KassUB 2chem19.2 79

From Theatrum Paracelsicum
Author: Johann Popp
Recipient: Moritz Landgraf von Hessen-Kassel
Date: 1620 January 18
Place: Coburg
Pages: 2
Language: German
Editor: Edited by Julian Paulus
Source: Kassel, UB, 2° Ms. chem. 19[1, f. 79—80 (alt f. 73—74)
Quote as: https://www.theatrum-paracelsicum.com/index.php?curid=615
Names: Christian Feige; Christian, Margrave of Brandenburg-Bayreuth


[f. 79r] Durchlauchtiger hochgeborner furst vnnd herr, e[uer] f[ürstlich] g[naden] seind meine vnterthenige gehorsame vnd iederzeit bereitgebließene dinste höchstenn vermögens zuuorn. Gnadiger furst vnd herr,

Daß durch e[uer] f[ürstlich] g[naden] cammerdiehner Christianum Frichen mir verwehnungen gethan, wie e[uer] f[ürstlich] g[naden] gnedig gesinnen ahn mich wehre, aller meiner oliteten vnd was ich von zubereiteder materi itzso im vorrath, deroselben einen richtigen catalogum ehisten gelegenheit vnderthenigst zue verferttigen.

Wie wohl ich mich nun nicht alleine in diesen, sondern auch noch in einem mehrern e[uer] f[ürstlich] g[naden] vnderthenig zu gratificiren schuldig erkennen, so kan doch e[uer] f[ürstlich] g[naden] ich in vnderthenigkeit nicht bergen, das ich mich itzso wegen vielen hin vnd wieder raißens, so wol auch wegen abholunge vnderschiedlicher materien meines g[nädigen] f[ürsten] vnnd herrn Marggraf Christianus zu Brandenburgk &c. dermaßen entblöset, das vonn gleich ein gantz halb jhar ich continue aneinander laborirte, es kaum wieder ein wenigk zum vorigen standt bringen vnd also dießmalen e[uer] f[ürstlich] g[naden] kein gewißheit berichten kan, nicht zweiffelende e[uer] f[ürstlich] g[naden] werden mich dessen wegen itzo vnderthenigst vohr entschuldiget nehmen. [f. 79v] Bin aber gegen e[uer] f[ürstlich] g[naden] vnderthenigst erbiethen, so balden ich wieder vom Brurirt{?} nach hauße gelangt vnd wieder ein wenig ettwas im vorraht verschaffen werde, e[uer] f[ürstlich] g[naden] ein richtiges vndertheniges verzeichnus eines vnd des andern wegen zue zueschicken. Inmittelst thue e[uer] f[ürstlich] g[naden] ich hirbey ein weniges, so noch vorhanden, hirmit vnderthenigst vberschicken vnd verehren, mit vndertheniger bitt, e[uer] f[ürstlich] g[naden] wollen daßelbe gegen der statlichen eine geschehene verehrung, deren ich vnderthenigst danckbar, mich alleine beigefugtes von mir auf vnd annehmen, sondern auch mein gnadigen furst vnd herr ferner sein vnd bleiben.

Mit vndertheniger erbithunge, wo solche verehrunge vmb e[uer] f[ürstlich] g[naden] wieder verschuldet vnd verdienet werden kan, ich mich iderzeit vnderthenig wil erfinden laßen.

E[uer] f[ürstlich] g[naden] hiermit sambt dero glucklichen regirung göttlicher almacht obhut, mich auch deroselben zu gnaden vnderthenigst befellend.

Datum Coburg dem 18 januari a[nn]o 1620.

E[uer] f[ürstlich] g[naden] vnderthenigster vnd bereitwilliger

Johann Popp