Difference between revisions of "Biographies/Bernard Gilles Penot"

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| Crollius1998=202-204$<i>Penot, Bernard Georges</i> (ca. 1520 – ca. 1617): „A Portu“, B. G. „à Portu“ bzw. „Bernhardus Georgius Penotus à Portu Sanctae Mariae Aquitanus“; paracelsistischer Alchemomediziner aus Port-Saint-Marie (Guyenne); hugenottischer Glaubensflüchtling; (historiographisch unzulänglich gewürdigte) Zentralgestalt des internationalen Alchemoparacelsismus. </br> Seit den siebziger Jahren stand P. in Basel in Diensten des französischen Diplomaten Jean de Ferrières. Nach seiner Promotion zum Doctor der Medizin (Basel 1592, erfolgt in * F. Platters Wohnung) betätigte sich P. als Stadtarzt in Frankenthal (1593–1595); 1596 wußte Croll seinen Alchemikerfreund P. in Biel/Bienne, Kanton Bern (Br. Nr. 21); spätestens seit 1600 lebte P. bis zu seinem Tod in Yverdon. </br> Publizistisch trat P. mit einer Ausgabe von (Ps. )Hohenheims <i>Centum quindecim curationes</i> hervor (Lyon 1582; mit Widmungen an J. de Ferrières, Johann Arndt [„Johannes Aquilla“, datiert Genf, 15. August 1581], Johann von Kitlitz [datiert „Tornaci“/Genfer See, 1. Februar 1582]; englische Übersetzung: London 1584 u. ö.; deutsch: <i>Hundert vnd vierzehn Experimenta</i>, übersetzt von Johann Walch, Straßburg 1606), dann veröffentlichte P. zwei Traktatsammlungen: (1.) <i>De vera praeparatione et usu medicamentorum chymicorum</i> (Frankfurt/M. 1594; mit Lobgedichten von Paulus Schede Melissus und Croll; einen Traktat richtete P. an Petrus Winzius [Frankenthal, 1. Januar 1594]; Widmungsadressaten: Christian von Anhalt, Karel erotín, * W. Lavinius, Jacques Bongars, die Basler Universitätsmediziner F. Platter, Nikolaus Stupanus und * C. Bauhin; Editio quarta: Basel 1616, dediziert Landgraf Moritz von Hessen-Kassel; deutsch: <i>Theophrastisch Vade Mecum</i>, übersetzt von Johannes Hippodamus, Magdeburg 1596 u. ö.); (2.) eine Ausgabe des <i>Dialogus inter naturam et filium philosophiae</i> des * Aegidius de Vadis und weiterer Alchemica (Frankfurt/M. 1595; mit einem Epigramm von P. Schede Melissus auf P., Heidelberg 1595). Schließlich ließ der streitbare Chemiater in alchimicis eine <i>Apologia [...] ad Josephi Michelii [...] scriptum</i> drucken (Frankfurt/M. 1600; mit Adressen an J. Bongars und einer <i>Epistola</i> an Andreas Libavius). Weitere Werke P.s zur Alchemia medica folgten, darunter <i>De denario medico</i> (Bern 1608; mit Adressen [datiert Yverdon 1608] an A. Libavius, Joachim Tancke, Nicolaus Maius und Herzog Friedrich I. von Württemberg) und eine <i>Philosophia chymica</i> (Genf 1612; gewidmet Landgraf Moritz von Hessen-Kassel). </br> Nachdem bereits Crolls Dichtung zu Ehren P.s in P.s <i>De vera praeparatione</i> (1594) und die räumliche Nähe ihrer kurpfälzischen Aufenthaltsorte Heidelberg und Frankenthal für die Jahre 1593–1595 engere Beziehungen zwischen Croll und P. vermuten ließen, taucht nun der Crollsche Briefwechsel diese Beziehungen in helleres Licht: Croll interessierte sich spätestens 1591 für ein Werk P.s, wobei er bei seiner bücherkundlichen Anfrage wohl J. Duchesnes Bekanntschaft mit P. voraussetzte (Br. Nr. 4). – Im Jahr 1595 wußte dann Croll, daß sich P. in Prag bei W. Lavinius aufhielt (Br. Nr. 5); diese Information ist umso wertvoller, als sich aus den Bongarsius-Papieren bislang nur ergeben hatte, daß P. („Mr. Duport“) auch mit dem Arztalchemiker Nicolas Barnaud im Prager Haus des kaiserlichen Arztes Thaddeus Hagecius ab Hayck (Tadeáš Hájek z Hájku) alchemische Studien trieb und dabei von einem Herrn von Rosenberg (wohl eher Wilhelm als Peter Wok von Rosenberg) unterstützt wurde (Schultess, 1905, S. 128 u. ö.). Im Jahre 1596 wurde P. von Croll eine gemeinschaftliche Alchemikerpraxis angetragen (Br. Nr. 21). </br> Die Bongarsius-Papiere dokumentieren (Schultess, 1905, S. 193), daß P. („Du port“) im Jahre 1592 mit einem „Dr. Winzig“, einem angesehenen Alchemiker und ‘Kabalisten’, von Prag nach Olmütz (Mähren) gezogen sei: P. hatte sich also eben jenem Mann angeschlossen, der dann bald von Croll in der <i>Basilica chymica</i> (aufgrund persönlicher Bekanntschaft in Prag?) in einem Federzug mit * Paracelsus, Paul Braun (Lautensack) und Valentin Weigel als ein vorbildlicher Physikotheologe gerühmt und als Autorität für seine Lehre beansprucht worden ist, daß wahre Weisheit nur aus einer Vereinigung von „Theologia“ (geboren aus dem ‘Licht der Gnade’) und „Philosophia“ bzw. Naturkunde (geboren aus dem ‘Licht der Natur’) entspringen könne, „jeder rechtschaffene Theologus auch ein Philosophus, vnd [...] ein jeder [...] wahre Philosophus auch ein Theologus“ sein müsse (Croll, Vorrede, in: <i>Basilica chymica</i>, 1623, S. 71 f.). </br> Die ausdrückliche Wertschätzung des Wincius durch Croll beruhte auf der Ansicht, Wincius (Winzig? Winzer?) habe in sich den Mediziner mit einem religiös-hermetischen Naturphilosophen vereint. Anzunehmen ist mithin Wincius’ Identität mit dem Medicus P. Wincius ‘von Breslau’, über den ein enger Vertrauter des Wincius im <i>Echo der [...] Fraternitet deß [...] Ordens R. C.</i> (Danzig 1615; verfaßt von dem ‘pansophischen’ Hermetiker Julius Sperber?) berichtete, er habe in Mähren gewohnt, sei ein „hocherleuchteter Mann“ gewesen und habe „viele [ungedruckt gebliebene] volumina geschrieben“, ja habe „große [religiöse] revelationes“ erlangt und „aus Eingebung des Heiligen Geistes“ ungewöhnlich „geistlich [zu] reden und [zu] schreiben“ vermocht (<i>Echo</i>, in: Peuckert, 1973, S. 21 f.). Auch Angriffe von seiten der lutherischen Orthodoxie auf Wincius (Hunnius, 1622, S. 8 f.) oder die Tatsache, daß frühneuzeitliche Angehörige des protestantischen Dissidentenlagers Wincius-Handschriften hüteten, unter ihnen der „erleuchtete Magus, Cabalist und Philosophus“ Erich Pfeffer (vgl. Catalogus der Schriftensammlung Pfeffers, in: Reger, 1683: eine <i>Summa</i> von P. Wincius) und Friedrich Breckling (1741, S. 903), deuten darauf hin, daß D.s Freund und Crolls Autorität einer hermetico-religiösen bzw. theoalchemischen Weisheitslehre anhing. </br> An alchemischen einschließlich metalltransmutatorischen Zielsetzungen Wincius’ kann jedenfalls kein Zweifel sein: Nicht nur hatte Crolls Bekannter B. G. Penot 1594 alchemische Schreiben an Wincius in Olmütz gerichtet (abgedruckt in: Penotus, 1594). Darüber hinaus hatte Wincius während der 90er Jahre des 16. Jahrhunderts (wohl im Auftrag * Rudolfs II.) mit dem inhaftierten * E. Kelley alchemische Gespräche (wohl Verhöre) geführt (<i>Verba Eduardi Kellaei</i>) und <i>Zehn Prüfungsfragen für Alchemiker</i> zur Bekämpfung betrügerischer Goldmacher verfaßt (in: Glasgow, UB, Ferguson Ms. 6 [alchemische Sammelhandschrift aus Wincius’ Besitz]).
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Latest revision as of 21:14, 7 May 2024



Bernard Gilles Penot
born 1519 in Port-Sainte-Marie
died 30 August 1617 in Yverdon-les-Bains



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