Bibliographia Paracelsica/BP116

From Theatrum Paracelsicum

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BP116
Paracelsus: Archidoxorum (dt.). Basel: Samuel Apiarius for Pietro Perna, 1570.
Sudhoff, Bibliographia Paracelsica, 183-186, n° 116 (Google Books). — VD16 P 389. — USTC: 604809. —
4°. Signatures: *–**4 a–z4 A–H4.
[viii], 121, [3] fols. —
Main Language: German. —
Sudhoff, Bibliographia Paracelsica:
»Offenbar ist diese Ausgabe, veranlasst durch Schröter’s lateinische Ausgabe (No. 108) wie alle Ausgaben dieses Jahres, in grosser Eile hergestellt worden. Die Archidoxen, der vermeintliche Schlüssel zur Therapie Hohenheim’s, waren bisher wohl schon handschriftlich in den Händen vieler seiner Anhänger, jeder suchte sie aber im Geheimen für sich allein zu bewahren. Dieser Geheimhaltung hatte Schröter’s Uebersetzung ein Ende gemacht. Dem schon damals bedeutendsten Paracelsus-Verleger Peter Perna wurden nun ohne Zweifel auch Archidoxenhandschriften zum Kaufe angeboten; anscheinend verwendete er die erste beste zum Abdruck, um möglichst schnell auf dem Markte zu sein; eine Durcharbeitung durch einen Sachverständigen hat bei seiner Vorlage nicht stattgefunden, auch die Correctur ist wenig gewissenhaft ausgeführt worden. Während des Druckes kamen ihm noch andere Handschriften zu handen, die er bei den Correcturen am Ende verwerthete. Der Text dieser Ausgabe zeigt den andern gegenüber weit zahlreichere Abweichungen, als diese untereinander darbieten; nur in ganz vereinzelten Fällen sind Perna’s Lesarten denen anderer Herausgeber vorzuziehen, meist sind sie verfehlt, wie denn kein Zweifel bestehen kann, dass dieser Druck den verdorbensten Text unter allen Ausgaben bietet. Der Absatz war denn auch ein schlechter (vgl. No. 142).
  Das umfangreiche Correcturenverzeichniss am Ende besteht zum grossen Theil aus Verbesserungen von Druckversehen und anderen Flüchtigkeiten. Derartige und viele andere Correcturen stimmen denn auch mit mehreren, oft mit allen anderen Drucken überein; doch darf man deswegen nicht annehmen, dass Perna diese Verbesserungen aus dem Vergleiche mit andern Drucken, die unterdess erschienen waren, entnommen habe, weil doch recht erhebliche Textänderungen in den Erratis sich finden, welche kein Druck dieses Jahres aufweist; manche Lesarten finden sich erst 20 Jahre später bei Huser wieder, der das Original benutzt zu haben angibt.
  Gleichzeitig mit diesem Druck hat Gerhard Dorn eine lateinische Uebersetzung der Archidoxen im Auftrage Perna’s begonnen (No. 123); er hat vorliegende Ausgabe zu Grunde gelegt und die Correcturen am Ende meist berücksichtigt; es ist wahrscheinlich, dass er vielfach zu denselben beigetragen hat, weil bei seiner eingehenden Beschäftigung mit diesem Text behufs Uebersetzung desselben ihm viele der Flüchtigkeiten u. s. w. aufstossen mussten. Bodenstein ist bei dieser Archidoxenausgabe direct gewiss nicht betheiligt, hielt sich überhaupt bei der Veröffentlichung dieser wichtigen Schrift auffallend zurück. Wollte er von der Bekanntgebung derselben nichts wissen??«
Author: Paracelsus
Publisher: Pietro Perna
Editions:
Variant editionBP117 (distinguishing feature: Theophrasti Paracelsi/ X.).
Digital copy (Google Books)
Google Books (XWVaAAAAcAAJ)
Digital copy (Libraries)
Regensburg SB Link to copy


sig. *1r
Title page
Printer’s mark
Sudhoff, Bibliographia Paracelsica:
»Perna’s Signet, weibliche Figur mit Stab und Lampe, in verziertem Rahmen mit der Umschrift „LVCERNA PEDIBVS MEIS VERBVM TVVM.“«

sig. *1v
Preface by [Pietro Perna], addressed to the Reader; German
Not in Kühlmann/Telle, Corpus Paracelsisticum⇒ Full Text on Theatrum Paracelsicum
Also in: BP117
Sudhoff, Bibliographia Paracelsica:
»Rückseite des Titels: „Zu dem Leser“, ein Vorwort des Verlegers. Er habe „von kurtz verruckten jaren an biss anher, etliche Opuscula Paracelsica genant“ gedruckt, „auch kein fleiss, mühe vnd arbeit, derselbigen mehr zůerkunden vnd zů überkommen gespart: Vnnd aber jetzunder zů den selben diss gegenwirtigs Exemplar zehen buͤcher Archidoxorum inhabendt vns zůhanden gestelt“, welches er trotz grosser Kosten verlege. „Aber in allem werck oder arbeit .. seind vns dessgleichen mehr Exemplaria zů besichtigen für kommen, welche wir, auss raht vnd wolmeinung etlicher fürnemmer, besonders Adels personen, [von Bodenstein?] mit dem vnsern conferieren, vnd der selben Correctur zů endt diss Bůchs haben verzeichnen lassen“. Ohne Zweifel werden noch mehr Mängel vorhanden sein; vieles werde ja „auss hinlässigkeit vnd vnuerstand der vndterschreiber .. übersehen vnd verwarlosset“. Der Leser möge Fehler des eilenden Druckes u. s. w. verbessern und mittheilen.«

sig. *2r–H1v ‖ f.  –121v
Paracelsus, Archidoxis pars prima (1009); German
Note:
Book 1-9
Sudhoff, Bibliographia Paracelsica:
»S. *2r-**4v „Archidoxorum .. Liber primus. De Mysterio Microcosmi“, mit der Seitenüberschrift „Vorred“. — Bl. 1a-15b Das Erste Bůch von der Renouation vnd Restauration. — Bl. 16a-29a Das ander Bůch Archidoxorum vnd Paragraphorum [!] .. de separationibus Elementorum. — Bl. 29b-46b Das dritt Bůch Archidoxorum .. De Quintis essentijs. — Bl. 47a-59b Das veirt [!] Bůch Archidoxorum .. de arcanis. — Bl. 59b-72a Das fünfft B ... De magisterijs. — Bl. 72b-85a Das sechste B ... De Specificis .. — Bl. 85a-94a Das sibendt B ... de Elixiribus ... — Bl. 94a-99b Das achte B ... De Extrinsecis ... Bl. 99b-121b Das neünte B ... De Vita longa. „End der Archidoxorum.“
  Die Eintheilung der Bücher resp. deren Reihenfolge weicht von Schröter’s und Toxites’ erster Auflage insofern ab, als „De Renovatione et Restauratione“ hinter „De Microcosmo“ an die zweite Stelle gesetzt ist, was von andern später acceptirt wurde. Wie wir später sehen werden, ist das eine Aenderung des ursprünglichen Sachverhaltes, über welche der Herausgeber eine Bemerkung hätte machen sollen; vielleicht hatte aber die Perna vorliegende Handschrift schon diese secundäre Anordnung. Darin ist jedoch kein späterer Herausgeber dem Perna’schen Drucke gefolgt, dass „De Microcosmo“ gar nicht gezählt wird und so unter Zuzählung der Schriften „De Renovatione et Restauratione“ und „De longa Vita“ nur neun Bücher herauskommen. Der Titel spricht denn auch übereinstimmend mit Schröter (und dem bei der Drucklegung dieser Ausgabe noch nicht erschienenen Toxites) von zehn Büchern.«

sig. a1r–d3v ‖ f. 1r–15v
Paracelsus, De renovatione et restauratione (1010); German

sig. B3v–H1v ‖ f. 99v–121v
Paracelsus, De longa vita (1011); German

sig. H2r–H4r
‘[Lesarten und Verbesserungen]’, ; German
Sudhoff, Bibliographia Paracelsica:
»„Was nachmals gefunden ist worden durch collationierung mit andern exemplaren, vnd alles mit fleiss corrigiert auff sein recht meinung ..“, 4⅓ eng gedruckte Seiten andere Lesarten und Verbesserungen.«