Preface, no date (1565), Thomas Erastus to the Reader (BP.Erastus.1565-02)

From Theatrum Paracelsicum
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Author: Thomas Erastus
Recipient: Reader
Type: Preface
Date: no date [1565]
Place: no place
Pages: 5
Language: German
Quote as: https://www.theatrum-paracelsicum.com/index.php?curid=2753
Editor: Edited by Julian Paulus
Source:
Thomas Erastus, Bestendige Ableinung der Vngegründten beschuldigung, Heidelberg: Johann Mayer 1565, sig. A2r–A4r [BP.Erastus.1565-02]
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[sig. A2r] An den Gottseligen Christlichen Leser.

Es ist nahe ein jar Christlicher Gottseliger Leser/ das alhie für gewiß gesagt worden/ daß zu Straßburg das Volck von der Cantzel sey vermanet worden/ Gott fleissig für ein person/ die ein groß Werck vnter jren henden hette/ zu bitten/ daß sie dasselbig also möchte stellen/ daß die ehre Gottes dadurch gefürdert würde. Solchs ob es wol damals anders wohin gedeutet/ lest es sich doch jetzt ansehen/ als ob es vmb D[octor] Marbachs buch vom Heiligen Abendmal vnsers Template:EditUppercase Jesu Christi zu thun gewesen sey. Wo dem also/ dörffte ich schier sagen/ es habe der gütige Gott der einfeltigen [sig. A2v] gebett/ die es recht gemeint/ vnd nicht gedacht/ daß solch fürnemen/ wider die ehre Gottes/ das ist/ wider seine warheit solte angefangen sein/ gnedig erhöret. Denn mir nichts zweiffelt/ es werde D[octor] Marbach mit disem grossen Buch/ damit er vermeint die warheit zu drucken/ vnnd zu verhindern die ehre Gottes/ wider seinen danck vnd willen sehr fürdern. Dazu bewegen mich/ vber das jenige/ das vns Gott in seinem wort hat geleret/ fürnemlich drey vrsachen. Zum ersten/ daß Gott durch sein gerechtes vrtheil verhengt hat/ daß er sein buch mit so viel vngereimten/ abschewlichen lehre{{EditAbbr|n]] gespickt hat/ daß alle rechtglaubigen ein groß mißfallen vnnd abschewen darüber empfangen werden. Zum andern/ daß es ein solch Vndoctorisch vnd verwirtes Werck ist/ daß die einfeltigen anders nichts darauß lernen vnnd fassen werden/ [sig. A3r] denn daß sie zuuor offt gehört haben/ nemlich die Zwinglianer/ wie sie vns auffs aller züchtigst nennen/ seien sehr böse/ verfürische/ vnchristliche leute/ den Türcken gleich/ ja erger dann die Türcken. Die mehr verstands haben/ vnnd etwas vrtheilen können/ werdens für ein vngeschickts vbel zusammen gerasselt plauderment bald lassen ligen/ nach dem sie ein wenig darinnen gelesen haben. Jch zwar habe gedacht/ dieweil ich offt gehört/ daß D[octor] Marbach ein geschwinder hendler sey/ er solte auch ein geschickte Doctor vnd buchschreiber sein/ jetzt aber muß ich bekennen (wo das erste war ist) daß ein meisterlicher Practicierer nit alweg ein meisterlicher buchschreiber ist. Wiewol ich biß daher viler leute vrtheil von disem buch gehört vnd gelesen/ hab ich doch anders nichts vernemen können/ denn daß Doctor Marbach hab zu viel zu erkennen ge- [sig. A3v] ben/ daß sein kunst viel geringer sey/ denn man bißher gemeint hat. Zum dritten/ daß in solchem Buch vnsere rechte gründ vnnd beweisungen entweder nichts angerürt/ oder verkerter weiß angezogen/ oder gantz kindisch angefochten/ vnd vnwiderlegt Vndoctorisch/ verworffen seind/ auch nichts mehr darinnen getrieben vnd gesucht wird/ denn wie vrsach zu finden vns zu schmehen/ vnd zu verunglimpffen/ vnd also die warheit verdechtig zu machen. Jn solchem bedunckt mich/ hab er ein grossen lust gehabt/ zum Artzt Erasto/ Dadurch ich denn verursacht diese kurtze antwort zustellen/ vnd jm die laruen ein wenig abzuziehen/ auff daß man jhm vnter die augen vnd zun ohren sehe/ vnnd erkennen lerne/ was er für ein Doctor vnd gewaltiger Theologus ist. Vnd schickt sich vil besser/ daß ein Artzt dem hochgelerten Doctor/ der [sig. A4r] von grosser kunst vberlaufft/ vnd von witz verirret ist/ das hirrn ein wenig purgiere (ich sage nur ein wenig/ dieweil mir zweiffelt ob ich gnug Ellebori alhie finden möchte/ jnen volkomlich zu purgieren) denn daß es Theologi thun solten/ welche die zeit wol besser werden wissen anzulegen/ vnnd sein vngeschicktes Pumpernal den Dorff pfarrherrn oder jren Discipeln darüber zu antworten (wo sie es anders einiger antwort werth achten) zu befehlen. Auß verantwortung dessen/ so er wider mich geschrieben/ werden auch sehr geringuerstendige abnemen können/ was vom vbrigen zuhalten sey. Der Herr aller gnaden verleihe vns allen seinen segen/ Amen.