Biographies/Helisaeus Röslin

Helisaeus Röslin

• Wikidata: Q91214: Helisaeus Roeslin
• Theatrum Category: Helisaeus Röslin
• GND: 119413582 (DNB / K10plus)
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• Frühneuzeitliche Ärztebriefe des deutschsprachigen Raums (1500-1700), free

Telle, Johann Huser in seinen Briefen (1991),

Ein Paracelsicaleihgeber Husers, Arzt und astronomisch-astrologischer Fachschriftsteller (1544–1616).
Nach seiner Promotion zum Dr. med. (Tübingen 1569) stand R. zunächst in Diensten der Pfalzgrafen von Pfalz-Veldenz (Lützelstein); dann diente er den Grafen von Hanau-Lichtenberg und lebte hauptsächlich in Zabern, Hagenau (seit 1582) und Buchsweiler (seit 1608). – Unter merklichem Einfluß seines Lehrers Samuel Eisenmenger (Siderocrates) verband R. in sich einen Medicus, Astrologus und Chemicus, der die aristotelisch-galenistische Medizin ablehnte, mit einem Schwenckfeldianer. Er war mit Matthias Bernegger (Straßburg) befreundet, stand mit seinem wissenschaftlichen Gegner J. Kepler und dessen Lehrer M. Mästlin (Tübingen), aber auch mit Daniel Sudermann (Straßburg) in brieflichem Austausch (1584/85) und dürfte mit L. Bathodius, seinem Nachfolger bei den Veldenzer Pfalzgrafen, bekannt gewesen sein. Bezeugt ist ein Aufenthalt bei Kurfürst Ernst von Bayern (um 1591), dem R. 1595 sein Hauptwerk De opere Dei creationis seu de mundo (Frankfurt 1597) widmete.
Die fachliterarische Hinterlassenschaft R.s besitzt einen Schwerpunkt in astronomisch-astrologischen Werken und birgt mit Kepler gewechselte Streitschriften. Seine Paracelsicaleihe an Huser oder Verarbeitung der Paracelsischen Drei-Prinzipien-Lehre in seinem naturkundlich-kosmologischen Hauptwerk De opere Dei creationis machen schlaglichtartig kenntlich, daß R. jenen Vertretern des ‚platonisch-hermetischen Christentums’ zugehörte, die Paracelsismus mit heterodox-radikalprotestantischen Zielsetzungen verbanden. Die näheren Umstände und Eigenarten seines Paracelsismus einschließlich seiner Beziehungen zu Huser sind indes weitgehend ungeklärt.

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