Difference between revisions of "Biographies/Ferdinand II, Archduke of Austria"

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| CP1=457-459$ZUM ADRESSATEN Ferdinand II., Erzherzog von Österreich: geb. am 14. Juni 1529 zu Linz, gest. am 24. Januar 1595 zu Innsbruck; zweiter Sohn von Kaiser Ferdinand I. (gest. 1564); kaiserlicher Statthalter in Böhmen (1547/67); Landesherr in Tirol (1563) und Vorderösterreich samt Elsaß, Sundgau, Breisgau und Österreichisch-Schwaben. Verheiratet mit der Augsburger Patriziertochter Philippine Welser (1557), dann mit Anna Katharina Gonzaga (1582). </br>  Im Unterschied zu seinem Bruder, Kaiser Maximilian II., gehörte F. zu den Exponenten einer entschiedenen gegenreformatorischen Politik; Gründer der Kunstsammlungen in Schloß Ambras (bei Innsbruck). </br>  Lit.: ADB, Bd. 6 (1877), S. 697-700 (Krones); Hirn (1885/87); NDB, Bd. 5 (1961), S. 91f. (F. Steinegger); Auer/Irblich (1995). </br>  Mustert man das Werk von Georg Pictorius, seit 1540 Arzt der vorderösterreichischen Regierung in Ensisheim, so gewinnt man zunächst den Eindruck, im näheren Machtbereich F.s habe der junge Paracelsismus keine Rolle gespielt. Auch die Tatsache, daß von dem Dichterarzt A. Schröter (der 1569 ein Paracelsicum veröffentlichen sollte) ein Gedicht an F. gerichtet worden ist (in: De nuptiis, Krakau 1553), zerstreut diesen Eindruck nicht. Erste Bedenken regen sich indes aufgrund der Tatsache, daß F. 1554 P.A. Mattioli in seine Dienste genommen hatte, einen Arzt, der durchaus Zielsetzungen der Alchemia medica verfolgte. Diese Bedenken verstärken zwei um 1550 entstandene Handschriften aus dem Besitz von Georg Handsch (1529/78), dem Mitarbeiter Mattiolis (für den Handsch eine deutschsprachige Fassung seines Dioscurides- Kommentars schuf [erschienen Prag 1563]) und langjährigen Leibarzt F.s (spätestens seit 1568), die beide Paracelsisches enthalten (Wien, NB, Ms. 11200, 11206; Sudhoff, 1899, Nr. 7, 59), aber auch Handschs Medicinalien von 1566 (London, WHML, Cod. Welle. 330). Nicht zuletzt werden sie durch das Wirken von D. N. Wilebroch/Willebroch genährt, eines weiteren (übrigens protestantischen) Leibarztes des Erzherzogs, G. Dorn vom Jahre 1584 paracelsistische Neigungen pflegte (Sudhoff, 1894, S. 347), oder auch durch den Umstand, daß F. ein Paracelsus beifällig zitierendes Werk gewidmet worden ist (Jacobus Suterus, De rebus naturalibus, Freiburg/Br. 1584). </br>  Ein ausdrückliches Interesse an Paracelsica bekundet bereits 1563 F.s Briefwechsel mit der Landschaft Kärnten: Aufgrund seiner brieflichen Bitte um Leihe bestimmter »Schrifften vnd Büecher« Hohenheims (Wien, 20. August 1563) sandten ihm die Kärntner Landstände mit Schreiben vom 22. Oktober 1563 aus Klagenfurt »drey Püecher«, die Hohenheim »weillennd« »beschriben« und der »Landtschafft gelassen vnnd vberantwurt« hatte: Die heute Kärntner Schriften genannten Paracelsica (Widmung mit der Kärntner Chronik·, drei Bücher: Defensionen, Labyrinthus medicorum, Von den tartarischen Krankheiten). Man weiß, daß F. eine Abschrift anfertigen ließ, die dann dem Erstdruck zugrunde lag (Köln: A. Birckmanns Erben 1564; Sudhoff, 1894, Nr. 64); gesicherte Kenntnisse aber über die Personen, die F.s Intervention bei der Kärntner Landschaft anregten und den Kölner Abdruck unterstützten, stehen aus. </br>  Lit.: Sudhoff (1899), S. 13-15 (mit Briefwiedergabe); ders., in: Paracelsus, ed. Sudhoff, Bd. 11 (1928), S. XI-XIII, XVIII (mit Briefwiedergabe); Paracelsus, Kärntner Schriften, ed. Goldammer (1955), S. 302; Daxecker (1993): Ohne Kenntnis der Untersuchungen von Sudhoff und Goldammer; mit Reproduktion der Briefe; Neumann (1994), S. 1 ΙΟ- Ι 12 (mit Briefwiedergabe) </br>  Aus Aufgaben, die sich F. im Tiroler Bergwerk- und Hüttenwesen stellten, aber auch im Zusammenhang mit seiner Münzstätte in Hall, ergaben sich zwangsläufig Beziehungen mit alchemoparacelsistischen Fachleuten. Während der 60er Jahre etwa nahm der Erzherzog Leonhard Thurneisser in seine Dienste (Boerlin, 1976); oder es trat wegen metallurgischer Fragen der Augsburger Arztalchemiker Daniel Keller in sein Blickfeld (Hirn, 1885, S.364, 567-569; Lederer, 1994, S. 151). Naturkundliche Neigungen verrät 1586 sein Interesse an Informationen über John Dee (Evans, 1973, S. 224) und 1587 seine Korrespondenz mit Philipp Eduard Fugger über Hieronymus Leodiensis (Innsbruck, Tiroler Landesarchiv, Ph. E. Fugger, Brief an F., 11. November 1587, Akten Hofrat/Kommerzsachen), einen Alchemoparacelsisten, der »Adam von Bodenstain zu Basell sambt D. Michel Toxites woll khendt [gekannt]« haben will (H. L., Brief an Barbara Fugger, Augsburg, 19. August 1588, in: München, SB, Cgm. 4233, Bl. lr). Es versteht sich, daß F. von Alchemikern vom Schlage eines Gabriel Moraweiser 1591 die alchemische Herstellung von »einigen Millionen Gulden« versprochen worden ist (Hirn, 1885, S. 364; Paulus, 1994, S. 370). </br>  Bereits diese wenigen Umstände zeigen, daß F. oft »mit Alchimisten « »im Verkehre« gestanden hat (Hirn, 1885, S. 364). Zumal der Erzherzog »seine eigene chemische Küche« besaß (Hirn, ebd.), »gerne Laboratoriumsarbeit trieb« und sich »besonders für alchemistische Experimente interessirte« (Senfelder, 1901, S. 534), kann es nicht überraschen, daß ihm zunächst von L. Thuraeisser eine alchemoparacelsistische Lehrdichtung (Archidoxa, Münster 1569; auch: Berlin 1575 [mit neugefaßter Dedikation]), dann von M. Toxites (Straßburg, 1. März 1570; Sudhoff, 1894, Nr. 120) und G. Dorn (Frankfurt/M., 1. April 1584; ebd., Nr. 200) einige Paracelsica gewidmet worden sind. </br>  F.s Gemahlin Philippine Welser (gest. 1580) verfolgte laienmedizinische Neigungen; indes stehen ihre Arznei- und Kochbücher (Schloß Ambras, Inv. Nr. PA 1474 und PA 1473) dem Paracelsismus fern. </br>  Lit.: Eine ausführliche Studie zum Alchemoparacelsismus am Hofe F.s scheint zu fehlen. Einige Bemerkungen bei Hirn (1885/87), I, S. 360-366, 484f., 566-569, II, S. 515-518, und (in engster Anlehnung an Hirn) bei Neugebauer (1947), S. 187f.
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Revision as of 14:42, 4 May 2024



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