KassUB 2chem19.1 26

From Theatrum Paracelsicum
Author: Jacob Mosanus
Recipient: Moritz Landgraf von Hessen-Kassel
Date: 1612 March 03
Place: Kassel
Pages: 2
Language: German
Editor: Edited by Julian Paulus
Source: Kassel, UB, 2° Ms. chem. 19[1, f. 26—27 (alt f. 25—26)
Quote as: https://www.theatrum-paracelsicum.com/index.php?curid=335
Names: Johannes Rhenanus; Peter Hermes; Daniel Radpoldt
Places: Frankfurt am Main


[f. 26r] Durchleuchtiger hochgeborner furst, e[uer] f[ürstlich] g[naden] seint meine underthenige schultpfflichtige gehorsahme dienste jeder zeit zuvor.

Genediger furst und herr,

E[uer] f[ürstlich] g[naden] sol ich nicht verhalten, das auff dero genedigen empffangenem befelch ich herumbher gangen und nachgefragt, so hat mihr Renanus diß beygelegtes schreiben uberschickt und sonsten nichts mit mihr reden oder conferieren wollen.

Hermes hat ungefehr vor acht tagen eine miscolanza machen wollen von <luna> kalk, <salmiac> und igne tartari (wie er es nent). Da er nuhn solches durch ein ander permiscieren wollen, gehts an, thut ein harten knall und schleht ihm ins gesicht, das er bis anhero blint gelegen; itzo aber fengt er wieder an zu sehen, kan aber nuhn nicht stehen, dan er am podagra im lincken fuhß danieder ligt.

Rappolt ist noch an seine amausen, und hat ihm die dicke des kupffers lang auffgehalten, das ers so balt nicht hat künnen calcinieren. Itzo aber ist es zu pulver worden, muhß aber (wie er berichtet) noch weiter calciniert werden, bis es weiß wirt, als dan wil er ein grühn glaß darauß gießen, welches einem smaragt gar gleich und ehnlich sein soll.

[f. 26v] Mit seinem augemento <lunae> fehrt er auch fort, allein da ich der sachen nachdencke, befinde ich, das (wie das werk vor sich richtig) gleichwohl kein nutz darbey sein könne, dan der unkoste, so zu der praeparation der ingredientium gehört, zu groß, welches e[uer] f[ürstlich] g[naden] ich coram, wen sie solches genediglich begern will, dan es gahr nicht den unkosten außtregt.

E[uer] f[ürstlich] g[naden] laborant hat mihr beyligenden zettell zugestelt, darauß dieselbige zu ersehen, was in dero laboratorio abgangen, und künnen dieselbige genediglich darbey verzeichnen laßen, was und wieviel sie eines jeden wollen auß der [Frankfurter] meße mit gebracht haben.

Dieses hab e[uer] f[ürstlich] g[naden] nicht nicht pergen sollen, dieselbige Godt dem almechtigen zur gluckligen regierung, langem leben, leibs gesuntheit und allem furstlichen wohlstant, auch mich derselbigen zu genaden underthenig empffehlent.

Datum Caßell den 3ten Martij ao. 1612.

E[uer] f[ürstlich] g[naden] undertheniger gehorsamer diener

Jacobus Mosanus