Difference between revisions of "Biographies/Leonhard Thurneisser"

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| DEArticleBasicData=Geboren vermutlich 1530, getauft am 6. August 1531 in Basel, St. Leonhard.


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| VL16=6$Tobias Bulang$'''Vita''' Th. wurde 1531 in Basel geboren, erlernte das Handwerk des Goldschmieds in der väterlichen Werkstatt und arbeitete daneben als Famulus für den Arzt und späteren Medizinprofessor Johannes Huber. Ab 1547 befand er sich auf Wanderschaft, schloss sich 1551 als Schütze den berüchtigten Truppen des Mgf.en Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach an und wurde in der Schlacht von Sievershausen 1553 gefangengenommen. Nach der Rückkehr nach Basel heiratete er die vermögende Witwe Margarete Müller. </br> Ende der 1550er Jahre floh er aus Basel, um sich vor seinen Gläubigern zu retten. Seit 1559 leitete er in Tarrenz/Tirol Bergwerke und gründete eine Schmelz- und Schwefelhütte. In diesem Jahr sezierte er mit Erlaubnis des Erzherzogs die hingerichtete Elisabeth Karsfelder und begründete damit seine Expertise als Anatom. In Konstanz nahm er Anna Huetlin zur Frau, nachdem die erste Ehe 1563 geschieden worden war. Im Dienste Ehz. Ferdinands II. von Österreich unternahm er in den 1560er Jahren Reisen, die ihn − eigenen Angaben gemäß − nach England, Schottland, auf die iberische Halbinsel, nach Ägypten, Kleinasien, Griechenland, Italien und Ungarn geführt haben sollen. Nach seiner Rückkehr fand er die Tarrenzer Bergwerke verlassen und abgebrannt vor und widmete sich deren Wiederaufbau. 1569 begab er sich nach Münster, um dort bei Hermann Ossenbrügg seine beiden auf Reisen verfassten astro- und pharmako-alchemischen Schriften drucken zu lassen. Unzufrieden mit der Leistungsfähigkeit der Druckerei und den seiner Auffassung nach bescheidenen Mitteln, die der Bischof für den Aufbau einer Apotheke auszugeben bereit war, verließ er Münster, um weitere Bücher in der Druckerei Johann Eichorns d. Ä. in Frankfurt/Oder drucken zu lassen und als Apothekerarzt zu wirken. </br> In Brandenburg gelang ihm eine glanzvolle Karriere: Der Autodidakt wurde vom brandenburgischen Kf.en Johann Georg 1571 als Leibarzt angestellt, nachdem er sich durch eine erfolgreiche Kur der kranken Kurfürstin das Wohlwollen des Herrschers sichern konnte; seine Aufgaben erstreckten sich auch auf die Geldgeschäfte des Herrscherhauses, das Hüttenwesen und astrologische Prognostiken. Im Grauen Kloster gründete er eine eigene Druckerei mit Verlag (damals die einzige in Berlin), eine Schriftgießerei und eine Formschneiderei. Er leitete ein großes alchemisches Laboratorium, legte eine Bibliothek, einen botanischen Garten, einen Tierpark und eine Naturalienkammer an und betrieb eine überaus erfolgreiche Praxis des Harnprobierens. Zu bestimmten Zeiten sollen mehr als 200 Bedienstete bei ihm gearbeitet haben: Laboranten, Setzer, Drucker, Korrektoren, Buchhalter, Aufseher, Schriftgießer, Formschneider, Kupferstecher, Illuminierer, Adepten und Lehrlinge, für hohes Lehrgeld zugesandt von Fürsten und Herren. Eine Alaunsiederei und eine Glashütte unterhielt Th. und versuchte sich in der Seidenraupenzucht, der Samt- und Teppichweberei, daneben betrieb er ein Pfandleihgeschäft. Seine bemerkenswerte Jahresbesoldung von 1352 Talern, der Erlös der Bücher aus seiner Berliner Offizin, ein reger Handel mit Arzneien, Kosmetika, Talismanen, Amuletten und transmutationsalchemischen Rezepten sowie teure Harndiagnosen für verschiedene Fürstenhäuser, die Th. auch per Post abzuwickeln wusste, versorgten ihn zusammen mit einem regen Silber- und Münzhandel während seiner Berliner Zeit (1571−84) mit einem sensationellen Auskommen. Th. ließ sich mit einem Vierspänner durch Berlin fahren, behängt mit goldenen Ehrenketten und Bildnismedaillen, selbst werktags soll er Seidenstrümpfe getragen haben. 1575 starb Th.s zweite Frau. </br> Th. wurde aus gelehrten Kreisen angegriffen: Man kritisierte seine med. Kompetenz, seine Kalender und bezichtigte ihn des Teufelsbunds. Mit polemischen Streitschriften setzte er sich zur Wehr und bereitete seine Rückkehr nach Basel vor. 1577 erlitt Th. einen Schlaganfall, er verkaufte die Offizin im Grauen Kloster an seinen Setzer Michael Hentzke; nach dessen Tod ging sie im Jahr 1582 an Nikolaus Voltz über, der Hentzkes Witwe geheiratet hatte. 1580 heiratete Th. in Basel Marina Herbrott. Da der Kurfürst Th. nicht aus seinen Diensten entließ, holte dieser seine Frau nach Berlin, sandte sie aber schon nach drei Wochen zurück nach Basel. Ihr Vater klagte Th. daraufhin wegen Verstoßung der Ehefrau an. Das Basler Gericht sprach alle Güter Th.s seiner Frau zu; mit dem 1584 rechtskräftig gewordenen Urteil verlor Th. sein gesamtes Vermögen. Im gleichen Jahr nutzte er die Abwesenheit des Kurfürstenpaares, um heimlich aus Berlin zu fliehen − ob der gescheiterte Versuch, kfl. Silber im Wert von 20 000 Talern zu Gold zu mutieren, dabei ausschlaggebend war, ist umstritten −, und begab sich nach Rom, konvertierte zum Katholizismus, diente dem Kardinal Marx Sittich von Hohenems als Leibarzt und erwarb einen Landsitz in Frascati vor Rom. In den folgenden Jahren hielt sich Th. gelegentlich in Deutschland auf und starb am 8. 7. 1596 im Hause eines Goldschmieds in Köln.
| Telle1991=$Korrespondent Husers; Verfasser alchemomedizinischer und astrologischer Fachschriften, Lehrdichter, Paracelsist (1531/1596). </br> Durch Naturbeobachtung, praktische Erfahrung und Lektüre erworbene Kenntnisse auf medizinisch-pharmazeutischen, metallurgisch-alchemischen und astrologischen Gebieten ermöglichten dem gelernten Goldschmied, die einem Handwerker des 16. Jahrhunderts gewöhnlich gesetzten Schranken zu durchbrechen und in einer vom landesherrlichen Adel und lateinverwurzelt-akademischen Gelehrtenstand geprägten Welt zu wirken. T. übernahm zunächst in Diensten Erzherzog Ferdinands II. von Österreich Aufgaben im Berg- und Hüttenwesen; 1571 stieg er dann kometenhaft zum Leibmedicus des Kurfürsten Johann Georg von Brandenburg auf. Zur Zeit seines Briefwechsels mit Huser übte er in Berlin als Arztalchemiker, Astrologe, Apotheker, Drucker und Fachschriftsteller eine ungewöhnlich erfolgreiche und insbesondere vom deutschen Adel honorierte Praxis aus. Seine vielfältigen Tätigkeiten erstreckten sich vom Betrieb chemischer Laboratorien, Arzneimittel- und Talismanverkauf über den Aufbau einer florierenden Druckerei, über Geld , Bank- und Wechselgeschäfte, die auch in Husers Briefen eine Rolle spielen (Nr. 4, 5), und die Einrichtung von Salpetersiedereien bis hin zur Publikation zahlreicher Fachschriften. Sie erforderten zeitweilig rund 200 Helfer und brachten T. ein Vermögen, bis dann 1584 aus ungeklärten Gründen seine glänzende Laufbahn in Berlin ein Ende nahm. Schulmediziner haben T. als einen erklärten Anwalt Paracelsischer Lehren, aber auch als einen sozial-kulturell krassen Außenseiter heftig bekämpft. </br> T. rühmte sich gegenüber Th.  Zwinger, „deß Paracelsi ganntze Liberey, eins theils seiner handt [Autographen], Anders theils seiner Mündtlichen Reden durch Anndere beschriben“, zu besitzen. Über Beschaffenheit und Schicksal dieser Paracelsica ist nichts Näheres bekannt. Indes kann kein Zweifel daran sein, daß T. seine medizinisch-pharmazeutischen und alchemischen Vorstellungen im Bannkreis Paracelsischer Lehren entwickelte. Außerdem beteiligte er sich an der frühen Paracelsus-Lexikographie (Onomasticum, Teil 1, Berlin 1574; Teil 2, Berlin 1583). </br> T. führte einen umfänglichen Briefwechsel; aus dem näheren Umkreis Husers gehörten M.  Bandelow, J. Th.  Blasius, St.  Bojanowski, F. von  Kanitz, J.  Montanus, J.  Hiller,  Ritter, M. Toxites und Th.  Zwinger zu seinen Korrespondenten. Angesichts dieses engen Beziehungsnetzes kann es wenig überraschen, daß T. nach Zeugnis seiner Magna alchymia-Zweitausgabe (Köln 1587) auch in das nähere Blickfeld von Husers Gönner  Ernst von Bayern getreten ist.
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Children:
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== Education and Professional activity ==


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== Portraits ==
Tobias Bulang, Überbietungsstrategien und Selbstautorisierung im Onomasticon Leonhard Thurneyssers zum Thurn, in: Aemulatio, Berlin/Boston 2011


Harms, Bruno: Leonhard Thurneysser in Berlin : Leben und Wirken, in: Der Bär von Berlin. Jahrbuch des Vereins für die Geschichte Berlins 12 (1983), 28-49


== Sources ==
Huettchen, Bruno: Ergebnisse neuer Forschungen über Leonhardt Thurneysser, in: Zeitschrift des Vereins für die Geschichte Berlins, Beiblatt 13 (1943), 3-4


=== Online ===
Juntke, Fritz: Über Leonhard Thurneisser zum Thurn und seine deutschen Kalender 1572-1584, in: Archiv für die Geschichte des deutschen Buchwesens 19 (1978), 1356-1422


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Juntke, Fritz: Über Leonhard Thurneisser zum Thurn und seine Schriften nach seiner Flucht aus Berlin (1584), in: Archiv für die Geschichte des deutschen Buchwesens 21 (1980), 697-718
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Leonhard Thurneisser.
Geboren vermutlich 1530, getauft am 6. August 1531 in Basel, St. Leonhard.

Leonhard Thurneisser



Education and Professional activity

University education

Professional activity

Network

Writings

Publications:

Manuscripts:

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Online Sources

Wikipedia

Dictionaries

Portraits

Printed Sources

Bernardo Jerosch Herold and João Paulo S. Cabral: “’’Aquatilia’’ of Portugal in 1555–1556 According to Leonhardt Thurneysser zum Thurn”, in: Ichthyology in Context (1500–1880), ed. by Paul J. Smith and Florike Egmond, Leiden/Boston: Brill 2024, 123-144 (DOI: 10.1163/9789004681187_006, free)

Tobias Bulang, Überbietungsstrategien und Selbstautorisierung im Onomasticon Leonhard Thurneyssers zum Thurn, in: Aemulatio, Berlin/Boston 2011

Harms, Bruno: Leonhard Thurneysser in Berlin : Leben und Wirken, in: Der Bär von Berlin. Jahrbuch des Vereins für die Geschichte Berlins 12 (1983), 28-49

Huettchen, Bruno: Ergebnisse neuer Forschungen über Leonhardt Thurneysser, in: Zeitschrift des Vereins für die Geschichte Berlins, Beiblatt 13 (1943), 3-4

Juntke, Fritz: Über Leonhard Thurneisser zum Thurn und seine deutschen Kalender 1572-1584, in: Archiv für die Geschichte des deutschen Buchwesens 19 (1978), 1356-1422

Juntke, Fritz: Über Leonhard Thurneisser zum Thurn und seine Schriften nach seiner Flucht aus Berlin (1584), in: Archiv für die Geschichte des deutschen Buchwesens 21 (1980), 697-718

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