </br> Am 22. 8. 1681 heiratete er Anna Helena, die Tochter des Heidelberger kfl. Kanzlisten Ruprecht Rast. Nachweisbar sind vier Kindstaufen. C. verstarb Anfang Okt. 1697 im Alter von 67 Jahren an den Folgen eines Steinschnitts. Ein Inventar über das gemeinsame Vermögen der Eheleute, welches der Rat der Stadt fünf Jahre nach C.’ Tod aufstellen ließ, zeigt ein vergleichsweise großes Vermögen, das deutlich über dem für einen „sehr reichhaltigen Haushalt“ zu veranschlagenden Wert liegt (Marxer, 39 f.).
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Revision as of 16:50, 20 April 2024



Johann Hiskia Cardilucius
born ca. 1630 in Hohenbebra
died 1697 in Nuremberg



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