Johann Ulrich von Raitenau
Corpus Paracelsisticum, v. 2, ed. Wilhelm Kühlmann and Joachim Telle, Tübingen: Max Niemeyer 2004, 151
Johann (Hans) Ulrich (I.) von Raitenau (auch: »Reitnau«, »Raitnau«): gest. 1. Februar 1587 zu Murbach. - R. lebte zunächst in den Klöstern Kempten und Ottobeuren; nach Studien in Freiburg/Br. (1555) und Dillingen (1559) wurde er Abt des Benediktinerklosters St. Maximin in Trier, dann Koadjutor des Fürstabts J. R. Stör (1560) und Fürstabt (1570) der (seit 1554 unierten) Benediktinerabteien Murbach (bei Gebweiler/ Elsaß) und Luders (Burgund).
R. gehörte zu einer Yorarlberger Adelsfamilie, deren Aufstieg durch ihre engen Beziehungen zu den Hohenemsern und Dienste für das Haus Habsburg maßgeblich begünstigt worden ist und in der Wahl Wolf Dietrichs von Raitenau (1559-1617), eines Neffen von R., zum Salzburger Erzbischof gipfelte. Durch finanziellen Beistand ermöglichte R. 1568 seinem Bruder Hans Werner (III.) von Raitenau (um 1525-1593) Kauf und Neubau des Schlosses Langenstein im Hegau (Gemeinde Orsingen-Nenzingen, Landkreis Konstanz).
Beziehungen R.s zur Basler Respublica medica dokumentiert für 1565 ein Ritt Felix Platters »gehn Murbach zum coadjutor Reitnauw« (Platter, ed. Lötscher, 1976, S.441).
Die Dedikation verdankte R. seiner hohen sozialpolitischen Stellung. Allerdings erfolgte sie auch aus Kenntnis medizinisch-naturkundlicher Neigungen R.s, seiner »liebe zu der artzney« und praktischen Tätigkeit (»hand arbeit«) auf chemiatrischem Gebiet (Dedikation, S. 22).
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Martin (1911), S.212, 226, 229
Kindler von Knobloch (1919), Bd. 3, S.486
Burmeister (1989), S. 12.
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