Difference between revisions of "Biographies/Abraham Behem"

From Theatrum Paracelsicum
 
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| DEArticleName=Abraham Behem
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| DEArticleBasicData=Behem wurde wohl um 1545 in Görlitz geboren. Er starb am 31. März 1599 in Görlitz.
| DEArticleFamily=Abraham Behem war der Sohn des Görlitzer Apothekers Georg Böhm und dessen 1583 gestorbener Frau (Name unbekannt). Behem hatte einen Bruder Hans und eine Schwester Sara. Diese war verheiratet mit Michael Scholz bzw. Michael Weißscholz, einem Stiefbruder von Bartholomäus Scultetus (Bartholomäus’ Vater Martin, 1467-1558, führte neben dem Familiennamen Scholz auch den Namen Weißscholz). Abraham Behem war verheiratet mit Helene, verwitwete Theisener (Teisner, Theisner, Theißner), Tochter des Stadtschreibers Paul Schneider (gest. 1545).
| DEArticleVita=Behem studierte ab 1563/64 in Basel Medizin, wo er gemeinsam mit Fabian von Weißenfels aus Meißen immatrikuliert wurde. Spätestens ab Ende der 1560er Jahre war er in Görlitz als Arzt tätig; Anna von Sachsen erkundigte sich gelegentlich nach einer Rezeptur, mit der er den kurfürstlich-sächsischen Rat Christoph von Carlowitz (1507-1578) behandelt hatte.
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| DEArticleParacelsianism=Behem gehörte in den 1560er Jahren in Görlitz zu einem Kreis von Anhängern des Paracelsus, den Bartholomäus Scultetus 1570 in seinem Tagebuch wohl scherzhaft als "Collegium medicorum sectae Paracelsi" bezeichnete. Diesem Kreis gehörten laut Scultetus zum einen Abraham Behem und {{ArticleLink|Georg Roth}}, zum anderen Johannes Hiller und Franz Kretschmer und drittens Martin Faber (Schmidt) aus Königsberg "mit seinen gesellen" an.
| DEArticleNetwork=Behem wurde 1563/64 gemeinsam mit Fabian von Weißenfels in Basel immatrikuliert. In Begleitung von Georg Marquard suchten sie 1564 Conrad Gessner auf; alle drei trugen sich in dessen Stammbuch ein. 1590 war Behem zu Gast im Convivium Musicum des Bartholomäus Scultetus, mit dem er entfernt verwandt war. Im Jahr 1579 verfasste Behem einen an Valentin Weigel gerichteten Brief, in dem er zu theologischen Fragen Stellung nimmt; eine persönliche Bekanntschaft mit Weigel ist nicht gesichert.
| DEArticleNotes=Behem ist nicht identisch mit Abraham Böhm aus Görlitz (Sohn von Franz Böhm), 1555-1569 Cancellarius des Kollegiatsstift St. Petri in Bautzen. — Mit ziemlicher Sicherheit unzutreffend ist die Identifizierung des Schreibers “MAB” (Leiden, Voss. chym. F.18) mit Abraham Behem.
| DEArticleMainSources=Ernst Koch, Moskowiter in der Oberlausitz, in: Neues Lausitzisches Magazin 83 (1907), 1-90, esp. 75 n.2. — Max Gondolatsch, Der Personenkreis um das Görlitzer Convivium, in: Neues Lausitzisches Magazin 112 (1936), 76-155, esp. 101 n° 30. — Richard J. Durling, Conrad Gesner's Liber amicorum 1555-1565, in: Gesnerus 22:3-4 (1965), 134-159, esp. 136. — CP 3, 525-526, 788. — Andrew Weeks, Boehme’s Life and Times before 1613, in: Jacob Boehme, Aurora, ed. Andrew Weeks, Leiden/Boston 2013, 5-12. — Leigh T.I. Penman, Boehme’s Intellectual Networks and the Heterodox Milieu of His Theosophy, 1600–1624, in: An Introduction to Jacob Boehme, ed. Ariel Hessayon and Sarah Apetrei, New York/London 2014, 57-76, esp. 59, 68.


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| CP1=654$Reußners Angriffe galten ausdrücklich den (namentlich ungenannten) »Beförderern] vnd Drucker[n]« der (ps.-)paracelsischen Philosophia ad Athenienses, Köln: A. Birckmanns Erben 1564 (Sudhoff, 1894, Nr. 65), vielleicht aber auch dem »Collegium medicorum sectae Paracelsi« in Görlitz (Abraham Behem/Behme, Georg Roth, Martin Schmidt, J. Hiller, F. Kretschmeier).
| CP2=705$[705] Zum näheren Umkreis des Scultetus in Görlitz gehörten zwei recht unterschiedliche Paracelsisten: der Dichter und Historiograph Christoph Manlius (1546/75), ausweislich seiner Distichen »In imaginem Theophrasti Paracelsi« (in: Paracelsus, ed. G. Forberger, Opera latina, Basel 1575; Sudhoff, 1894, Nr. 166) ein früher Paracelsuspanegyriker, ferner der Arzt Abraham Behem (gest. 1599), ein Schwager des Scultetus und Briefpartner V. Weigels. Während es sich bei Manlius um einen Gelegenheitsparacelsisten handelte, besaß Scultetus in Behem einen Verwandten, der sich bereits während seiner Studienzeit an der Universität Basel (1563/ 64) in Gesprächen mit dem Arzthumanisten K. Gessner als ein Paracelsist zu erkennen gegeben und sich bald dann unter den Augen des Scultetus zum Görlitzer »Collegium medicorum sectae Paracelsi« gesellt hatte, - einem wegen seiner »[medizinischen] practic vnd Religion« in obrigkeitlichen Verdacht geratenen und deshalb 1570 vom Görlitzer Rat verhörten Paracelsistenkreis. </br> </br> [706] Bezeugt ist außerdem ein gemeinsam mit A. Schröter und G. Bernt erfolgter Aufenthalt des Scultetus bei dem Paracelsisten Georg Marquard in Glogau (1569), und so dürfte man mit der Annahme kaum fehlen, daß Scultetus aus dem Görlitzer >Paracelsistencollegium< nicht nur mit A. Behem und F. Kretschmeir, sondern auch mit allen übrigen vom Görlitzer Rat 1570 verhörten >Secta Paracelsi<- Mitgliedern (Georg Roth, Johann Hiller, Martin Schmidt) bekannt gewesen ist. </br> </br> [726] Was nun (1.) Scultetus' Anteil an der Archidoxen-Überlieferung betrifft, so kann kein Zweifel sein, daß sich Scultetus gemeinsam mit dem Alchemoparacelsisten Franz Kretschmeir (zu dieser Zeit Medicus im Sagan) mit einer >Transkription< der Archidoxen Hohenheims beschäftigt (1568)<sup>4</sup> und diesen Text mit Einverständnis Kretschmeirs den Paracelsisten Georg Marquard (Glogau) und A. Behem (Görlitz) bekannt gemacht hatte<sup>5</sup>. <sup>4</sup>Scultetus, Diariumeintrag (Görlitz, 16. Oktober 1568), ed. Koch (1907), S.75: »egi Pactum cum Fr. Kretschmer Sag. de transcribendis Archidoxis«. <sup>5</sup> Ders., Diariumeintrag (Görlitz, 2. Dezember 1568), ebd., S. 75: »mane abiit Franciscus Kretschmer Noribergam qui admisit ut Archidoxas communicarem G. Marquardo et A. Behme«. </br> </br> [727] Die Angabe, Scultetus sei ≫um 1568 [... ] im Einvernehmen mit seinem Schwager Behem und dem Arzt Kretschmeir in den Kreis um den Striegauer Stadtarzt Johannes Scultetus Montanus [... ] getreten, um die Schriften des Paracelsus für die Werksausgabe durch Johannes Huser [ . . . ] zu redigieren« (Lemper, 1997, S. 297), ist frei erfabelt.
| CP3=44$Bereits manche seiner personellen Beziehungen lassen am entschiedenen Alchemoparacelsismus Hillers keine Zweifel: 1570 wurde H. in Görlitz zum »Collegium medicorum sectae Paracelsi« gezählt, dessen Angehörige 1570 vom Görlitzer Rat wegen ihrer »(alchemomedizinischen) practic vnd Religion« verhört worden sind: nämlich Georg Roth, Franz Kretschmer, Abraham Behem, Martin Schmidt und eben Hiller (B. Scultetus, Kalendereintrag, Görlitz, 2. Oktober 1570, ed. Koch, 1907, S. 75). Dabei tat sich H. offenbar als ein durchaus streitbarer Paracelsist hervor (B. Scultetus, Kalendereintrag, Görlitz, 6. August 1571, ed. Koch, 1907, S. 75): »Accusavit Joh. Hilarius Theologos Gorl. qui convicia in Paracelsum publice jecerunt«.  </br> </br> [56] Hillers Mitstreiter sind mit ziemlicher Sicherheit im Görlitzer »Collegium medicorum sectae Paracelsi« zu suchen, zu dem laut Notiz eines gut informierten Zeitgenossen, des Görlitzer Humanisten und Gelegenheitsparacelsisten Bartholomäus Scultetus (siehe CP, Bd. 2, Nr. 79: Biogramm), im Jahr 1570 A. Behem (siehe Nr. 125: Biogramm), Franz Kretschmer (siehe zu Nr. 114), Martin Schmidt (siehe Nr. 143: Biogramm) und Georg Roth gehörten (B. Scultetus, Kalendereintrag, Görlitz 1570, ed. Koch, 1907, S. 75). F. Kretschmer ausgenommen, scheinen Hillers Beziehungen zu diesen Personen anderwärts nicht bezeugt. </br> </br> [92] Unzweifelhaft zielte Reußner auf Mitglieder des »Collegium medicorum sectae Paracelsi« zu Görlitz, die - von der städtischen Obrigkeit einer zweifelhaften Medizin und >Religion< verdächtigt - im Oktober 1570 >auf das Rathaus vor die Herren Ältesten befohlen< und hier wegen ihrer »[alchemomedizinischen] practic vnd Religion« verhört worden sind, nämlich Abraham Behem, ein Schwager des B. Scultetus, Georg Roth, Johann Hiller und dessen Freund Franz Kretschmer sowie Martin Schmidt »mit seinen Gesellen«.<sup>9</sup> <sup>9</sup> B. Scultetus, Kalendereintrag (Görlitz, 2. Oktober 1570), ed. Koch (1907), S. 75. </br> </br> [525-526] Behem (auch: Behme), Abraham (gest. 1599 zu Görlitz): Arzt in Görlitz. - B. wurde als eine »obscure« Figur (Principe/Weeks, 1989, S. 56) bzw. »mysterious« Gestalt bezeichnet (Weeks, 1991, S. 30; ders., 2000, S. 167). Indes ist immerhin über B. bekannt, daß er zusammen mit Georg Marquard (aus Glogau) an der Hohen Schule Basel Medizin studierte (immatrikuliert 1563/64; siehe Wackernagel, 1956, S. 149, Nr. 51), und zwar eben zu der Zeit, als auch der nachmalige Paracelsusherausgeber Johann Huser in Basel medizinischen Studien oblag. Zusammen mit G. Marquard und Fabian von Weißenfels (aus Meißen) besuchte er den Arzthumanisten Konrad Gessner in Zürich, der sich nach ihren Gesprächen notierte, daß sich B. als ein Anhänger Hohenheims zu erkennen gegeben habe (Durling, 1965, S. 136, 148). - Spätestens seit Ende der 1560er Jahre wirkte B. dann als Arzt in Görlitz. Dokumentiert ist für 1590 seine Anwesenheit im »Convivium« um den Gelegenheitsparacelsisten Bartholomaeus Scultetus (Gondolatsch, 1936, S. 101); B.s Schwester Sara war mit B. Scultetus' Stiefbruder Michael Scultetus verheiratet (ebd.). </br> 1568 war B. eingebunden in die Sammlung Paracelsischer Schriften durch Angehörige des Görlitzer »Collegium medicorum sectae Paracelsi «. Laut der Notizen eines Beteiligten, des Schulhumanisten B. Scultetus, galt 1568 das Interesse namentlich Hohenheims Archidoxen (Kalendereintrag, Görlitz, 16. Oktober 1568, ed. Koch, 1907, S. 75: »egi pactum cum Fr. Kretschmer Sag. de transcribendis Archidoxis«) und kam Scultetus mit Franz Kretschmer überein, ihr Archidoxen-Manuskript außer G. Marquard (Glogau) auch B. bekanntzumachen (Eintrag, Görlitz, 2. Dezember 1568, ed. Koch, ebd.): »Mane abiit Franciscus Kretschmer Noribergam qui admisit ut Archidoxas communicarem G. Marquardo et A. Behme«. Anfang Oktober 1570 wurde dann B. ob seines Paracelsismus zusammen mit einigen Weggefährten »auff das [Görlitzer] Rathaus [„ .] vor die Eltisten Herrn« beschieden, »da von Inen [B., G. Roth, J. Hiller, F. Kretschmer, M. Schmidt] auf zwo fragen rechnung genommen als der practic vnd Religion« (Eintrag, ebd.). Ob man nun in B. einen »leading Paracelsian« erblicken darf (so GoodrickClarke, 2008, S. 90), »expert in matters Paracelsian, renowned for his knowledge throughout Lusatia, Saxony and beyond« (so Penman, 2010, S. 76: ohne Belege), sei dahingestellt. Jedenfalls liegen Eigenarten des B.schen Paracelsismus mangels sachschriftstellerischer Zeugnisse im Dunkel. </br> Es wurde vermutet, B. habe seinen Korrespondenzpartner V. Weigel »gut« gekannt, »vielleicht persönlich« (Zeller, 1940, S. 54); diese Mutmaßung blieb ebenso ungesichert wie die Meinung, B.s Bekanntschaft mit Weigel habe B.s Schwager B. Scultetus, angeblich ein näherer Bekannter Weigels aus Studienzeiten in Leipzig bzw. Wittenberg, gestiftet (Lemper, 1994, S.49f.; so auch ders., 1996, S.1160). Schließlich wurde nicht gezögert, B. eine Einflußnahme auf Weigels Werk nachzusagen (Principe/Weeks, 1989, S. 56: »Behem [ ... ] influenced [ ... ] Weigel«; Weeks, 2000, S. 167). Unsere Versuche, diese Behauptung durch Vergleich der im Brief dargelegten Lehren mit Weigelschen Doktrinen zu erhärten, schlugen fehl. </br> Was das B./Böhme-Verhältnis betrifft, so bedürfte die Behauptung, B. sei wenn schon kein »older kinsman« (Principe/Weeks, 1989, S. 56), so Jakob Böhmes »secret mentor« gewesen (Weeks, 1991, S. 42; Goodrick- Clarke, 2008, S. 90), einer quellengestützten Sicherung; B.s Stilisierung zu einem Vorläufer des Görlitzer Theosophen (Weeks, 1991, S. 30: B. »clearly anticipated a number of Jacob Boehmes mystical tropes«; so auch S. 39 mit Blick auf B.s Brief an Weigel) beruht auf bloßer Mutmaßung. Auch der Hinweis, B.s »notion of a celestial or supercelestial >birth<« sei in Böhmes Schriften zu finden (Principe/Weeks, 1989, S. 56; ohne Nachweis), ebenso ein Verweis auf B.s Brief an Weigel kann wolkige Suggestionen (Weeks, 1991, S. 30: »If Boehme had a single important mentor, it was« B.) nicht stützen. </br> Nur der historiographischen Verwegenheit halber sei erwähnt, daß unter Hinweis auf B.s Brief an Weigel eine »Beziehung« zwischen Weigel und Böhme statuiert worden ist (Wollgast, 1988, S. 513; wiederholt in ders., 1993, S. 233), ja daß man in B. eine Schlüsselfigur erblickte, die Böhme bekannt gewesen sein mag (Weeks, 2000, S. 175), jedenfalls zwischen Weigel und Böhme eine »mediating role« gespielt habe ( ebd., S. 176).  </br> </br> [539] Zwar kann an Behems gelegentlicher Teilhabe an paracelsistischen Bestrebungen kein Zweifel sein (siehe Biogramm). Daß aber sein Brief an V. Weigel »ganz im Geist des Paracelsismus gehalten« sei (so Wollgast, 1988, S. 513; wiederholt in ders., 1993, S. 233), in dem Brief »finer points« der Paracelsischen Kosmologie zur Sprache gelangten (Penman, 2010, S. 76), trifft angesichts der Absenz spezifisch Paracelsischer Lehren schwerlich zu.  </br> </br> [787-788] Die Paracelsusforschung weiß über Martin Faber nichts zu sagen, doch kann an seiner Teilhabe an paracelsistischen Bestrebungen kein Zweifel sein: Man zählte ihn zum Görlitzer »Collegium medicorum sectae Paracelsi« (A. Behem, G. Roth, J. Hiller, F. Kretschmeir) und 1570 wurde Faber wegen seiner »[alchemomedizinischen] practic vnd Religion« von einer mißtrauischen Obrigkeit im Görlitzer Rathaus verhört (B. Scultetus, Diarium, Eintrag vom 2. Oktober 1570, ed. Koch, 1907, S. 75). Bald danach machte er sich mit weiteren Paracelsisten in Nürnberg und im deutschen Südwesten persönlich bekannt, mit H. Wolff, M. Toxites und L. Bathodius.
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* CP 2, 12, 38, 561, 705, 706, 726, 727
* CP 3, 525-526; CP 3, 9, 35, 44, 56, 788
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An Introduction to Jacob Boehme: Four Centuries of Thought and Reception, ed. by Ariel Hessayon and Sarah Apetrei, New York/London 2014, 57-76
Leigh T.I. Penman,  Jacob Böhme and His Networks, in: Jacob Böhme and His World, 98-120; DOI: 10.1163/9789004385092_005
Winfried Zeller: Die Schriften Valentin Weigels, Berlin 1940, 53-54
Winfried Zeller: Naturmystik und spiritualistische Theologie bei Valentin Weigel, in: Antoine Faivre and Rolf-Christian Zimmermann (Hg.), Epochen der Naturmystik. Hermetische Tradition in wissenschaftlichen Fortschritt, Berlin, 1979, pp. 105-124
Andrew Weeks: Boehme. An Intellectual Biography of the Seventeenth-Century Philosopher and Mystic, Albany, 1991, p. 30, 39, 42
Lemper, Anfänge akademischer Sozietäten ..., 1161; https://books.google.de/books?id=1LznBQAAQBAJ&pg=PA1161
Lieb, Valentin Weigels Kommentar zur Schöpfungsgeschichte und das Schrifttum seines Schülers Benedikt Biedermann (Zürich: EVZ Verlag, 1962), pp. 38-41, 161-62. n. 90a-91
Durling, Richard J., Conrad Gesner's Liber amicorum 1555-1565, Gesnerus 22:3-4 (1965), 134-159, esp. 136; DOI: 10.5169/seals-520791
Neues Lausitisches Magazin; https://books.google.de/books?id=dv8_AQAAMAAJ&pg=PA75&dq=behem
https://books.google.de/books?id=NmwIAAAAQAAJ&pg=PA481
Kühlmann, in: Wolfenbütteler Barock-Nachrichten - Bände 18-19 - Seite 25
Peuckert in: Böhme, Sämtl.Schr. 1, 132: Wolfenbüttel 772 Helmst.


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Latest revision as of 09:16, 30 April 2024


Abraham Behem war Arzt.
Behem wurde wohl um 1545 in Görlitz geboren. Er starb am 31. März 1599 in Görlitz.
Familie: Abraham Behem war der Sohn des Görlitzer Apothekers Georg Böhm und dessen 1583 gestorbener Frau (Name unbekannt). Behem hatte einen Bruder Hans und eine Schwester Sara. Diese war verheiratet mit Michael Scholz bzw. Michael Weißscholz, einem Stiefbruder von Bartholomäus Scultetus (Bartholomäus’ Vater Martin, 1467-1558, führte neben dem Familiennamen Scholz auch den Namen Weißscholz). Abraham Behem war verheiratet mit Helene, verwitwete Theisener (Teisner, Theisner, Theißner), Tochter des Stadtschreibers Paul Schneider (gest. 1545).
Vita: Behem studierte ab 1563/64 in Basel Medizin, wo er gemeinsam mit Fabian von Weißenfels aus Meißen immatrikuliert wurde. Spätestens ab Ende der 1560er Jahre war er in Görlitz als Arzt tätig; Anna von Sachsen erkundigte sich gelegentlich nach einer Rezeptur, mit der er den kurfürstlich-sächsischen Rat Christoph von Carlowitz (1507-1578) behandelt hatte.
Paracelsismus: Behem gehörte in den 1560er Jahren in Görlitz zu einem Kreis von Anhängern des Paracelsus, den Bartholomäus Scultetus 1570 in seinem Tagebuch wohl scherzhaft als "Collegium medicorum sectae Paracelsi" bezeichnete. Diesem Kreis gehörten laut Scultetus zum einen Abraham Behem und Georg Roth, zum anderen Johannes Hiller und Franz Kretschmer und drittens Martin Faber (Schmidt) aus Königsberg "mit seinen gesellen" an.
Netzwerk: Behem wurde 1563/64 gemeinsam mit Fabian von Weißenfels in Basel immatrikuliert. In Begleitung von Georg Marquard suchten sie 1564 Conrad Gessner auf; alle drei trugen sich in dessen Stammbuch ein. 1590 war Behem zu Gast im Convivium Musicum des Bartholomäus Scultetus, mit dem er entfernt verwandt war. Im Jahr 1579 verfasste Behem einen an Valentin Weigel gerichteten Brief, in dem er zu theologischen Fragen Stellung nimmt; eine persönliche Bekanntschaft mit Weigel ist nicht gesichert.
Behem ist nicht identisch mit Abraham Böhm aus Görlitz (Sohn von Franz Böhm), 1555-1569 Cancellarius des Kollegiatsstift St. Petri in Bautzen. — Mit ziemlicher Sicherheit unzutreffend ist die Identifizierung des Schreibers “MAB” (Leiden, Voss. chym. F.18) mit Abraham Behem.
Lit.: Ernst Koch, Moskowiter in der Oberlausitz, in: Neues Lausitzisches Magazin 83 (1907), 1-90, esp. 75 n.2. — Max Gondolatsch, Der Personenkreis um das Görlitzer Convivium, in: Neues Lausitzisches Magazin 112 (1936), 76-155, esp. 101 n° 30. — Richard J. Durling, Conrad Gesner's Liber amicorum 1555-1565, in: Gesnerus 22:3-4 (1965), 134-159, esp. 136. — CP 3, 525-526, 788. — Andrew Weeks, Boehme’s Life and Times before 1613, in: Jacob Boehme, Aurora, ed. Andrew Weeks, Leiden/Boston 2013, 5-12. — Leigh T.I. Penman, Boehme’s Intellectual Networks and the Heterodox Milieu of His Theosophy, 1600–1624, in: An Introduction to Jacob Boehme, ed. Ariel Hessayon and Sarah Apetrei, New York/London 2014, 57-76, esp. 59, 68.

Abraham Behem
First Names: Abraham
Given Names: Behem, Beheim, Behme, Böhm, Boehme



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Publications:

Manuscripts:

Letters:

Online Sources

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Main Sources

  • CP 1, 654
  • CP 2, 12, 38, 561, 705, 706, 726, 727
  • CP 3, 525-526; CP 3, 9, 35, 44, 56, 788

Weeks, Boehme's Life and Times before 1613, in: Aurora ed. Weeks, 10-11; DOI: 10.1163/9789004225688_003

Leigh Penman: “"Ein Liebhaber des Mysterii, und ein großer Verwandter desselben." : Toward the Life of Balthasar Walther: Kabbalist, Alchemist and Wandering Paracelsian Physician”, in: Sudhoffs Archiv 94, no. 1 (2010), 73-99, esp. 76, 81 (online)

Leigh T.I. Penman, Boehme’s Intellectual Networks and the Heterodox Milieu of His Theosophy, 1600–1624, in: An Introduction to Jacob Boehme: Four Centuries of Thought and Reception, ed. by Ariel Hessayon and Sarah Apetrei, New York/London 2014, 57-76

Leigh T.I. Penman, Jacob Böhme and His Networks, in: Jacob Böhme and His World, 98-120; DOI: 10.1163/9789004385092_005

Winfried Zeller: Die Schriften Valentin Weigels, Berlin 1940, 53-54

Winfried Zeller: Naturmystik und spiritualistische Theologie bei Valentin Weigel, in: Antoine Faivre and Rolf-Christian Zimmermann (Hg.), Epochen der Naturmystik. Hermetische Tradition in wissenschaftlichen Fortschritt, Berlin, 1979, pp. 105-124

Andrew Weeks: Boehme. An Intellectual Biography of the Seventeenth-Century Philosopher and Mystic, Albany, 1991, p. 30, 39, 42

Lemper, Anfänge akademischer Sozietäten ..., 1161; https://books.google.de/books?id=1LznBQAAQBAJ&pg=PA1161

Lieb, Valentin Weigels Kommentar zur Schöpfungsgeschichte und das Schrifttum seines Schülers Benedikt Biedermann (Zürich: EVZ Verlag, 1962), pp. 38-41, 161-62. n. 90a-91

Durling, Richard J., Conrad Gesner's Liber amicorum 1555-1565, Gesnerus 22:3-4 (1965), 134-159, esp. 136; DOI: 10.5169/seals-520791

Neues Lausitisches Magazin; https://books.google.de/books?id=dv8_AQAAMAAJ&pg=PA75&dq=behem

https://books.google.de/books?id=NmwIAAAAQAAJ&pg=PA481

Kühlmann, in: Wolfenbütteler Barock-Nachrichten - Bände 18-19 - Seite 25

Peuckert in: Böhme, Sämtl.Schr. 1, 132: Wolfenbüttel 772 Helmst.


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