Ulrich IX. von Montfort-Rothenfels
Corpus Paracelsisticum, v. 1, ed. Wilhelm Kühlmann and Joachim Telle, Tübingen: Max Niemeyer 2001, 527
Domini Monfortij] Ein Angehöriger des Vorarlberger Adelsgeschlechts: wohl Ulrich (IX.) von Montfort-Rothenfels, Herr zu Tettnang und Argen (gest. 16. April 1574); seit 1564 regierender Graf; 1570 während des Reichstags Beisitzer des Hofrats Maximilians II.; vorderösterreichischer Landeshauptmann (Amerbachkorrespondenz, ed. Jenny, Bd. 6, 1967, S. 126). - Auf naturkundliche Neigungen des Grafen Ulrich weist seine >Kunstkammer<, in der sich u. a. Schachteln »mit alchimisterei und probiersachen« befanden, dazu etliche »kunstbücher« (Fleischhauer, 1981, S. 20). Unsere Identifikation wird ferner durch die Tatsache gestützt, daß »Udalricus Comes in Montfort, et Rottenfels« im November 1567 von M. Toxites unter ausdrücklichem Hinweis auf Ulrichs einzigartiges Bemühen (»Studium«) um die medizinische Kunst< eine Paracelsusausgabe gewidmet worden ist; vgl. Sudhoff (1894), Nr. 97, S. 152.
Corpus Paracelsisticum, v. 2, ed. Wilhelm Kühlmann and Joachim Telle, Tübingen: Max Niemeyer 2004, 106-107
Graf Ulrich (IX.) von Montfort-Rothenfels, Herr in Tettnang, Argen und Wasserburg (gest. 16. April 1574), der letzte der älteren Tettnanger Linie; erwähnt auch in einem Brief Bodensteins vom 28. September 1574: s. CP, Bd. 1, Nr. 28, Erläuterungen mit Literaturhinweisen; dazu ergänzend: Die Montforter: Ausstellungskatalog des Vorarlberger Landesmuseums Nr. 103. Bregenz 1982, bes. S. 44, 69 f. - Die Grafen von Montfort. Geschichte und Kultur. Friedrichshafen 1982, hier in dem Beitrag von Karl Heinz Burmeister (Die Grafen von Montfort, S. 9-17, spez. 15): »Ulrich IX, 1564-1574 [Regierungszeit], glich in vieler Hinsicht seinem Vater Hugo XVI. Auch er hatte die Rechte studiert und zwar an der burgundischen Universität Dóle, er bewährte sich in bayerischen und österreichischen Diensten, er kämpfte für den katholischen Glauben, er förderte den Kult des Hl. Johannes von Montfort. 1567 erwirbt er das Münzrecht. [...] Ulrich IX. muß 1567 Rothenfels verkaufen, weil es ihm nicht möglich war, den eingebürgerten aufwendigen Lebensstil einzuschränken oder gar aufzugeben. Wie keiner seiner Vorgänger war Ulrich IX. ein Freund der Kunst und Musik. Seine Kunstkammer enthielt ungeheure Schätze an Münzen, Altertümern und Kuriositäten, sie war vielleicht derjenigen manches Fürsten überlegen.« Siehe hier ferner unter anderem S. 37 f. (zur Kunstkammer), S. 53 (Porträt auf Münze). Über die Art der Bekanntschaft von Toxites mit v. M. ist nur die im folgenden Brief herausgehobene Tatsache bekannt, daß Toxites von dem Adressaten angeblich »Wohltaten« empfangen hat. Allerdings hat Toxites v. M.s Kunstkammer-Schätze wohl bei zumindest einem Besuch auch persönlich in Augenschein genommen. Darauf jedenfalls scheint eine Wendung des letzten Briefabschnitts hinzudeuten
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Karl Heinz Burmeister: Die Grafen von Montfort. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 6o. Geburtstag, hrsg. von Alois Niederstätter. Konstanz 1996 (zur Familie, nichts Neues zu Ulrich IX.)
Karl Heinz Burmeister: Montfort, Grafen v. (kath.), in: NDB, Bd. 18 (1997), S. 51-54, spez. S.53.
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