Difference between revisions of "Biographies/Thaddaeus Hagecius"

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| CP1=82-83$Thaddaeus Hagecius (Tadeás Hájek); seit 1554: z Hájku (ab Hagek, ab Hayek); geb. um 1525, gest. am 1. September 1600 zu Prag. Nach Studien in Prag (Magister 1552) und Italien lebte H. als Arzt Kaiser Maximilians II. (und Rudolfs II. ?) in Prag. </br> H. machte sich hauptsächlich mit astronomisch-astrologischen Schriften einen Namen: Er edierte und kommentierte den Liber Hermetis centum aphorismorum (in: Astrologica opuscula antiqua, 1564), beteiligte sich an den gelehrten Kontroversen über den >neuen Stern< von 1572 (Dialexis de novae [...] stellae [...] apparitione, 1574) und den Kometen von 1577 (Epistola de cometa, 1580. - Apodixis physica et mathematica de comet is, 1581; mit einem Brief A. Dudiths). Überdies bereicherte H. die Weissagungsliteratur mit einer Metoposkopie (1562; 1584; frz.: 1565), sorgte für eine tschechischsprachige Ausgabe der Dioskurides- Bearbeitung des P. A. Mattioli (Herbár, Prag 1562), schuf eine Biermonographie (De cervisia, 1585) und suchte dem medizinischen Pfuschen zu wehren (Actio medica [...] adversus Philippum Fanchelium f...] medicastrum et pseudoparacelsistam, 1596). </br> Zum Freundes-, Bekannten- und Korrespondentenkreis des H. gehörten Hubert Languet (der 1577 bei H. in Prag wohnte), Cornelius Gemma (Löwen), kaiserliche Hofärzte (Julius Alexandrinus, Johann Crato von Kraftheim) und Astronomen (Tycho Brahe; Paul Fabricius und Bartholomäus Reisacher in Wien); John Dee und Edward Kelley nahmen bei H. Quartier (1584). H. korrespondierte mit Theodor Zwinger in Basel (Basel, UB, Ms. Frey-Gryn. II 9: Brief an Zwinger, Prag, 29. Juni 1571). Besonders enge (durch Briefe aus den Jahren 1572 bis 1586 dokumentierte) Beziehungen bestanden zwischen H. und A. Dudith. Zu den Widmungsadressaten des H. gehörten die Kaiser Maximilian II. und Ferdinand, ferner Wilhelm von Rosenberg und Kurfürst August von Sachsen. </br>  Ob Rheticus während seines (weitgehend in Dunkel befindlichen) Aufenthalts in Prag 1551/52 mit H. Bekanntschaft schloß (so vermutete Burmeister, 1967, Bd. 1, S. 122, 139), steht dahin; jedenfalls wechselten sie spätestens seit 1563 Briefe (ebd., Bd. 3, Nr. 46). </br> H. schenkte bestimmten Medicamenta chemica eine durchaus zeitübliche Aufmerksamkeit. Dazu fügt sich, daß H. mit dem Transmutationsalchemiker Edward Kelley 1584 in alchimicis zusammentraf und in seinem Prager Haus gemeinsam mit den Arztaichemikern Bernard G. Penot und Nicolas Barnaud der Alchemie oblag (vgl. Schultess, 1905, S. 128; Olivier, 1992/96, S. 586f., 618). Nähere Informationen über diese Vorgänge sind rar, doch bald schon wußte die frühneuzeitliche Goldmacherlegende zu erzählen, H. habe mit einem Transmutationspulver Kelleys Quecksilber in Gold verwandelt (Creiling, Jungfer Alchymia, 1730, S. 70), wurde seine Rolle in der Prager Transmutationsalchemie (H. als »a senior alchemical adviser« Rudolfs II.?; vgl. Evans, 1973, S. 204) von Goldmacherfabeln zur Unkenntlichkeit entstellt. </br> Alchemomedizinische Neigungen, aber auch seine (in der Metoposkopie unter ausdrücklichem Bezug auf Paracelsus und dessen Anhänger erfolgten) Aufgriffe von Konzepten der Signatura-rerum-Lehre und Astromedizin förderten eine verhaltene Aufgeschlossenheit des H. gegenüber dem Paracelsischen Erbe. Auf eben eine solche Aufgeschlossenheit weist auch sein Kampf gegen die Medizin eines »pseudoparacelsista « (Ph. Fanchel) oder der vorliegende Brief, doch sind Einzelheiten des alchemomedizinischen Gelegenheitsparacelsismus des H. in Dunkel gehüllt.
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Thaddaeus Hagecius


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