Bibliographia Paracelsica/BP015

From Theatrum Paracelsicum

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BP015
Paracelsus: Große Wundarznei, Erstes Buch. Augsburg: Heinrich Steiner, 1536.
Sudhoff, Bibliographia Paracelsica, 19-24, n° 15 (Google Books). — VD16 P 452. — USTC: 633484. —
2°. Signatures: A8 B–K6 L8 = 70 fols. (140 pages).
[8], LXI, [1 blank] fols. —
Main Language: German. —
Sudhoff, Bibliographia Paracelsica:
»S. A8v ein reiches chirurg. Instrumentarium in elegantem Schranke. An Holzschnitten finden sich hier noch 18 meist blattgrosse, z. Th. aus zwei Theilen zusammengesetzte; die meisten stammen noch aus dem 15. Jahrhundert und finden sich beispielsweise schon z. Th. in Brunschwigk’s Chirurgie von 1497. — Bl. XVIIa der Wundenmann; XXb desgl.; XXVa Apotheke (2 Theile); XXIXa Untersuchung eines am Beine Verletzten; XXXIIb Sphärenbild; XXXIIIIa Destillationsküche; XXXVa das Titelbild; XXXVIIa Untersuchung einer Brustwunde; XLIb (2 Theile) Arzt mit Famulis bei einem von Pfeilen an Hand und Stirn Getroffenen; XLIIb Feldscher einem Landsknecht einen Speer aus der Brust ziehend; XLVIIIa Schlangenbeschwörung (?); LII a Arzt und Gehülfen am Lager eines Verletzten mit complicirtem Unterschenkelbruch; LIIIb Aerzte und ein am Oberschenkel Verletzter; LIIIIb (2 Theile) Arztgruppe (= S. 25a) und ein im Gesichte Verletzter; S. LVIa ein Holzschnitt aus dem Theuerdank (Fig. 39), Geschütz u. s. w.; LVIb Gewitter; LVIIIb (2 Theile) Arztgruppe (= S. 41a) und Kranker im Sessel; LXa Arztgruppe bei penetrirender Bauchwunde. S. LIXb u. LXIa Holzschnittschlussleiste.«
Author: Paracelsus
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sig. A1r
Title page
Illustration: Woodcut on title page
Sudhoff, Bibliographia Paracelsica:
»Folgt ein grosser, fast die Hälfte des Blattes einnehmender Holzschnitt: Vor einer Rundbogenpforte in einem gepflasterten Hofe zwei Ritter nach dem Kampfe; der eine liegt vor den Stufen der Pforte mit grosser Kopfwunde, die Brust von kurzem Schwerte durchbohrt, dessen Spitze am Rücken heraussteht; der andere Schwerverletzte sitzt auf einem Holzklotz mit entblösstem Haupte, in der rechten Schulter und dem rechten Oberschenkel grosse Hiebwunde, Stichwunde rechts vorn in der Brust, die beiden Hände abgehauen, das Blut strömt aus den Stümpfen. Vor seinen Füssen liegen die abgehauenen Hände, ein Helm mit Federn und ein langes Schwert.«

sig. A1v
Preface by Paracelsus, addressed to the Reader; German
Augsburg, 24 June 1536
Sudhoff, Bibliographia Paracelsica:
»Auf der Rücks. des Titelbl. „Doctor Theophrastus von Hohenhaim, genant Paracelsus, dem leser sein grůss. Leser, vor dem vnnd ich angreiff das bůch, můss ich dich das zedelin zůlesen bemuͤhen, Ich hab dise Wundartzney geschriben, in zway Exemplar, inn mein handgeschrifft, das ander inn eins jungen substituten, nu hab jchs dem jungen pronunciert, woͤlcher aber nit des lateins perfect gewesen, darumb etwan jncongruitet, oder ander vicia villeicht moͤchten geschriben sein, das selbig, doch wie trucks ordnung inhalt, Hans Varnieren Bůchtrucker zů Vlm, durch sein anbittenn vberantwort, woͤlchs der correction presten tregt, habe souil nit mügen zum corrigieren pringen, das, wie pillich sein solt, im truck corrigiert solt worden sein, villeicht zů einer verachtung beschehen, vber solchs auch zeyt vnd stund seins versprechens nit vollendt, hab also das alt exemplar von newem widerumb pronunctiert einem andern substituten, vnnd dem Ersamen Hainrich Stainer Burger vnnd Bůchtrucker zů Augspurg zůgestelt, mit vorbedingter meiner selbs corrigierung, darumb ob bayde exemplar nit gleich wurdenn sein, ist die vrsach, wie gemelt, dich aber will ich ermanen vnd gemant haben, demselbigen mynder dann disem, glauben vnnd vertrauwen zů geben, vnd dich dyses benuͤgen lassen, vnd als das vonn mir corrigiert, vnnd emendiert ist worden. Geben am vier vnd zweintzigisten Junij. Actum Auguste.“ Damit ist der Ulmer Druck (No. 14) energisch desavouirt.«

sig. A2r
Letter by Paracelsus, addressed to Wolfgang Thalhauser; German
Augsburg, 23 July 1536
Sudhoff, Bibliographia Paracelsica:
»S. A2r Brief an „... Wolffgangen Thalhauser, der Artzney Doctori, Physico, vnd Stattartzet der loblichen Statt Augspurg .. Geben zů Augspurg den xxiij. Julij, Anno M. D. XXXvj.“«

sig. A2v–A3v [3 pages]
Letter by Wolfgang Thalhauser, addressed to Paracelsus; German
Augsburg, 24 July 1536
Sudhoff, Bibliographia Paracelsica:
»S. A2v-A3v Antwortbrief Thalhausers „Datumb auss meiner herberg zů Augspurg, den xxiiij. Julij. Anno xxxvj“«

sig. A4r–L7v ‖ f.  –LXIr [132 pages]
Paracelsus, Die große Wundarznei, 1. Buch (1273); German
Sudhoff, Bibliographia Paracelsica:
»Bl. Ia-XVIb der I. Tractat; Bl. XVIIb-XLIIIIb der 2. Tractat; Bl. XLVa-LXIb der 3. Tractat.
  Trotzdem auch Hans Varnier durch ein kaiserl. Privileg geschützt zu sein auf dem Titel angibt, hat also Paracelsus diese neue Ausgabe aus oben angeführten Gründen unter Vorbehalt eigener Correctur bei Steiner erscheinen lassen; vielleicht ist dieselbe noch früher fertiggestellt worden als der Ulmer Druck; denn der Druck ist offenbar sehr schnell gefördert worden, wie man (abgesehen von dem am 24. Juli erst geschriebenen Brief Thalhauser’s, der mit dem 1. Bogen erst nach dem Druck des ganzen Werkes gesetzt wurde) daraus ersehen kann, dass das 1. Buch am 28. Juli im Druck vollendet wurde, und das 2. Buch von gleicher Blätterzahl am 22. August des gleichen Jahres; mithin nicht länger als 3 Wochen hat der Druck eines Buches gedauert.
  Jedenfalls kann nur dieser Augsburger Druck dem Studium der grossen Wundartzney authentisch zu grunde gelegt werden; denn auch Huser hat Abweichungen nicht ohne Belang, obgleich er in der 4°-Ausgabe direct nach dieser Ausgabe druckte. Eine eingehende Vergleichung des Ulmer [U.] und Augsburger [A.] Druckes ergibt Folgendes:
  Zunächst ist das „zedelin“ und der Brief an Thalhauser samt dessen Antwort neu hinzugekommen; ersteres und letzterer finden sich nur hier und bei Huser (ohne andere als orthographische Abweichungen). In der Widmung an den Kaiser sind einige kurze Zusätze gemacht; in der Vorrede zum 1. Tractat finden sich in A. zwei kleine Zusätze von Bedeutung, der Text ist mehrfach besser als in U.; die einleitenden Worte zum Register weisen zu Anfang und Ende einen längeren Zusatz auf; im 3. Tractat ist die Capitelzahl aus Versehen in A. noch auf 12 angegeben, während im Register selbst 13 Capitel aufgeführt sind. — Der erste Tractat (mit Ausnahme des 3. Capitels), der zweite Tractat und der dritte Tractat bis zur Mitte des 4. Capitels stimmen in U. und A. im wesentlichen überein. Abgesehen von der durch den anderen Druckort bedingten durchgehends abweichenden Rechtschreibung finden sich im Einzelnen in U. nicht gerade sehr zahlreiche Abweichungen, z. Th. wirklich durch Unkenntniss des „Substituten“ bedingte (z. B. casunice statt causonicae, das mensch st. das menstruum, viler st. febres, gallinei (durchgehends!) st. galmey, Dillamäl st. Dillenöl, laceonen st. lauation, exsamenator st. examinator u. s. w.) z. Th. Versehen des Schreibers oder Druckers (so jagen st. schlagen, früer st. freyer, summ des st. sonders, besserung st. böserunge, zufliehen st. zuviel, ergrimmet st. ergründet, vereynt st. veruneynigt, windöl st. wundöl, kampff st. krampff, schwert st. schwebel u. s. w.) theils auch wirkliche Aenderungen wie wartzennest st. blůtnest und viele andere. Nur an einigen ganz vereinzelten Orten hat U. scheinbar eine bessere Lesart als A. Nur ganz wenige kleine Stellen von U. sind in A. getilgt. — Einer wie eingehenden Umarbeitung Hohenheim sein Mscr. nochmals unterzogen hat, ergibt sich daraus, dass nur 4 Capitel sich finden, in welchen keine neuen Zusätze gemacht sind; in allen anderen Abschnitten findet man meist recht zahlreiche und öfters recht umfangreiche neu hinzugefügte Stellen, fast immer ohne dass der Ulmer Text dadurch Veränderungen erfahren hätte, also pure Einschiebungen. — Das 3. Capitel des 1. Tractats nimmt in U. nur 8 Zeilen ein und ist in A. um mehr als zwei enggedruckte Folioseiten erweitert.
  Dies ist der Zustand bis zum letzten Bogen („O“) des Ulmer Druckes, d. h. bis zur Mitte des 4. Capitels des 3. Tractates (A S. LIIIa Zeile 3 v. o.; Huser, Chir. B. u. Schr. 4°-Ed. S. 135 Zeile 1 v. o.; Fol°-Ed. S. 49 Zeile 11 v. u.). Von da ab ist der Text von A., abgesehen von der gleichen Capiteleintheilung (nur das 9. Capitel ist neu eingefügt), ein ganz neues Werk. Nicht nur dass der Text im Ganzen weitläufiger ist; es findet sich kein einziger gleichlautender Satz, auch der Inhalt ist ganz verändert, selbst die vorgeschriebenen Heilmittel weichen vielfach nicht unerheblich ab oder sind sogar ganz andere. Es scheint mir nicht angängig eine Umarbeitung anzunehmen, sondern eine völlige Neubearbeitung des nur in seinem allgemeinen Gedankengang noch vorhandenen Stoffes. Es drängt sich die Vermuthung auf, dass Hohenheim den Schluss des 3. Tractates in seiner „handgeschrifft“ nicht mehr besass und die Ulmer Druckbogen nur bis zum Schluss des Bogens „N“ eingelaufen waren, er sich also kurzer Hand zu einer ganz neuen Ausarbeitung des fehlenden Restes entschliessen musste.
  Ein meist recht ausführliches, vielfach wörtliches Excerpt aus dem Ulmer Druck Capitel 4—11 findet sich (aus No. 24 resp. 34 oder 40 abgedruckt) in der Huser’schen Folio-Ed. der Chir. B. u. Schr. S. 505-507. Das letzte (12.) Capitel und die Beschlussrede sind dort nicht mitausgezogen. Die Ulmer Beschlussrede ist umfangreicher als die Augsburger und ein von dieser durchaus abweichendes scharf polemisches Schriftstück, welches in eine längere religiöse Ermahnung („compelle intrare“) ausklingt. — Eine künftige Ausgabe der Grossen Wundarznei wird den letzten Bogen der Ulmer Ausgabe (12 Seiten) völlig zum Abdruck bringen müssen; denn es ist Hohenheim’sches Geisteswerk von zweifellosester Echtheit.«

sig. A4r–A5r [3 pages]
Dedication by Paracelsus, addressed to Ferdinand I., Kaiser; German
Sudhoff, Bibliographia Paracelsica:
»S. A4r-A5r An Kaiser Ferdinand „Doctors Paracelsen fürhaltunng, der grossen Wundartzney“ .. „Geben zů Münchrath am vij. Maij, der mindern zal imm xxxvj. jar.“«

sig. A5v–A6v [3 pages]
Preface by Paracelsus; German
Sudhoff, Bibliographia Paracelsica:
»S. A5v-A6v Vorred Doctor Paracelsi, inn den „ersten Tractat“.«

sig. A6v–A8r [4 pages]
Table of contents; German
Sudhoff, Bibliographia Paracelsica:
»S. A6v-A8r „Ordnung vnd Register des gantzen bůchs;“ dies alles findet sich in der Huser’schen Baseler Quartausgabe der Chirurg. B. u. Schr. genau in derselben Reihenfolge und mit nur geringen Abweichungen im Einzelnen.«

sig. L7v
Postface by Paracelsus; German
Sudhoff, Bibliographia Paracelsica:
»S. A5v-A6v Vorred Doctor Paracelsi, inn den „ersten Tractat“.«

sig. L7v
Colophon

sig. L8r–L8v [2 pages]
2 blank pages